Ölsaaten am Jahresende 2016: hohe Rohöl/Palmölkurse – leicht nachgebende Rapspreise - weitgend stabile Sojapreise
Zum Jahresschluss präsentieren sich die Börsennotierungen für Ölsaaten und maßgeblichen Konkurrenzprodukte auf fortgesetzt durchschnittlich stabilen Entwicklungskurs der letzten Wochen. Gegenüber den vorhergehenden Monaten hat sich eine höhere Notierungsebene durchgesetzt.
Leitprodukt bleibt der nochmal etwas angezogene Rohölkurs, der insbesondere für die ölwertbetonten Ölsaaten/-früchte eine fast direkte Bedeutung besitzt. Vorerst gibt es keine erkennbaren Anzeichen einer grundlegenden Änderung.
Die Palmölkurse haben zwar im Laufe des Monats Dezember etwas nachgegeben, bleiben aber auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Zentrale Ursache ist nach wie vor die um 20 % geringere Produktion in den zentralen Erzeugungsgebieten infolge der Nachwirkungen der El Niño-Trockenperiode im Vorjahr. Darüberhinaus sind die Bestandsvorräte nicht im notwendigen Umfange aufgebaut worden, um die abfallende Erzeugung im weiteren Zeitverlauf abzufedern.
Raps profitiert als ölwertbetonte Frucht unmittelbar von den hohen Rohöl- und Palmölkursen. Dazu kommt jedoch entscheidend die schwache weltweite Knappheit im Rapssektor. Beim Raps scheint sich eine neue obere Widerstandslinie von 420 €/ aufzubauen, die an der Pariser Börse nicht überschritten wurde. Raps orientiert sich jetzt wieder knapp über der 400 €/t Linie. Aus Kanada stammen eindeutige Signale eine eher stabilen Entwicklung auf erhöhtem Niveau.
Demgegenüber bewegen sich die Kurse im Sojakomplex eher auf einem niedrigeren Level. Hintergrund ist die hohe globale Versorgungslage nicht zuletzt infolge der US-Rekordernte im Herbst letzten Jahres. In Erwartung hoher Sojaernten in Südamerika in ersten Halbjahr 2017 bestehen kaum grundlegende Tendenzen, sich von dieser Ebene abzusetzen. Die Entwicklung könnte noch weiter nach untern gehen, wenn man von der Annahme ausgeht, dass die US-Anbaufläche für Soja demnächst weiter zu Lasten des Maisanbaus erhöht wird.
Für die europäischen Sojakäufer bleiben die Preise wechselkursbedingt hoch. Die schwache Kaufkraft des Euro verteuert die Importe.
ZMP Live Expertenmeinung
Zum Jahresende 2016 bleiben die Preise für die Ölsaaten auf durchschnittlichem Kurs der letzten Wochen. Grundlegende Änderungen sind in kurzer Zeit nicht zu erwarten. Die Perspektiven für die Zukunft lassen jedoch auf einige Änderungen schließen, für die es jetzt noch zu früh ist.