Envelo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Gold in Euro, neues Allzeithoch

Gelbe Linie ist Preis für eine Unze, seit 1.1.2005.

Sieht nicht gut aus für den Euro.

Envelo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Envelo [#11]

Handeln würde man dieses System folgendermaßen. Man nimmt 1 Million Euro und kauft Gold. Bei einem Gewinn von 222.222,22 Euro oder einem Verlust von 181.818,18 Euro stellt man die Position glatt, man nimmt also das Gold und verkauft es für Euro. Beides ist gleich wahrscheinlich, Profit Factor ist 1,22. Das Geschäft lässt sich beliebig oft wiederholen.

In der Praxis funktioniert es dann doch nicht, weil ich Handelskosten nicht berücksichtigt habe und weil sich die beiden Märkte nicht perfekt zufällig verhalten. Interessant ist es dennoch, dass sich der Quotient (Spread, hier Gold/Euro) zweier Kurse auch dann gewinnbringend handeln lässt, wenn sich die beiden Kurse selbst vollkommen zufällig verhalten.

Von einer ähnlichen Strategie habe ich mal hier gelesen.
http://sambian.wordpress.com/2010/02/07/29/

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Envelo [#12]

Und wenn man das in allen Währungen macht, hat man ein Perpetomobile!?!

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ tantan [#13]
Und wer damit reich wurde beklebt die Wände mit Tapetum nobile.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Envelo [#12]

Der Fehler ist die Annahme, prozentuale Änderungen nach oben und nach unten seien gleich wahrscheinlich.

Du kannst keine prozentualen Änderungen handeln. Man kann nur absolute Preisänderungen handeln. Warum sollte ein Gewinn von 220.000 EUR und ein Verlust von 180.000 EUR gleich wahrscheinlich sein? Natürlich würde ein System mit diesen Eigenschaften im Mittel 20.000 EUR Gewinn pro Trade machen. Das hat nix mit einem Spread zu tun, sondern mit der fehlerhaften Annahme der gleichen Wahrscheinlichkeit.

Envelo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#15]

Hast du [#11] auch gelesen? Rechne es halt nach, es stimmt alles.

Ich mache überhaupt nicht die Annahme, dass prozentuale Änderungen nach oben UND nach unten gleich wahrscheinlich sind. Ich mache die Annahme, dass 10 % nach oben beim Gold so wahrscheinlich ist wie 10 % nach oben beim Euro. Ich mache die Annahme, dass 10 % nach unten beim Gold so wahrscheinlich ist wie 10 % nach unten beim Euro. Angenommen, die Wahrscheinlichkeit für 10 % nach oben ist 0,2 und für 10 % nach unten ist 0,1. Dann ist Gold rauf, Euro runter genauso wahrscheinlich wie Gold runter, Euro rauf.

Selbstverständlich lassen sich prozentuale Änderungen handlen. Setze eine Summe X ein, dann bewegt sich dein Kapital entsprechend der Änderung. Ich geb dir ein Beispiel. Du hast 50 Euro und kaufst eine Aktie für 50 Euro. Jetzt steigt die Aktie um 10 %. Ob du es glaubst oder nicht, auch du hast jetzt 5 Euro verdient. Das geht tatsächlich.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Envelo [#16]

Stimmt, habe ich falsch gelesen. Trotzdem werden meine beiden Kritikpunkte dadurch nicht entkräftet:

1) Deine Gewinne resultieren aus der angenommenen log-normal-Verteilung von Preisänderungen. Das ist eine theoretische Annahme, über die man lange diskutieren kann. Ich kann am Wochenende mal versuchen, die realen Daten mit einer log-normal-Verteilung zu fitten. Dann sehen wir, wie gut es paßt. Ich bleibe dabei: der Effekt hat nix mit Spread zu tun.

2) Man kann keine prozentualen Änderungen handeln. Du hast 5 EUR Gewinn gemacht (absolut!). Ob diese Summe absoluten Geldes, das Dir Dein Broker gutschreibt, einen bestimmten Prozentsatz Deine Kapitals oder Deines Trade-Einsatzes darstellt, mag für Deine private Statistik und gedankliche Buchführung interessant sein, aber nicht für die Kontenbewegung. Dein Broker wird Dir nie 10% überweisen, sondern immer xy USD.

Dieser Punkt ist kein Scherz am Rande, sondern zumindest beim Futures-Trading tut man gut daran, das zu verstehen. Er hat nämlich große Auswirkungen, u.a. wenn man vergangene Daten betrachtet (Backadjusting!). Bei der üblichen Methode des Backadjustings bleiben die absoluten Preisänderungen erhalten, aber prozentuale werden verbogen. Entsprechend können in so einem Backtest generell nur Größen verwendet werden, die mit absoluten Preisen oder Preisänderungen rechnen. Man kann auch Backadjusting-Algorithmen verwenden, die relative Preisänderungen erhalten (und dafür die absoluten verbiegen), aber für die Praxis ist das nicht so relevant. Weil man eben immer absolute Preisänderungen handelt.

Envelo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#17]

Der Effekt hat insofern etwas mit dem Spread zu tun, als dass der Spread immer log-normalverteilt ist, wenn sowohl Dividend (Gold) als auch Divisor (Euro) normalverteilt sind! Wenn einfache Kurse an sich bereits log-normalverteilt sind, kann man sich den Spread natürlich sparen und die Kurse direkt handeln. Es geht also so oder so.

In meinem Beispiel habe ich eine konstante Geldsumme ohne Hebel in jedem Trade eingesetzt, die prozentualen Änderungen entsprechen also den absoluten Änderungen des Einsatzes. Das ist nicht nur für meine interne Buchführung interessant, sondern ein entscheidender Punkt hier. 22,22 % Gewinn und 18,18 % Verlust sind gleich wahrscheinlich, aber das bringt mir nichts, wenn ich meinen Einsatz einfach stehen lasse, weil ich dann den Erwartungswert 0 habe. Mit konstantem Geld-Einsatz pro Trade komme ich aber auf einen positiven Erwartungswert.

Dass es in der Praxis nicht geht, ist mir schon klar. Mir ist bekannt, dass echte Kurse weder normalverteilt noch log-normalverteilt sind. Hier ging es nur darum, einen vollkommen zufälligen Markt zu schlagen.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Envelo [#18]

Kannst Du unter der Annahme, daß Gold/USD und EUR/USD beide normalverteilt sind, erklären, warum Gold/EUR dann log-normal verteilt ist?

Wie würde sich die Verteilung weiter ändern, wenn man noch mehr normale Verteilungen hinein faltet?

Envelo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#19]

Weil Gold/EUR dann der Quotient ist und auf gleiche Änderungen im Dividend anders reagiert als auf gleiche Änderungen im Divisor. Es kommt halt dann einfach eine Log-Normalverteilung raus. Ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll.

Bei deiner zweiten Frage bin ich überfragt, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.

dhp05
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

wenn gold bei der action heute abend so brav bleibt,
dann mal startschuß für ne rote wochenkerze.

-1200 gerade aus

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