benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

DAX Konzerne mit Gewinnen von 17 Prozent Plus.

Dieses Jahr haben die Daxkonzerne soviel verdient wie noch nie. Ein sattes Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Gleichfalls sind die Dividendenausschüttungen so hoch wie noch nie.

Scorpion hat gefragt warum Spomi die Kursentwicklung künftig negativ sieht. Die Börse ist nun mal ein Markt von Hoffnungen und Erwartungen.

Stellt sich die Frage wie die Unternehmen das Ergebnis noch steigern sollen?

Noch mehr Lohndumping geht wohl kaum? Noch mehr Geld durch die EZB?

Vermutlich werden die Geschäfte künftig nicht mehr so dolle laufen und die EZB wird wohl kaum an der Politik niedriger Zinsen ablassen. Dem Gegenüber steht die USA welche die Talsohle durchschritten haben dürften.

Alles Bullisch für den Dollar und Gnade für den Euro.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die Gewinne könnten in einigen Branchen Rückenwind von gefallenen Rohstoffpreisen bekommen. Dividenden und Aktienrückkäufe werden wohl weiterhin hoch bleiben (sofern die Gewinne nicht einbrechen), denn Realinvestitionen bieten sich aufgrund der schwachen Nachfrage kaum an und Geldanlage gibt es bei großen Konten mittlerweile nicht mehr umsonst. Wer große Beträge unterbringen muss, kommt mittlerweile nicht mehr umhin diese auf viele Banken zu verteilen.

Dem Gegenüber steht die USA welche die Talsohle durchschritten haben dürften.

Meinst du wirklich die Talsohle oder nicht doch eher die Kuppel des Hügels? Eine sich weiter beschleunigende Inventur in den USA passt irgendwie nicht zur Weltkonjunktur und der Entwicklung der Rohstoffpreise finde ich.

Was die Aktien angeht, so könnte ich mir vorstellen, dass Kurssteigerungen auch dadurch zustande kommen können, dass es nach wie vor keine Alternativanlagen gibt. Waren nicht in Japan nach Jahrzehnten der Niedrigzinsen die Dividendenrenditen auch gefallen und wurden Aktien nicht mit deutlich höheren KGVs gehandelt?

Wenn man sich darauf einstellt, dass Zinsen dauerhaft niedrig bleiben und Realinvestitionen nicht lohnen, müsste dies eigentlich die Folge sein.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Was die Aktien angeht, so könnte ich mir vorstellen, dass Kurssteigerungen auch dadurch zustande kommen können, dass es nach wie vor keine Alternativanlagen gibt."

Das ist wohl das logischste Argument schlechthin.
Es gibt soviel billiges Geld. Wohin soll es denn strömen?
Von der Verzinsung (Dividendenrendite) her, kommen nur Aktien in Betracht. Dabei wird das KGV noch nicht einmal beleuchtet.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

scorpion

Nur rein geldpolitische Massnahmen reichen meines dafürhalten nicht. Bestes Beispiel Japan.

Was die DIV angeht muss auch hier das Unternehmen erst einmal das Geld erwirtschaften. Wird trotztdem DIV gezahlt und die Ergebnisse passen nicht dann fällt sowieso der Aktienkurs und was mir dann eine DIV-Zahlung bringen soll versteh ich auch icht. Stichwort EX-DIv.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@benedikt

Ich meinte, daß bei einem Vergleich der Renditeniveaus die Equities, aggregiert betrachtet, mit einer Dividendenrendite von 3-4% (im Durchschnitt der Bluechips zB), verglichen mit anderen Assetklassen, zB Festgeld, Termingeld, Sparbuch, Anleihen, weitaus überdurchschnittlich abschneiden.
Das bedeutet, daß entweder diese Assets in der Rendite steigen (d.h. deren Kurse fallen), oder die Equities in der Rendite fallen (d.h. deren Kurse steigen).
Dem zugrundegelegt läßt es sich so interpretieren, daß Umschichten zwischen den verschiedenen Assetklassen vonnöten ist.
Umschichten von der genannten Aufzählung, in die Equities, um die Renditeniveaus aus-/anzugleichen.
Dies würde bedeuten, steigende Aktienmärkte, fallende andere Assetklassen.
Was nach einer möglichen Angleichung kommt, ist völlig offen.
Japan ist EINE der möglichen Blaupausen. Who knows.
Logisch erscheint es, daß die Bubble irgendwann platzt. Nur wie, wann, in welchem Ausmaß es sich auf verschiedene Assets auswirkt, das kann niemand vorhersagen.

So einfach, wie Du es darstellst, oder darstellen möchtest, ist es nicht.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Was ich noch vergessen hatte. In Japan kauft die Notenbank inzwischen nicht mehr nur Anleihen, sondern über ETFs auch Aktien. Das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, finde ich. Ein Kauf von Aktien mit frischem Notenbankgeld. Aber warum nicht, sicherlich am Ende werthaltiger, als Anleihen von Pleitestaaten zu erwerben.

Wenn das Beispiel Schule macht und die Umfänge zunehmen sollten, können wir am Aktienmarkt eine ähnliche Entwicklung erwarten, wie zuvor bei den Staatsanleihen.

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von scorpion260

Wenn die Renditen tief sind, rechtfertigt das höhere Bewetungen der Aktien. Klingt logisch.

Wird aber von der Historie nicht bestätigt. Es gibt langfristig keine Korrelation zwischen Renditen und Aktien-Bewertungen. D.h., selbst wenn man davon ausgeht, dass die Renditen in fünf Jahren noch tief sind, heißt das nicht, dass Aktien dann auch noch hoch bewertet sein müssen.

Quelle der Grafik und mehr dazu: http://fat-pitch.blogspot.hk/2014/11/are-low-rates-responsible-for-high…

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von zorrie

Die Kausalkette beinhaltet natürlich noch mehr Faktoren. Wachstum ist nur das wichtigste davon. Da hohes Wachstum in der Regel auch hohe Zinsen bedeutet, heben diese beiden sich gegenseitig, ZUM TEIL, auf. Statistiken bedürfen einer genauen Definition, sonst zieht man schnell die falschen Schlüsse.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

tantan

Bei der ganzen Argumentationskette ist es wie mit den Kursen selbst. Die Kurse machen die Nachrichten und nicht die Nachrichten die Kurse.

Ich bin mir auch nicht sicher was Wachstum mit steigenden Kursen zu tun haben soll. Entscheidend sind die Margen und Profitquoten eines Unternehmens. 

Früher in den guten 80er Jahren gabs den Leitsatz das bei einer Rendite von 7 Prozent in erstklassigen Bonds jede Hausse am Aktienmarkt im Keim erstickt wird. Die Begründung lag darin das man bei einem Zinssatz von 7 Pronzent sein Kapital risikolos in 10 Jahren verdoppelt.

Was die Statistiken an der Börse angeht so kann man damit sehr gut manche Dinge erklären aber niemals lässt sich die Börse damit kalkulieren.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@benedikt

Ich denke, man muß es differenziert betrachten.
"Margen und Profitquoten" beinhalten ja Wachstum, oder drücken dieses implizit aus.
Natürlich bedeutet dies nicht, daß Wachstum der entscheidende Kurstreiber für Aktienkurse ist.
Vielmehr sind Kurse von mehreren Faktoren abhängig, dazu gehört u.a. Wachstum (wahrscheinlich dann,
wenn andere Faktoren nicht zu Buche schlagen).

Nachrichten beinflussen Kurse, wenn dadurch Momentum aufgebaut, oder verstärkt wird.
Derzeit ist der wohl größte Einflußfaktor die vorherrschende Geldpolitik.

Die klassischen 7% sind die alte bekannte Größe, mit der Equities sich langfristig verzinsen.
Wenn man hier Bonds als Vergleichsgrundlage heranziehen möchte, dann muß man aber bedenken, daß damals selbige auch weitaus höher rentierten, als jetzt.
Ebenso rentierten Aktien in den letzten Jahren weitaus höher, als damals.
Man kann es eben nicht so linear vergleichen, sondern muß temporär unterscheiden.
Damals galt wohl, daß es sich bei 7% annualisierter Rendite anbot, zu entscheiden, wohin man umschichten möchte.
Darunter von Aktien in Bonds, darüber umgekehrt.

Heute ist meiner Meinung nach der Satz in dieser Form nicht mehr gültig.
Wenn sich die Geldpolitik irgendwann wieder normalisiert (in welcher Form auch immer), dann können Renditen verschiedener Assetklassen auch sicher wieder verglichen werden.
Derzeit ist es aber so, daß erstklassige Bonds sehr weit gelaufen sind, und daher ihre Rendite extrem niedrig ist, Aktien ebenso sehr weit gelaufen sind, ihre Rendite aber noch immer, verglichen mit Bonds, sehr hoch ist.
Eine Angleichung hat hier (noch) nicht stattgefunden. Die Frage ist, WIE wird diese Angleichung stattfinden?

Scenario 1):

Die Leitzinsen bleiben niedrig. Dies würde bedeuten, Bondkurse bleiben oben, AKtienkurse laufen ebenfalls weiter nach oben.

Scenario 2):

Die Leitzinsen werden wieder angehoben. Dies würde bedeuten, Bonds fallen (mithin steigt deren Rendite), Aktien verharren, oder fallen ebenfalls. Das Renditeniveau trifft sich irgendwo in der Mitte.

Welches Scenario realistischer ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von scorpion260

[quote=scorpion260]

@benedikt

I

Heute ist meiner Meinung nach der Satz in dieser Form nicht mehr gültig.

Doch ist er noch. Aber die Rendite von Aktien ist extrem höher als von Bonds. Selbst eine Rezesion, die die Aktiegewinne um 50% einbrechen lassen würde, würde das Verhältniss nicht umkehren. Die Frage ist nur, welche Firmen wie abschneiden, im Falle einer Rezesion oder gar einer Währungsreform. Ich halt sehr wenig Europositionen und z.Z. keinerlei Aktieninteressen. Das liegt aber auch daran das mein Hauptaugenmerk die Rohstoffe sind und in US$ notieren. Vorsicht ist immer gut, aber übertriebener Pessimismus schadet.

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