MARS – Europawetter Okt./Nov.2023 überwiegend nass und warm
Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat die Wetterdaten in der Zeitspanne vom 1. Okt. bis 18. Nov. 2023 im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Landwirtschaft analysiert. Die Ergebnisse fallen regional teilweise sehr unterschiedlich aus.
Überdurchschnittlich nasses Wetter gab es im Einflußbereich der Atlantikküsten angefangen im westlichen Spanien, entlang der französischen Westküste, südliche Teile Irlands, Länder entlang der Nord- und Ostseeküste bis hinein in die baltischen Staaten. Die Niederschlags-mengen lagen zwischen 100 bis 150 % über dem langjährigen Mittel. Dadurch kam es zu Beeinträchtigungen bei den Herbsternten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais. Die zu nassen Böden be- bzw. verhinderten gebietsweise die rechtzeitige Aussaat der Winter-früchte. Der Feldaufgang entwickelt sich nicht immer günstig.
Dagegen war es in den südlichen EU-Regionen mit Schwerpunkt der südosteuropäischen Länder überdurchschnittlich warm. In Rumänien und Bulgarien herrschte gebietsweise Trockenheit. Dadurch kam es zu Schwierigkeiten bei der Aussaat und Pflanzenentwicklung. Andererseits gab es auf engem Raum im Regenstau der Gebirge ausreichend Niederschläge.
In der Ukraine, Türkei, Süditalien und den nordafrikanischen Magreb-Staaten war es über-durchschnittlich warm und trocken mit ungünstigen Startbedingungen für die Wintersaaten.
Insgesamt lagen die Durchschnittstemperaturen um 2 bis 4 Grad über den langfristigen Durchschnittswerten.
In weiten Teilen Nord- und Westdeutschlands sind die Bodenwasservorräte wieder aufgefüllt. Nur in den östlichen Bundesländern und einigen Regionen Süddeutschlands besteht noch ein Grundwasserdefizit bis in Tiefen von 1,80 m, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts ausweist. Das pflanzenverfügbare Wasser bis 25 cm Tiefe liegt flächendeckend über 100 %.
