28.
11.15
Uneinheitliche Ölsaatenkurse - schwankende Wechselkurse spielen mit

Ölsaaten Cockpit, 28.11.2015

  • Knappe Versorgungslage bei Raps
  • wechselkursbedingt steigende Importpreise
  • Streiks im Logistikbereich
  • überdurchschnittliche Versorgungslage bei Ölsaaten insgesamt
  • hohe Angebotserwartungen im Sojasektor
  • Senkung der Exportsteuern in Argentinien
  • niedrige Schiffsfrachten
  • moderate Importnachfrage aus China

Ölsaaten uneinheitlich: Rapskurse steigen, Sojakurse fallen

Die aktuellen Kursverläufe bei den Ölsaaten werden durch die schwankenden Wechselkurse in unterschiedliche Richtungen gelenkt. Der schwache Eurokurs treibt die Rapsnotierungen in Paris nach oben. Der starke Dollarkurs drückt die Sojanotierungen nach unten. Der dritte im Bunde ist der Palmölkurs, der in jüngerer Zeit wieder stabile Aufwärtstendenzen zeigt.

Trotz leicht verbesserter EU-Rapsernte nach der jüngsten Schätzung der EU-Kommission bleibt die Gemeinschaft auf den Rapsimport  angewiesen. Je schwächer der Eurokurs im Verhältnis zum Dollarkurs wird, umso höher werden die Einfuhrpreise für Raps. Damit steigen gleichzeitig die Inlandspreise mit nach oben. Wenn gleichzeitig noch die Palmölkurse eine Wiederaufschwungsphase erleben, werden infolge der Konkurrenzsituation  um das pflanzliche Öl kaum noch Preisunterbietungen stattfinden.  Die Aussichten für die Palmölpreise werden stark vom Rohölkurs und dem noch ausstehenden El Niño-Wetterereignissen in den nächsten Monaten abhängen.  

Die Sojakurse  werden in hohem Maße von der überdurchschnittlich guten Versorgungslage auf Weltebene unter Druck gesetzt. Die wiederholte US-Rekordernte in diesem Jahr führt in Verbindung mit den hohen Ernteerwartungen in Südamerika zu einem steigenden Angebotsdruck. Auch wenn Verzögerungen bei der Sojabestellung in Teilen Brasiliens die ganz hohen Erwartungen dämpfen, wird man immer noch mit einer überdurchschnittlichen Ernte rechnen können. In Argentinien bewirkt die Änderung der Exportpolitik  der neuen Regierung eine verstärkte Lagerräumung der Sojavorräte als Schutz gegen Inflation sowie eine vergrößerte Anbaufläche für Sojabohnen. Allerdings bleibt noch unklar, in welchem Umfange die Senkung der Exportsteuern tatsächlich stattfinden wird.  

Die widerstrebenden Kursentwicklungen der Ölsaaten werden aufgrund der Konkurrenzsituation untereinander schnell ihre Grenzen finden. Dabei wird der Rohölkurs grundsätzlich das Niveau vorgeben. Die beiden Marktführer Soja und Palmöl werden sich gegenseitig in Schach halten. Aufgrund der hohen Soja- und Palmölbestände sind große Kursausflüge nach oben begrenzt. Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt das El Niño-Wetterphänomen in diesem Jahr, das noch bis März 2016 wirksam bleiben soll.

Darüberhinaus sind externe Einflußfaktoren in die Markt- und Preisbeurteilung einzubeziehen. Wechselkurse, Exportsteuern, LKW-Fahrer- und Hafenarbeiterstreiks sowie niedrige Überseefrachten sind nur einige Stichworte.

Uneinheitliche Ölsaatenkurse - schwankende Wechselkurse spielen mit
ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Die zurzeit wieder einmal  gegenläufige Preisbewegung zwischen Raps, Soja und Palmöl wird aufgrund der gegenseitigen Konkurrenz schnell  wieder an Grenzen stoßen. Tonangebend für das Kursniveau ist der Rohölpreis. Das große Sojaangebot wird für Preisdruck sorgen. Der Palmölbereich steht noch unter dem Risiko der möglichen  El Nino Wetterereignisse bis März 2016. Darüber hinaus treiben schwankende Wechselkurse die Notierungen durcheinander.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

15.
03.24
11:22

IGC korrigiert Weltsojabohnenernte 2023/24 - Prognose 2024/25 Die Sojabohnenernte 2023/24 wird aufgrund der witterungsbedingt beeinträchtigten Ernte in Brasilien auf rd. 390 Mio. t zurückgenommen. Der Verbrauch wird in ähnlichen Maße zurückgesetzt. Damit ändert sich die Versorgungslage nur unwesentlich. Für das Wirtschaftsjahr 2024/25 hat der IGC…

14.
03.24
14:32

Rapsernte 2024 in Deutschland bleibt unter Vorjahresniveau Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat auf der Grundlage der Anbauflächenerhebung des Stat. Bundesamtes vom 22. Dez. 2023 für Winterkulturen eine erste Rapsernteschätzung für das Jahr 2024 gewagt. Die Prognosen der Hektarerträge hat der DRV z.T. mit mehrjährigen Erfahrungswerten…

09.
03.24
12:34

USDA kürzt Ölsaatenmarkt zum Vormonat Die jüngste USDA-Schätzung der Ölsaatenerzeugung 2023/24 fällt etwas gedämpfter aus als im Vormonat. Die Gesamterzeugung wird um 1 Mio. t auf 658 Mio. t zurückgenommen. Der weltweite Verbrauch bleibt unverändert bei 648 Mio. t. Im Jahresvergleich steigt die Erzeugung um 20 Mio. t auf einen Rekordwert. Auch die…

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich