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08.17
Ölsaaten auf unterschiedlichen Wegen zur Kursstabilisierung

Ölsaaten Cockpit, 04.08.2017

  • noch ausstehende Wachstums- und Ernterisiken
  • hohe Überlagerungsbestände
  • steigende Ernteaussichten der Ölsaaten
  • begrenzt steigende (China-)Nachfrage
  • schwankende Wechselkurse mit preissenkender Wirkung

Ölsaatenkurse versuchen weiter  festen Boden unter die Füße zu bekommen

Der rasante Kursabschwung nach einem vorübergehenden Höhenflug der Raps-, Soja- und Palmölnotierungen im Monat Juli ist in eine nur teilweise stabile Seitwärtsbewegung übergegangen.  Die Rapspreise in Paris orientieren sich seit einigen Tagen entlang der Linie von 365 €/t. Die Notierungen für Canola in Winnipeg  haben unter dem Druck der nachgebenden Sojakurse im Nachbarland USA Schwierigkeiten  die Marke von umgerechneten 340 €/t zu halten.

Die Palmölkurse  sind in der ersten Augustwoche aufgrund steigender Erzeugung und verhaltener Nachfrage  zurückgefallen, bewegen sich aber immer noch auf einem mittleren Niveau. Im Hintergrund wirkt sich der kurzfristige Kursabschwung  bei US-Sojaöl von rd. 5 % aus.

Die Sojaschrotpreise werden gleich zweifach  auf Sinkkurs  gebracht.  Die dollarnotierten Börsenkurse haben unter dem Eindruck günstiger Ernteaussichten in den USA nachgegeben und die in € umgerechneten Preise profitieren nochmal vom steigenden Eurokurs auf die Größenordnung von 1,19 $ je €.

Der sich oberhalb der Linie von 50 $ je barrel orientierende Rohölkurs sollte grundlegend für mehr Stabilität in den Ölsaatenkursen sorgen. Das gelingt natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern erst auf mittlere Sicht, wenn sich die Rohölkurse entsprechend weiterentwickeln..

Für die nächste Zeit richtet sich das Augenmerk auf die  US-Sojabohnen, die im August eine ertragsentscheidende Phase durchlaufen. Die aktuellen Wetteraussichten in den überwiegenden Anbauregionen der USA sind durchaus vielversprechend. Die Spekulationen um die Erträge ranken sich um den Trendwert. Das könnte bei erhöhter Erntefläche durchaus zu einer guten Ernte beitragen, wenngleich das Rekordergebnis des Vorjahres nicht mehr erreicht werden sollte.

Auf der Nachfrageseite gewinnen Verlautbarungen um einen merklich zurückhaltenden China-Import zunehmende Aufmerksamkeit. Tatsächlich ist die chinesische Sojaernte mit staatlicher Unterstützung von früher üblichen 12 auf 14 Mio. t gewachsen. Weitere Anstrengungen, den überschüssigen Mais zugunsten des Sojaanbaus zu verdrängen, werden den jährlich gestiegenen Sojaimport in der Größenordnung zwischen 3 bis 5 Mio. t. Chinas  kräftig drosseln.

Noch nicht eindeutig sind dagegen die Auswirkungen der Neugestaltung der Biokraftstofferzeugung in den USA. Man spricht von einer Verbesserung  im Biodieselbereich, der der Nachfrage nach Sojaöl zugute käme.

Im Hintergrund wirken noch nicht überschaubare handelspolitische Gespräche eine Rolle, die zur Verunsicherung beitragen.

Die hinteren Terminkurse zeigen nur begrenzte Bewegungen, die keine eindeutigen  Schlussfolgerungen für die zukünftige Entwicklung zulassen.  

Ölsaaten auf unterschiedlichen Wegen zur Kursstabilisierung
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ZMP Live Expertenmeinung

Die Ölsaatenkurse tun sich schwer, einen stabilen Entwicklungskurs zu finden. Das gelingt bei Raps unter dem Eindruck gestiegener Rohölkurse, knapper Vorratsbestände und  knapp durchschnittlicher Ernteaussichten besser als im Soja- und Palmölbereich. Allerdings gelten Soja und Palmöl als Marktführer im Ölsaatengeschäft. Daher muss mit entsprechenden Anpassungsdruck von dieser Seite  gerechnet werden. Für eine grundlegende Stabilität kann ein hoher Rohölkurs sorgen. Der steigende Eurokurs dagegen drückt auf  die Kurse.

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