11.
11.14
USDA schätzt hohe Versorgungslage 2014/15 im Ölsaatensektor

Ölsaaten Cockpit, 11.11.2014

  • anstehende Produktions- und Ernterisiken in Südamerika
  • Importverhalten Chinas
  • Lösung der logistischen Probleme in den USA
  • Nachholbedarf zur Auffüllung von notwendigen Vorratsbeständen
  • Üppige globale Versorgungslage im Ölsaatensektor insgesamt
  • üppige Versorgungsentwicklung in der Sojabranche
  • weniger aggressive Einfuhren Chinas im Vergleich zum Vorjahr
  • Währungskursentwicklungen (Dollar, Real, Euro)

USDA schätzt Ölsaatenmarkt 2014/15 weiterhin auf Rekordniveau

Die gesamte Ölsaatenernte von Soja über Raps, Sonnenblumen, Erdnuss, und Palmöl schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium  weiterhin auf knapp 529 Mio. t. Gegenüber dem guten Vorjahr beträgt die Steigerung nochmal knapp 5 %. Auf der Verbrauchsseite wird eine Steigerung von rd 3,5 % veranschlagt. In Verbindung mit den hohen Anfangsbeständen entstehen Bestandsvorräte, die erstmals über 102 Mio. t hinausgehen. Der Bestandsaufbau erreicht Werte von +20 %.  Das Resultat ist eine reine reichliche Versorgung mit Ölsaaten insgesamt.

Allerdings sagt der große Durchschnitt noch nicht alles über die Marktlage. Mit einem Anteil von rd. 60 % dominiert der Sojasektor im Saatenbereich den Markt, während bei den pflanzlichen Ölen neben Sojaöl vor allem Palmöl als Marktführer gilt. Die übrigen Ölsaaten halten sich auf ihrem bisherigen Niveau. Probleme gibt bei der Logistik in den USA und bei der Ausfuhrpolitik  in Südamerika

Die Sojaernten 2014/15 sollen nach den Schätzungen um + 9,5 % wachsen. Den größten Zuwachs erwartet man in der zu Ende gehenden US-Ernte mit einer Steigerung von 15 %. Trotz der verzögerten Aussaat geht das USDA weiterhin von einer hohen brasilianischen Ernte von 94 Mio. t (Vorjahr 86,7 Mio. t) im Frühjahr 2015 aus, während für Argentinien eine gute Durchschnittsernte von 55 Mio. t vorausgesagt wird. Insgesamt ist von der Angebotsseite mit einem deutlichen Zuwachs zu rechen. Allerdings besteht noch ein erhebliches Produktions- und Ernterisiko, denn noch befindet man sich in Südamerika erst mitten in der Aussaat der Erstfrucht. Evtl. Zweitfruchtanbau ist noch risikoreicher einzustufen.

Auf der Verbrauchsseite wird eine Zunahme von rd. 5 % für den Sojasektor  kalkuliert. Dabei spielt der chinesische Importzuwachse von rd. 4 Mio. t eine beachtliche Rolle. Im Vorjahr hatten die Chinesen ihre Einfuhrmengen und rd. 10 Mio. t gesteigert.

Die errechneten Soja-Bestände wachsen auf über 90 Mio. t am Ende Jahres 2014/15. Das ist ein Zuwachs von mehr als 35 % von Jahr zu Jahr. Eine derartige günstige Versorgungslage hat es noch nicht gegeben.

Die Sojakurse haben seit dem Sommer zwar schon kräftig nachgegeben, aber in jüngster Zeit sind Engpässe im US-Markt aufgetreten, die die Kurse wieder nach oben getrieben haben. Die Gründe sind schnell aufgedeckt: extrem niedrige Endbestände, eine verzögerte Sojaernte, starke Exportaktivitäten und unzureichende Transportkapazitäten waren stärker als die vom Feld kommenden Sojamengen. In weiten Teilen des Landes fehlte vor allem das Sojaschrot, während bei Sojaöl keine Knappheit herrschte. Hamstereffekte scheinen ebenfalls eine Rolle gespielt zu haben.  Angesichts des großen Angebots der US-Ernte dürfte der flächendeckende Bedarf bald befriedigt werden, so dass mit einer Preisberuhigungsphase mit Kurssenkungspotenzial in den nächsten Monaten zu rechnen ist.

Dennoch bleiben noch hohe Risikoprämien in den Kursen eingepreist, weil sowohl die Witterung als das Verkaufsverhalten in Südamerika noch das eine oder andere Wort mitreden werden.

USDA schätzt hohe Versorgungslage 2014/15 im Ölsaatensektor
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ZMP Live Expertenmeinung

Die jüngste USDA-Schätzung bestätigt die Erwartungen höchster Ernteergebnisse im Ölsaatensektor. Schwerpunkt ist die abgeschlossene Rekordernte bei Sojabohnen in den USA und die großen Ernten in den Südamerikanischen Staaten. In Brasilien ist die Aussaat zur Hälfte geschafft. Argentinien hinkt ein bisschen hinterher. Nach stecken etliche Risiken bis zur Vermarktung im Geschehen.

Auf der Nachfrageseite entwickelt China rege Importaktivitäten. Jedoch gehen die Schätzungen von einem halb so großen Einfuhrzuwachs im Vergleich zum Vorjahr aus.

Mit dem absehbaren Abbau der technischen Versorgungsprobleme im US-Sojasektor sollten die Sojakurse der überdurchschnittlichen Versorgungslage Rechnung tragen und nachgeben. Dieser Grundtenor kann jedoch jederzeit durch unvorhergesehene Störungen.unterbrochen werden.  Das Augenmerk richtet sich jetzt zunehmend auf Brasilien und Argentinien.

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