18.
02.17
Ölsaaten können Preishoch nicht halten.

Ölsaaten Cockpit, 18.02.2017

  • Exportzurückhaltung in Brasilien
  • Mittlere Ernte in Argentinien
  • günstige Versorgungslage im Sojabereich
  • steigendes Angebot aus Südamerika
  • weniger drängende Nachfrage aus China

Ölsaaten geraten wieder unter Preisdruck -  Palmölkurse unter Widerstandslinie von 3000

Heftige Schwankungen haben die Entwicklung der Ölsaaten in den letzten 2 Monaten geprägt.   Die Antriebsfaktoren stammten vorwiegend aus dem Sojalager. Rekordernten in Brasilien standen erhebliche Ernteeinbußen in Argentinien gegenüber.  Je nach Gemengelage gewann die eine bzw. andere Perspektive die Oberhand.

Nach dem jüngsten Zwischenhoch zeigen die Kurse jedoch wieder nach unten. Dabei gibt Palmöl mit einem Absinken unterhalb der Widerstandslinie von 3000 Ringgit/t  den Ton an.  Die Aussichten eines sich deutlich verbessernden Ernteergebnisses in Indonesien und Malaysia  treibt die Börsenkurse der Frontmonate nach unten.  Noch im Verlaufe dieses Jahres erwartet man Palmölpreise um 2.600 Ringgit/t.

Die mehr oder weniger seitwärts tendierenden Rohölpreise liefern ebenfalls keine Preisunterstützung für den Ölsaatensektor.

Aufgrund des hohen Ölwertes  sind die Rapskurse unmittelbar betroffen.  Der mehrfach angesetzte Höhenflug an den Börsen in Paris und Winnipeg wird zum wiederholten Male ausgebremst , bleibt aber immer noch auf einem beachtlich hohem Niveau.

Die Kursschwankungen im Sojabereich fallen deutlich höher aus. In jüngster Zeit  geht man weiterhin von einer immer zuverlässiger werdenden brasilianischen Rekordernte von 104 Mio. t aus. Die Ernteeinbußen in Argentinien wurden relativiert; man rechnet mit einer Durchschnittsernte in Höhe von 55 Mio. t. Aus den kleinen Ländern Uruquay und Paraquay sollen immerhin 12. 5 Mio. t dazu kommen.

Aber es gibt eine Reihe von Verunsicherungen im Marktablauf. In Brasilien halten die Farmer ihre Exportverkäufe zurück, weil sie auf einen günstigeren brasilianischen Wechselkurs hoffen. Zurzeit  drückt der starke REAL auf die Inlandspreise.

Mexiko unternimmt Aktivitäten statt Mais, Soja und andere Agrarprodukte in den USA zu kaufen, sich auf dem südamerikanischen Markt umzusehen. Hintergrund sind die Ankündigungen der neuen US-Regierung gegenüber Mexiko, die Handelsbeziehungen einseitig zu verschärfen.

Die jüngste Epidemie des Vogelgrippevirus mit mehreren hundert Todesfällen hat in China zu erheblichen Einschränkungen des Handels mit Geflügelfleisch geführt. Es wird mit erheblichen Bestandsminderungen gerechnet. Erste Hochrechnungen lassen vermuten, dass der Bedarf an Sojaschrot zwischen 1 bis 2 Mio. t geringer ausfallen konnte. Die Sojaeinfuhren Chinas könnten in den nächsten Wochen und Monaten nachlassen.  Gleichzeitig ist zu erwarten, dass der Angebotsdruck aus Südamerika zunimmt. Preisdruck ist vorprogrammiert.

Ölsaaten können Preishoch nicht halten.
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ZMP Live Expertenmeinung

Die Ölsaatenpreise werden durch die bevorstehenden südamerikanischen Ernten und ihr Verkaufmanagement geprägt.Mexiko könnte noch eine störende Rolle einnehmen, aber die Transportkosten aus SA sind ungleich höher als aus den USA. Richtungsweisend für den Rapspreis wird der weitere Verlauf der Palm- und Rohökurse. Auf der Nachfrageseite sollte sich eien Entspannung abzeichnen. Für Preisspielräume nach oben bestehen wenig begründete Aussichten.

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