Die globale Ölsaatenernte reduziert das USDA in seiner jüngsten Aug.-2023-Ausgabe auf einen Zuwachs von nur noch +5,5 % im Vergleich zur Vormonatsschätzung mit +8 %. Mit Ausnahme der Sonnenblumenernte wurden alle übrigen Ölsaatenerzeugungen im Vergleich zur Juli-Schätzung gekürzt.
Den größten Marktanteil mit rd. zwei Dritteln besitzt die Sojabohne. Die Welternte an Soja wird auf rd. 403 Mio. t geschätzt. Das ist zwar weniger als im Juli angenommen wurde, liegt aber immer noch um 8,9 % über dem Vorjahresergebnis. Größter Produzent ist Brasilien mit 163 Mio. t (Vorjahr 156 Mio.t) gefolgt von den USA mit 114 Mio. t (Vorjahr 116 Mio. t). Argentinien soll nach dem katastrophalen Vorjahr mit weniger als 25 Mio. t im laufenden Jahr auf 48 Mio. t steigen.
Brasilien ist auch führender Exporteur von Soja mit einer Ausfuhr von Bohnen in Höhe von 96,5 Mio. t zuzügl. 22. Mio. t Sojaschrot und 2,2 Mio. t Sojaöl. Die USA führen knapp 50 Mio. t Bohnen und 13,6 Mio. t Sojaschrot aus. In allen Fällen sind die US-Lieferungen rückläufig. Der argentinische Export konzentriert sich auf die Verarbeitungsprodukte Sojaschrot mit wieder steigenden 24,5 Mio. t und 4,55 Mio. Sojaöl. Die Ausfuhr von Sojabohnen betragen nur 4,6 Mio. t mit geringfügig steigender Tendenz.
Weltgrößter Importeur bleibt China mit einer fast unveränderten Menge von 99 Mio. t Sojabohnen, die zu 60 % aus Brasilien und zu 33 % aus den USA stammen. Weit dahinter kommt erst die EU-27 mit Einfuhren von fallenden 14 Mio. t Sojabohnen und 15,7 Mio. t Sojaschrot.
Da die Produktion stärker steigt als der Verbrauch wird mit einem Aufbau der Soja-Bestandsvorräte um stattliche 12,5 % gerechnet. Diese Mengen drücken auf das Preisniveau.
Die globale Rapsernte 2023 hat das USDA weiter auf 86 Mio. t (Vorjahr 88,5 Mio. t) zurück-genommen. Die Rapserzeugung in Kanada wird auf nur noch 19 Mio. t zurückgestuft, während für die EU-27 noch von rd. 20 Mio. t ausgegangen wird. Europäische Schätzungen liegen niedriger.
Nach dem Abstieg der Rapspreise vom Kriegsbedingten Höhenflug auf ein Börsenniveau vom rd. 400 €/t haben die Kurse wieder zugelegt. Aber die Entwicklung verläuft in einer kaum kalkulierbaren Auf und Ab-Bewegung. Hintergrund sind die unsicheren Rapsexportmöglichkeiten aus der Ukraine und die witterungsbedingt schwankenden Hektarerträge.
Für den Ölsaatenmarkt spielt Palmöl als 2. Marktführer eine entscheidende Bedeutung bei der Preisbildung. Die Produktion 2023/24 wird auf 79,5 Mio. t geschätzt (Vorjahr 77,5 Mio. t). Die beiden Haupterzeuger Indonesien mit 47 Mio. t und Malaysia mit 19 Mio. t bestimmen das Markt- und Preisgeschehen. Von den 51 Mio. t weltweiten Exportvolumen bestreiten die beiden Ländern zusammen allein rd. 45 Mio. t.