EU-KOM verringert Rapsernte 2023 geringfügig
In ihrer jüngsten Ausgabe Ende Juli-23 veröffentlicht die EU-Kommission (EU-KOM) eine um 0,5 Mio.t verringerte Rapsernte 2023 auf 19,4 Mio. t. (Vormonat 19,9 Mio. t). Ausschlaggebend ist der reduzierte Flächenertrag mit durchschnittlich nur noch 32 dt/ha. Das Vorjahresergebnis lag bei 19,5 Mio. t. Ernteeinbußen werden insbesondere in Tschechien, Dänemark, Deutschland, Litauen und Rumänien erwartet.
Der Verbrauch wird auf 24,5 Mio. t veranschlagt. Die EU-KOM rechnet mit einem ermäßigten Import von 5,8 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 7,3 Mio.t.
Die Rapspreise haben in den letzten Wochen eine Achterbahnfahrt hingelegt. Als Folge des mit militärischen Aktionen untermauerten russischen Ausscheidens aus dem Schwarzmeer-Abkommen schossen die Börsenkurse von rd. 400 auf 500 €/t. Ende Juli fielen die August-Notierungen schon wieder auf 425 €/t zurück. Für den häufigst gehandelten Liefermonat Nov.23 liegen die Kurse jedoch bei 465 €/t.
Hintergrund für die nervöse Preisentwicklung ist die Unsicherheit, ob und inwieweit ukrainischer Raps in einer geschätzten Größenordnung von rd. 3,5 Mio. t exportiert werden kann oder nicht. Größte Empfängerregion ist die EU-27. Da ukrainischer Raps schwerpunktmäßig im westlichen Teil des Landes angebaut wird, liegt es nahe, den Landweg per Eisenbahn und LKW zu nutzen, ggfs. auch Binnenschifffahrt. Als ein höherwertiges Gut ist Raps eher transportwürdig einzustufen als Getreide. Auch die deutlich geringere Ausfuhrmenge im Vergleich zum Getreide mit rd. 20 bis 25 Mio. t eröffnet erfolgreichere Lieferaussichten auf dieser Transportroute.