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10.14
15:31

USDA-Vorschau: verhaltenene Zunahme der Schweinefleischerzeugung 2015

USDA-Schätzung: globale Fleischmärkte 2015 – Wachstum halbiert

In seiner halbjährlichen Vorschau auf das Jahr 2015 schätzt das USDA eine Produktionssteigerung von Rind-, Schwein- und Geflügelfleisch von +0,7 % gegenüber dem Vorjahr. Verglichen mit den mehrjährigen Zuwachsraten von rd. +1,35 %  fällt die Steigerung nur mäßig aus. Gründe sind u.a. der globale Rückgang der Rindfleischerzeugung mit -1,4 %, unterdurchschnittliche Entwicklung auf dem chinesischen Schweinefleischmarkt und die schon mehrjährig anhaltende Stagnation im Geflügelfleischmarkt Chinas.

Die weltweite Verbrauchssteigerung wird nur auf  +0,5 % geschätzt.  Dabei fällt Rindfleisch mit -1,6 % besonders stark ins Gewicht.

Der globale Schweinefleischmarkt  bleibt mit +1,1 % unter den mehrjährigen Zunahmen um die 1,5 % zurück. Für 2015  sind erhebliche Marktverwerfungen aufgrund des russischen Importverbotes und anderer Entwicklungen zu berücksichtigen. 

China bleibt weltgrößter Schweinefleischproduzent mit einem Erzeugungsanteil von mehr als 50 %. Erhebliche wirtschaftliche Verluste in 2014 in der Schweinehaltung führten zu einem 9 %-igen  Abbau der Sauenbestände, die sich zunehmend von der Hinterhofhaltung verabschiedet. Das USDA schätzt für 2015 dennoch eine Zunahme der chinesischen Schweinefleischerzeugung von +1,5 % im Vergleich zum 5-jährigen Durchschnitt von rd. 2,3 %. Der Verbrauch soll knapp unterhalb  des Trends nur um 2,2 % steigen. Die Folge ist eine beachtliche Importsteigerung Chinas auf geschätzte 1 Mio.t zuzüglich Hongkong 360.000 t. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das rd. + 200.000 t bzw. +17 % mehr Schweinefleischeinfuhren.   

Die EU als 2.-größtes Erzeugungsgebiet an Schweinefleisch soll nach den USDA-Schätzungen ihre Produktion weitgehend beibehalten. Der Verbrauch soll  etwas fallen. Die EU-Ausfuhren werden um + 2,3 % gegenüber dem schwachen Jahr 2014 höher geschätzt.. Im Gegensatz dazu geht die EU-Kommission von einer rd. 1 % Steigerung der EU-Schweinefleischerzeugung 2015 aus und schätzt einen leichten Verbrauchszuwachs. Die Exporte werden auf gleicher Höhe eingestuft wie im Jahre 2014. 

Nach dem PEDv-seuchenbedingten Erzeugungsrückgang im Jahre 2014 rechnet man in den USA wieder  mit einem Produktions- und Verbrauchsanstieg von + 5 %. Unterstützung für eine Produktionssteigerung erwartet man von der effizienteren Handhabung im Umgang mit der PEDv-Seuche und von den hohen Gewinnen, die im Jahre 2014 bei den Schweinen erzielt worden sind. Die Verbrauchssteigerung lässt mit dem knappen Rindfleischangebot in den USA recht überzeugend erklären. Die Zunahme der Ausfuhren von geschätzten +2,5 % steht in engen Zusammenhang mit dem chinesischen Einfuhrbedarf, von denen sich die USA ein Stück abschneiden wollen.

Brasilien als 4.-größter Erzeuger von Schweinefleisch auf Weltebene profitiert vom hohen Einfuhrbedarf Russlands. Die brasilianische Erzeugung soll um 4,5 % zunehmen Exporte  sollen auf 700.000 t bzw. um +20 % im Jahre 2015 steigen. Die brasilianische, der Verbrauch jedoch nur unwesentlich gesteigert werden. Ein wesentlicher Steuerungsfaktor sind die Schweinepreise in Brasilien, die auf Rekordhöhen von 2 € stehen. Mehrjährige Durchschnittspreise liegen bei 1,35 €/kg. Der brasilianische Schweinefleischmarkt 2015 steht und fällt mit der russischen Importsperre.

Russlands Schweinefleischerzeugung soll nach dem Willen der russischen Politiker mit Hilfe staatlicher Unterstützung im Zuge der Importsperre seine Eigenerzeugung weiter ausbauen. Das USDA schätzt jedoch für 2015 nur eine Produktionszunahme von 170.000 t bzw. + 6,4 %. Infolge der Importsperre werden die russischen Schweinefleischeinfuhren auf 375.000 veranschlagt. Noch im Jahre 2012 importierte Russland rd. 1 Mio. t Schweinefleisch. Die russischen Verbraucher werden sich mit dem verkürzten Angebot arrangieren müssen.  

Der asiatische Markt außerhalb Chinas bleibt von der Importseite beachtenswert. Dabei sollen die Japaner ihre 1,2 Mio. t Schweinefleischimporte ein wenig verringern, aber für Südkorea und die Philippinen besteht noch ein wenig Einfuhrsteigerungspotenzial.

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