J.Lotte
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Frage zum Thema Elliott Wellen

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Elliott-Wave-Experten, die wahrscheinlich banal ist, mir jedoch schon seit längerer Zeit Kopfzerbrechen bereitet.

In einem Buch habe ich gelesen, dass nicht nur ein Aufwärtstrend aus 5 Wellen besteht, sondern auch analog dazu ein Abwärtstrend. Sorry, aber das ist mir nicht klar. Nehme ich ein 30 Jahre Chart des Dax, so ist der Trend doch langfristig - gemäß des volkswirtschaftlichen Wachstumspfads - immer aufwärts.

Jede Baisse ist langfristig gesehen doch nur eine Korrektur. Mit anderen Worten der Crash von 1987, von 2001 oder auch von mir aus auch der von 1929 müssten somit doch eine A-B-C Korrektur sein und kein 5 Wellen Abwärtstrend oder verstehe ich das falsch. Somit kann es doch einen 5 Wellen Abwärtstrend garnicht geben, höchstens als Teil eines übergeordneten A-B-Cs?

Und wie sieht das bei Rohstoffen aus, die ja nicht wie die Volkswirtschaft einem Wachstumspfad folgen?

Ist nicht ganz einfach zu erklären, was ich mein. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Frag benedikt. Mit Elliot kenne ich mich nicht aus.

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Scorpion, das erinnerte mich spontan an diesen hier :)

https://www.youtube.com/watch?v=_FHGoH7f27A

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@J.Lotte

Bei der Defination eines Trends spielt es keine Rolle ob es sich um einen Aufwärt.- oder Abwärztrend handelt. 5 Welle in Trendrichtung  3 Wellen in der Korrektur. Bei jeder  Zeiteinheit wird man Trend und Korrektur anders definieren können. Aktienindizes haben eine Tendenz langfristig zu steigen (PerformenceIndizes mehr als Kursindizes). Deshalb findet man bei ihnen, sehr langfristig, keinen Abwärtztrend. Das setzt aber die Regel nicht ausser Kraft.

J.Lotte
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Antwort auf von tantan

@tantan: Vielen Dank für die Antwort. Ich muss gestehen, so ganz hundertprozentig verstanden habe ich es immer noch nicht.

Wie dem auch sei, es ist mal wieder einer meiner unzähligen Versuche das faszinierende Regelwerk von Elliott doch noch zur Anwendung zu bringen. Um es mal ein bisschen konkreter zu machen, was ist von meiner Zählung im aktuellen Dax zu halten (siehe Anhang)? Kann man so zählen, oder sind Regeln verletzt worden?

Habe mich allerdings nicht an die Standart-Elliott-Bezeichnungen gehalten, also für Zyklus, Superzyklus etc., sondern meine eigenen Symbole verwendet.

Gibt es andere Meinungen zum Dax nach Elliott hier im Forum?

Gruß

J. L.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

lotte

Ich versuche das seit 20 Jahren zu verstehen, klappt aber nur im Intradaybereich. Der Vorteil von Wellen liegt in der Begrenzung des Verlustpotentials. Das heisst, man errechnet in der vermeintlichen Welle xy ein Ziel der Korrektur und hat somit einen verwertbaren Stop. Bricht der Stop so ist die Zählung falsch und man muss nach anderen Mustern suchen.

Der Vorteil liegt nun darin ein relativ geringes risiko zu haben. 

Man kann Wellen wie Babuschka vergleichen. Erst die Grosse, dann eine kleinere und dann wieder eine kleine bis runter zu MInipuppe, alles ineinander gesteckt.

So die Theorie, aber die Praxis ist viel schwieriger. Dann gibt es die gewaltige Anzahl von Ausnahmen welche die Regel bestätigen. Da wird man irre im Kopf.

Genauso wie man sich im Intradaybereich verzählen kann, so ist das auch bei den grossen Bewegungen und Zyklen möglich. Nur hier wartet man gelduldig Wochen, Monate oder sogar Jahre um dann festzustellen das Marken gebrochen werden und die Zählung für den Arsch ist.

Im Inteadaybereich kann man sofort wieder neu agieren, was in den langen Zyklen nicht geht.

Das Beste Ergebnis habe ich immer dann wenn man die Wellen innerhalb eines Trends zählt.

Langfristige Zählungen interessieren mich offen gestanden nicht, da sie genauso Fehleranfällig sind wie manche kurze. Die Waver machen sich es dann immer leicht, da hat man eben mal eine Welle nicht richtig gelesen usw. Kann man offengestanden vergessen.

Commodities lassen sich nicht zählen, schon gar nicht im langfristigen Segment, ansonsten allemal nur Intraday, wenn überhaupt.

Anders sieht es bei Gold, Silber, Öl aus, hier hat man eher die Möglichkeit damit zu arbeiten.

Ich stelle ihnen mal die Analyse im dow Superzyklus ein.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@J.Lotte

Techniche Analyse ist keine Wissenschaft, eher eine Kunst. Richtig und falsch sind keine Maßstäbe. Bewerten kann man nur die Rentabilität die einem dadurch möglich ist. Elliott beziehungsweise Fibonacci dienen mir nur zur groben Orientierung.

J.Lotte
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Antwort auf von benedikt54

[quote=benedikt54]

Langfristige Zählungen interessieren mich offen gestanden nicht, da sie genauso Fehleranfällig sind wie manche kurze. Ich stelle ihnen mal die Analyse im dow Superzyklus ein

[/quote]

Nun, das ist natürlich mal wirklich langfristig. Ich verstehe schon was Sie meinen. Wenn ich jetzt noch einen Dow-Chart hätte, der bis zu Beginn der Preisaufzeichnung zurückreicht, hätte ich möglicherweise eine wiederum übergeordnete Zählweise, die Ihre Analyse negiert. Da ist dann plötzlich der Aufwärtstrend seit 1930 lediglich Teil eines gigantischen Flats ;-)

Welchen Zeitrahmen wählen Sie denn für kurzfristige Spekulationen? 25/30 und 60 Minuten-Charts sowie den Tages und Wochenchart?

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

lotte

Im Intraday 5 Minuten. Nur hier gibt es keine festen Regeln.

Wenn ich mir manchmal die Ergebnisse der sogenannten Experten auf diesem Gebiet ansehe, also Leute die seit 20 Jahren und mehr sich mit EW befassen, so denke ich mir das es keinen Sinn macht sich in die Materie vertieft einzuarbeiten. 

Mein Ansatz ist sicherlich aus Sicht der Experten oberflächlich, aber ich sehe das so wie tantan, entscheidend ist ob es funktioniert oder nicht. 

Sich beim handeln nur auf EW zu verlassen ist tödlich. 

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Elliot Waves habe ich ohnehin nie verstanden.
Wahrscheinlich bin ich dafür zu dumm.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

scorpion

Halte mich auch nicht für Dumm und verstehe es nicht wirklich.

Zählungen unterliegen auch der Wahrscheinlichkeit. 

Es gibt hier soviele Möglichkeiten der Interpretation und deshalb meist so unterschiedliche Zählungen.

Z.B. gibt es den Kassamarkt und den Future, bzw. Globexhandel. Was wird nun bei der Zählung des Nq herangezogen?

Obwohl beide das gleiche Segment abdecken können sich durch einzelne Wellenlängen ganz andere Szenarien ergeben bzw. ableiten.

Nq Globex hat manchmal mit Nq Kassa wenig gemein. Die eine Welle hat eine andere Ausdehnung als die andere Welle.

Dann unterschreitet die Welle xy die für die weitere Entwicklung relevanten Widerstand um nur 1 Punkt und schon ist Szenario xy gestorben.

Meist ist EW nur ein anpassen an den vorgegebenen Trend. 

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