tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Globale Multiassetstrategie

Ich sucht ständig nach kausale Verwerfungen an den Kapitalmärkten. Absolut, ist es extrem schwer einen richtigen und fairen Preis für ein Asset auszumachen. In Verhältnissen zu denken hilft da sehr. Eine wichtige und vor allen Dingen kalkulierbare Größe ist der risikolose Zinssatz. Auf Grund des negativen Zinses, fällt es mir zunehmend schwerer mein Stammgeschäft rentabel zu betreiben. In diesem Jahr habe ich Aktien in meine Strategie mit einbezogen. Optisch mögen sie eher teuer sein, aber in Relation betrachtet sind sie sehr günstig. Ein Minuszins steht offt einer Dividendenrendite von 3% gegenüber. Einen abrupten Zinsanstieg würde meinem Stammgeschäft zu gute kommen und meine Aktienverluste, wohl mehr als ausgleichen. Meine hohen Renditeansprüch muß ich so oder so reduzieren. Ein viertel meiner Rendite kommt schon aus Aktien. Das ist mehr als ich erwartet habe. Immerhin wurde meine Eurobilanz durch den Wechselkurs zum US-Dollar ganz schön aufgebläht.

Alternativen sehe ich momentan nicht. Sicherlich gibt es genügen, absolute Gründe, für fallende Aktienkurse. Aber was ist relativ gesehen besser?

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

pobiers mal mit Hybridanleihen (Eigenmittelersatz) . Rendite hoch  - Kursschwankung geringer als bei Aktien.

Einfach zum Beimischen im Portfolio, meint SPOMI.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Mich stören Kursschwankungen eigentlich nicht. Ich verdiene sogar daran! Meine Renditeerwartungen liegen durchaus noch bei 25%.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@tantan

Du bist bei Aktien zu weit oben eingestiegen.
Als Du eingestiegen bist, das muss so ungefähr im Bereich 11000-12000 Punkte gewesen sein, hatte ich schon angefangen, etwas von meinen Langfristbeständen abzubauen.
Ich persönlich denke nicht, dass Aktien, vor allem im Euroraum, wirklich fallen werden.
Die Tür nach oben ist allerdings ebenfalls nicht wirklich offen.
Wenn man es so sieht, bleibt für Dich persönlich nur das Argument der hohen Dividendenrendite, im Vergleich zum aktuellen Zinsniveau.
Bei dieser Betrachtungsweise muss man Kursschwankungen natürlich ausblenden.

Ich habe es mit Aktien immer so gehalten, dass ich in diesem Teil meines Handels wirklich langfristig! denke, sonst macht es keinen Sinn, und wird auch nichts.
Bei manchen Positionen musste ich zwei oder mehr Jahre warten, bis ich in der Gewinnzone war.

Wenn Du also nur Div.rendite und Zinsniveau vergleichst, dann hast Du alles richtig gemacht, wenn Du aber das Kursniveau betrachtest, und IMMER jährliche Gewinne möchtest, dann sind Aktien das falsche Instrument.
Swingtrading in Aktien macht auch noch Sinn, d.h. kurz- bis mittelfristiges Ausnutzen von Verwerfungen.
Habe ich zB mit den Volkswagen-Vorzügen gemacht, nach dem Skandal bei etwas unter 100 € gekauft, und dann bei 128 € wieder abgestossen.
Ansonsten sehe ich in reinem "Aktienhandel" keinen Sinn, wenn man "aktive" Rendite will.
Aktien selbst halte ich nur langfristig, stosse ganz oben ab und zu was ab, und kaufe dann nur und wieder zu, wenn Equities übertrieben weit gefallen sind.

Such Dir aktivere Instrumente;-).

Profile picture for user zorrie
zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Die Aktienkurse müssen nicht notwendigerweise fallen, wenn die Zinswende eingetreten ist. Sagt der Wellenreiter.

https://www.wellenreiter-invest.de/sites/default/files/WellenreiterWoch…
Die umgekehrte Schlussfolgerung, dass markante Zinstiefs langjährige Aktienmarkthochs entsprechen, erweist sich jedoch als falsch. Eine solche Korrelation ist nicht nachweisbar.

Schon klar, viele sehen das jetzt anders, weil höhere Zinsen für zu viele Staaten und andere Wirtschaftssubjekte nicht bezahlbar sind.
Aber zumindest historisch muss man den Zusammenhang in Frage stellen.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@scorpion260

"Such Dir aktivere Instrumente;-)

Es geht doch nur um den Teil der Aktivität der berechnenbar ist. Dieser ist bei Aktien relativ hoch. Im Commodity-Bereich will ich auch nur den berechenbaren Teil und versuche das Restrisiko, so gut es eben geht, weg zu hedgen. Wenn aktiv nur mehr Risiko heißt, bin ich nicht interessiert. Langfristig hohe Renditen erreicht man nur mit wenig Risiko. Das heißt natürlich nicht, das ich kaufe und auf bessere Zeiten warte.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@tantan

"Wenn aktiv nur mehr Risiko heißt, bin ich nicht interessiert. Langfristig hohe Renditen erreicht man nur mit wenig Risiko."

Aber nur, wenn Du den Tiefpunkt recht gut erwischst, und es dann steil nach oben geht.
Ansonsten wartest Du, auch bei Aktien, darauf, dass sie steigen.
In der Summe habe ich im Bereich Aktien in den letzten 10 Jahren recht fürstlich verdient, aber trotzdem gibt es noch Aktienpositionen, bei denen ich selbst nach über 10 Jahren Investment noch auf eine positive Rendite warte;-).

Der einzige Unterschied bei der Risikobetrachtung im Vergleich kurzfristig/langfristig ist wohl die Tatsache, dass man bei Aktien meist ungehebelt verfährt, dadurch kann man sein Risiko herunterfahren. Ansonsten sehen ich keinen Unterschied.

Der Satz selbst, hohe Renditen, und wenig Risiko, gehört ins Reich der Utopie.
Das Risiko steigt immer im Vergleich zum möglichen Gewinn überproportional. Wäre dem nicht so, dann gäbe es überall "free lunch".

;-)

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

scorpion

Das man mit wenig Risiko langfristig hohe Renditen erreicht ist mir eigentlich neu. 

Es gab früher bei Ebert einen Börsendienst zu abbonieren der sich Kinetisches Investment nannte. Dieser wurde damals von Walter. E. Reed herausgegeben.

Man suchte Märkte (Commoditys) bei denen die Preise so verfallen waren das Sie weit unter den Gestehungskosten lagen. Die Überlegung bestand darin das bei den Preisen kein Geld mehr verdient werden konnte und die Erzeuger die Produktion zurückführen. Die dann entstehende Verschiebung von Angebot und Nachfrage sollte die Preise dann wieder korrigieren. Eine Überlegung die absolut Sinnvoll ist.

Der Nachteil lag nun aber darin das sich auch bei Commodities solche Phasen der Über- oder Unterproduition über viele Jahre hinziehen können. Um solche Zyklen zu überleben bedurfte es viel Geduld und noch mehr Geld. 

Kauft man ein Produkt unter Gestehungskosten ist das Risiko relativ gering. Sogesehen ist die Aussage das man dann hohe Profite einfahren kann durchaus in Ordnung. Das ganze klappt dann aber nur wenn die gewünsc hten Preisanstiege relativ schnell kommen. Hat man Pech und man muss ggf. über Monate und Jahre finanzieren ist das Modell gescheitert.

Gescheitert ist dann übrigens auch der Börsendienst. Hat sich damals alles gut gelesen und war logisch, die Märkte wollten aber nicht so wie gedacht.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@benedikt

Wie ich immer sage, Zeit und Geld sind die zwei deterministischen Grössen in der Erfolgsgleichung.
Was Du beschreibst, entspricht im Wesentlichen dem Modell des Schweinezyklus'.

Nur die Spekulation kann dabei eben nicht berücksichtigt werden, und die folgt eben nicht logischen Parametern.
Diese unbekannte Grösse muss bei solchen Betrachtungsweisen immer berücksichtigt werden.
Als Beispiel dient der 2000er Crash.
Fair bewertet war der Dax zB bei rund 5000 Punkten damals, gefallen ist er trotzdem bis auf rund 3500 Punkte.
Grund: Viele grosse Aktieneigner, vor allem Versicherungen, waren aufgrund ihrer eigenen Bewertungsvorgaben gezwungen, infolge der gefallenen Kurse ihre eigene Aktienquote zurückzufahren, haben also durch ihre eigenen Zwangsverkäufe den Markt dann noch weiter nach unten gedrückt.
Es waren keine logischen Verkäufe, sondern rein aus Vorgaben heraus.

Wäre man also bei etwas unter 5000 Punkten eingestiegen, was rein logisch sinnvoll gewesen wäre, dann hätte man zuerst einmal 1500 Punkte gegen sich nehmen,
und noch 1-2 Jahre länger warten müssen, bis sich Erfolg einstellt.
Genau da liegt das Problem. Ich bin erst bei 4000 Punkten rein, und selbst diese knapp 500 Punkte gegen mich waren schon schwer.
Langfristig hat es sich gelohnt, aber das damalige Denken über meine eigene Vorgehensweise sah anders aus.

So wollte ich es ausdrücken.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@scorpion260

Das mit dem Tiefspunkt ist die "Absolute Denkweise" und Müll. Du wartest ja nur! Erstens auf den Tiefspunkt, zweites auf den Höchstpunkt und drittes auf den neuen Tiefspunkt. Und Tiefspunkt von was? Redest du vom DAX? So einfach ist das natürlich nicht.

Ich versuche zu jeder Zeit das Beste zu machen. Grad jetzt erscheint mir das Aktiegeschäft das Beste zu sein. Mir ist es egal in welcher Wartepahse du grade steckst. Es gibt keinen Anfang und kein Ende.

@benedikt54

Du bist der Börsenspieler. Für dich gilt "no risk, no fun".

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

tantan

Falsch. Für mich gilt "No Risk , No Profit"  alles andere gehört ins Reich der Fabel. 

Was ich auch nicht verstanden habe, bzw. noch nie verstanden habe warum eine Aktie billig ist. Woran macht man das fest? An absoluten Kursen, oder Dividendenzahlungen oder Zinsen? 

Aktien steigen dann wenn die Gewinne vorhanden sind, bzw. die Phantasie das es welche geben wird. 

Wenn eine Nullzinspolitik der Garant für steigende Aktienkurse ist dann sollte man einen Blick nach Japan tätigen. Das was wir dort seit 1990 sehen kann bei fortschreitender Deflation auch bei uns kommen. Bisher kennen die Börsianer immer nur Phasen ewig steigender Kurse, bzw. das nach Einbrüchen danach wieder neue Höchstkurse erreicht werden.

Unsere Unternehmen generieren Ihren Erfolg Aufgrund der Tatsache das sich das Ausland jedes Jahr neu mit über 225 Mrd Euro verschulden muss um unsere Waren zu kaufen.

Ewig wird die Verschuldungsorgie unser BIP nicht finanzieren und dann stösst der Markt auf einen nicht vorhandenen Binnenmarkt. Wo dann die Gewinne künftig herkommen sollen erschliesst sich mir nicht. 

Ich bin was Aktien angeht sehr, sehr skeptisch.

Nach dem Motto, na ja, gibt halt derzeit nichts besseres, dann machen wir halt in Aktien. Da wünsche ich mal viel Spass damit.

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