Roland
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

* Was passiert, wenn ich eine Andienung erhalte ?

Was mache ich nun mit meinen 300.000 Pund Sojaöl ?

Das ist natürlich ein Scherz, nein ich bin nicht angedient worden, aber mich würde interessieren was in so einem Falle geschieht. Ist es den heutzutage immer noch so, dass ich dann die Ware abholen, für Transport und Lagerung sorgen muss und ggf. weiterverkaufen kann, wenn ich einen finde?

Ich bin mal vor einigen Monaten 2 noch offene BP Kontrakte angedient worden. Das war nicht weiter schlimm, Refco führte einen Barausgleich durch und die Sache war erledigt. Aber wie ist das heute mit physikalischen Waren?

Vielleicht können mit die erfahreren Teilnehmer unter Ihnen oder sogar Commercials das kurz schildern.

Gruss & Dank aus dem Schnee

Spread
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Nach meinen Informationen werden lagerfähige Waren in dafür vorgesehene
Lagerhäuser auf Kosten des Empfängers eingelagert. Der kann dann auf weiter steigende Preise hoffen und versuchen einen Käufer dafür zu finden.

Gruß
Ludger

Gast

@ Roland

Auch nicht weiter tragisch. Sie erhalten einen Lagerschein. Ihr Broker kann die Ware anschließend auf dem Kassamarkt verkaufen. Mehr als Papier ist das auch nicht.

Kurt Felix hat einmal Christian Neureuther (Skifahrer) und Ehemann von Rosi Mittermaier köstlich verarscht. Da Herr Neureuther in Cocoa long war, wurden ihm 2 oder 3 Lastwagen vor die Haustüre gefahren.

Wer in der Materie zuhause ist, kann sich das Dumme Gesicht vorstellen. Echt köstlich und spricht für den Humor von von Frau Mittermaier, denn von ihr ging das aus.

gruss

he96
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@ Roland @ alle

Bevor jemand hier Angst bekommt; man wird nicht einfach so angedient und der Laster steht vor der Tür.

Je nach Future unterschiedlich, meist 7-10 Tage vor dem "last trade day" gibt es den "first notice day" (FND). Ab dann kann "der short" über die Börse "dem long" seine AndienungsABSICHT (intention of notice to deliver) erklären. Ich würde dies mal als "gelbe Karte" bezeichnen. Dann ist es mehr als höchste Zeit die Position glattzustellen. Eigentlich sollte das aber vor den "FND" geschehen sein und man in den nächsten Kontrakt geswitcht haben.

gruss hans

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Mir wurde Silber New York angedient. Aber keine Barren, sondern Lagerscheine aus den Lagerhäusern (tatsächlich wohl 'Tresoren') der Comex.

Am Liefertag musste das Silber zu 100 % des Kontraktwertes bezahlt werden. Danach wurden die Lagerscheine am Kassamarkt verkauft, glücklicherweise und zufällig mit einem kleinen Gewinn. Das war's dann schon.

Bei Finanzprodukten und bedingt bei lagerfähigen Produkten ist eine Andienung nichts tragisches.

Bei verderblichen Produkten oder Vieh ist es dringend zu empfehlen, spätestens mehrere Tage vor dem First Notice Day aus- oder umzusteigen, zumal die Liquidität am Markt stark nachlässt. Unterschätzen Sie nicht das Risiko und das Verlustpotential. Ihr Broker hält alle wichtigen Termine des First Notice Day, First Delivery Day oder Last Trading Day bereit.

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Herr Ebert,

das ist eigentlich die entscheidende Info. Man muss also den Kontraktwert bezahlen und kann dann mit der Ware machen was man will.

Zu den verderblichen Waren: Ich kenne Spread Trader, die manchmal besonders in den Meats (LH, LC, FC) über FND hinaus Spread bleiben und eine Andienung riskieren. Ich habe das nie verstanden, ein solches Risiko einzugehen.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@ Roland

Wenn es sich nicht in letzter Zeit geändert hat; bei Lean Hogs (Schweinen) und Feeder Cattle gibt es keine Andienung, sondern einen Barausgleich (Cash Settlement).

Live Cattle Futures werden jedoch gnadenlos angedient und ich wünsche keinem Neuling, dass er 40.000 lbs in Form lebender Rinder geliefert bekommt.

Was nicht jedem bekannt ist: Bei Pork Bellies kann die Andienung im Kühlhaus angenommen und in einem folgenden Monat wieder angedient werden, z.B. Mai-Bellies mit Andienung gegen den August-Kontrakt.

Nur eine Ausnahme gibt es: Der August-Kontrakt und die davorliegenden Monate können nicht gegen den Februar-Kontrakt und die folgenden Monate des nächsten Jahre angedient werden.

Gegen den Februar andienbar sind nur Kühlhaus-Schweinebäuche, die nach dem 1. Dezember des Vorjahres frisch eingelagert wurden. Zwischen den Liefermonaten bis August und den Liefermonaten des nachfolgenden Jahres besteht deshalb kein Zusammenhang!

Das bedeutet wiederum, dass continous Weekly Langzeitcharts in Bellies absolut unbrauchbar sind. Im -> Chartbuch 2003 haben wir das so gelöst, dass im Langzeitchart 'Weekly Spezial' nur jeweils die August-Kontrakte (oder Februar, Mai usw.) aneinandergehängt und damit direkt verglichen werden. Nur so ist es sinnvoll, anscheinend sind wir jedoch der einzige Anbieter mit solchen Charts, Copyright bei TermimarktWelt.de.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Pork Bellies Februar jeden Jahres. Der lange Kursbalken in 2000 ist kein Fehler in der Eingabe der Kurse!

Bild entfernt.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Pork Bellies August jeden Jahres, leider in einer abweichenden Kursskala. Sie erkennen dennoch die unterschiedlichen Kursverläufe.

Bild entfernt.

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