19.
09.15
Ölsaatenkurse geben wieder nach

Ölsaaten Cockpit, 19.09.2015

  • ausstehende Produktions- und Ernterisiken
  • Wechselkursänderungen
  • Veränderungen der Ex- bzw. Importpoltik
  • Knappe globale Rapsversorgung
  • hohe Überhangbestände
  • hohe Erwartungen an kommende Ernten in Nord- und Südamerika
  • verhaltene China-Nachfrage
  • überdurchschnittliche globale Versorgungslage, außer Raps

Kurze Verschnaufpause für Ölsaaten -  Kurse geraten wieder unter Druck.

Die beruhigenden Daten der USDA-Schätzung zum Ölsaatenmarkt  haben nicht lange vorgehalten.  Die Kurse an den führenden Börsen  geben wieder nach. Dazu hat gleich eine Mehrzahl von bärischen Faktoren beigetragen.

Mit der einsetzenden US-Sojaernte in den Frühdruschgebieten werden zufriedenstellende Erträge festgestellt. Der Verkauf von Sojabohnen  im Kassageschäft läuft nur unter nachgebenden Preisen, denen sich die Kurse an den Börsen nicht entziehen können. Immerhin erwartet man in den USA die zweitgrößte Sojaernte nach der vorjährigen Rekordernte und ausreichenden Überhangbeständen.

Die unterbliebene Erhöhung der Zinsen in den USA hat den Dollarkurs dennoch ansteigen lassen mit der Folge, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit beim Verkauf leidet. Eine Senkung der Einstandspreise bei Soja kann diesen Nachteil wieder ausgleichen

Aus Brasilien kommen Meldungen, dass die Sojaernte im Frühjahr 2016 die 100 Mio. t Schwelle (2015: 97 Mio. t) aufgrund der ausgeweiteten Anbauflächen überschreiten könnte.  Die brasilianischen Überhangbestände aus alter Ernte sind vergleichsweise hoch, so dass ein verstärktes Angebot nicht auszuschließen ist.  Die Sojabestellung hat aber noch gar nicht richtig angefangen.  Die Unwägbarkeiten sind noch beachtlich groß.

Die starken Niederschläge in Argentinien haben Farmer veranlasst, weniger Weizen/Mais auszusäen und dafür verstärkt auf die Aussaat von Sojabohnen  im Okt. zu setzen. Das Risiko eines El Niño-Wetters und die geringeren Produktionskosten bei Soja sind die weiteren Argumente. Damit könnte bei durchschnittlichen Ertragsbedingungen die diesjährige Ernte von 61 Mio. t (Vorjahr 54 Mio. t) nochmal wiederholt werden. Aber welche Erträge sind unter EL Niño-Bedingungen zu erwarten? Da sind noch viele Risiken zu überstehen.

Auf der Nachfrageseite lassen die Verkaufszahlen doch zu wünschen übrig. Die verhaltene Nachfrage aus China leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. Indien bremst mit Importsteuern die Einfuhr von Ölsaaten und deren Produkte.

Nach wie vor liegen die Rohölpreise auf einem Niedrigpreisniveau, dass die Nachfrage nach pflanzlichen Ölen  in Grenzen hält. Palmölpreise hatten sich gerade aus der Tiefphase von unter 450 $ /t auf über 500$/t erholt, kann aber das Niveau nicht mehr in vollem Umfange halten.

Auf dem Rapsmarkt geben die Kurse nach einer kurzen Stabilisierungsphase wieder nach. In Winnipeg hat die jüngste  Ernteschätzung eine Verbesserung der kanadischen Ernte zu einem deutlichen Kursrückgang beigetragen. In Paris notierte der Raps ebenfalls schwächer, teilweise unter dem Druck der übrigen Ölsaatenprodukte nicht zuletzt aber auch durch den nicht unbedeutenden Anstiegs des Eurokurses auf die Marke von 1,14 $/€.  Auf diese Weise kann der notwendige EU-Import preislich etwas entlastet werden.

Ölsaatenkurse geben wieder nach
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Die überdurchschnittliche globale Versorgungslage im Ölsaatensektor hält an und hat weitere Unterstützung durch neue Einschätzungen großer Ernten in Nord- und Südamerika bekommen. Auf der Nachfrageseite bleibt es deutlich ruhiger. Chinesische Importe entwickeln nicht mehr die Dynamik zurückliegender Jahre. Das Gefühl einer hinreichenden Versorgungssicherheit auf absehbare Zeit führt zu nachgebenden Preisen. Die Ausnahme eines knapp versorgten Rapsmarktes ändert aufgrund seines geringen Umfanges nicht viel an der vorgenannten Einschätzung.  Änderungen der Wechselkurse und politische Entscheidungen sind Begleiterscheinungen, die für ein überschaubares  Maß an Bewegung sorgen.

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