EU-Ölsaaten: wachsende Eigenerzeugung, aber hoher Einfuhrbedarf bleibt
Im EU-Binnenmarkt werden rd. 33 Mio. t Ölsaaten in Form von Raps, Soja und Sonnenblumen produziert. Zur Bedarfsdeckung sind jedoch weitere 21,3 Mio. t Importe mit Schwerpunkt Soja erforderlich.
Die EU-KOM schätzt in ihrer April-2023-Ausgabe die EU-Rapsernte auf rd. 20 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 19,5 Mio. t. Grundlage ist eine vergrößerte Anbaufläche von rd. 6 Mio. ha. Der Flächenertrag wird unverändert auf 3,3 t je ha veranschlagt.
Trotz der Produktionssteigerung bleibt die EU-27 ein Importland. Für 2023/24 sollen die Einfuhren auf 5,8 Mio. t (Vorjahr 6,5 Mio. t) zurückgehen.
Zeitgleich hat die EU-KOM die Sojaversorgung im EU-Binnenmarkt bilanziert. Für das Jahr 2023/24 wird mit einer Sojaernte von 2,8 Mio. t (Vorjahr 2,4 Mio. t) gerechnet. Die Anbaufläche wird jedoch nur noch bei 1 Mio. ha gesehen. Für den Verbrauch von 16,5 Mio. t sind daher noch Importe von rd. 14 Mio. t erforderlich.
In der EU-27 wird 2023/24 eine Sonnenblumenernte von rd. 10,5 Mio. t erwartet und soll nach dem schwachen Vorjahr wieder die Größenordnung früherer Jahre erreichen. Eine höhere Anbaufläche sowie überdurchschnittliche Flächenerträge in den osteuropäischen Produktionsgebieten mit günstigen Wetterbedingungen sind maßgeblich für das Ergebnis verantwortlich. Zur Verbrauchs-deckung sind allerdings noch 1,5 Mio. t Importe erforderlich.
Nach mehreren Jahren unterdurchschnittlicher Ernten im EU-Ölsaatensektor wird 2023/24 wieder eine gut durchschnittliche Erzeugung wie in früheren Zeiten erwartet. Da der Verbrauch deutlich höher liegt, werden die Ölsaateneinfuhren auf etwas reduzierte 21,3 Mio. t geschätzt.