Viertes Quartal 2013/14 brachten die Entscheidung
(AMI) Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2013/14 hat die Ernährungsindustrie in Deutschland insgesamt erneut etwas mehr Kartoffeln verarbeitet als zuvor, wobei einige Nahrungsmittelhersteller die Verarbeitung von Kartoffeln etwas zurückführten. Das ist das Ergebnis aus der Zusammenstellung der Quartalsdaten der amtlichen Statistik zum produzierenden Gewerbe. Demnach nutzen offensichtlich viele Verarbeiter, den in der ersten Hälfte 2014 immer günstiger werdenden Rohstoff, um gegen Ende des Wirtschaftsjahres noch einmal die Produktion hochzufahren. Das galt für Fritten-, Chips und auch Salathersteller. Zubereitungen aus Mehl, Grieß und Flocken entstanden etwas weniger als im II. Quartal 2013. Auch im gesamten Wirtschaftsjahr zeigt sich ein Rückgang bei diesen Zubereitungen. Die Produktion von Mehl, Grieß und Flocken als Rohstoff legte dagegen zu. Im Wirtschaftsjahr 2013/14 legte auch die Produktion von Kartoffelchips, Kartoffelsalaten und gekühlten Kartoffelspezialitäten zu. Die Frittenproduktion verlor dagegen leicht. Rechnet man die Produktionsmengen der verschiedenen Kartoffelprodukte mit Standardfaktoren in ihre Rohstoffmenge zurück, so wurden 2013/14 rund 3,53 Mio. t Kartoffeln für die Verarbeitung gebraucht, 1 % mehr als im Vorjahr. Davon entfielen gut 42 % auf Trockenprodukte, knapp 12 % auf Kartoffelchips, 30 % auf TK-Erzeugnisse, vor allem Pommes frites, und fast 16 % auf sonstige Produkte, vor allem gekühlte Kartoffelspezialitäten.
ZMP Live Expertenmeinung
Kein Platz am Markt für vertragsfreie Verarbeitungskartoffeln. Alternative Verwertungsmöglichkeiten kaum noch vorhanden. Exporte nennenswerter Mengen nicht in Sicht. Die Lage am Kartoffelmarkt wird nicht besser und die Beteiligten stehen unter einem andauerndem Stresstest. Qualitätsprobleme kommen gebietsweise noch dazu und treiben so manchen Anbieter zur Verzweiflung. Speziallisten sind aber vielfach durch Verträge abgesichert. Ob diese allerdings gut sind, ist je nach Ausführung sehr unterschiedlich zu bewerten. Die Ergebnisse sorgen mal für Verluste, mal für recht gute Erlöse. Einiges wird wohl in den nächsten Monaten auf den Prüfstand kommen. Wer seine dieses Jahr unbefriedigenden Vereinbarungen nicht verbessern kann, wird entweder spekulieren und auf höhere Preise in 2014/15 hoffen oder aber Absatzsicherung und Preisabsicherung entkoppeln. Das Instrument dazu: der Terminmarkt.