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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Kommt jetzt die große Implosion?

Das Marktverhalten macht verstärkten Anlass zur Sorge. Die Nebenwerte zeigen klare Schwäche, im IWM und NYA sind Topping-Formationen abgeschlossen. Beim DAX sowieso.

Das Sentiment reagiert zwar, ist aber noch weit von Angst-Zeichen entfernt.
Die Börsenbriefschreiber sind "stubbornly bullish", wie einst 1987.
Der VIX (Grafik von bigcharts.com) geht über 20. Immer noch tief, aber Werte über 20 haben historisch keine guten Folgerenditen. Die letzten, fallenden Hochs wurden übertroffen.

In den letzen Monaten waren die V-Konsolidierungen immer Kaufgelegenheiten, die Kurse stiegen weiter. Was, wenn das mit dem letzen V plötzlich anders verläuft?
Viele Akteure im Finanzmarkt wissen, dass der fundamentale Untergrund für Aktien sehr dünn ist. Ganz vorne die immer größer werdenden Schuldenberge.

Das große Kauf-Argument sind die Notenbanken. Nur, die feuern aus allen Rohren, gerade wieder letze Woche - doch die Kurse fraßen ihre Gewinne sofort wieder auf und machten am Freitag neue Tiefs.

Die Wirschaften schwächeln, konjunktursensitive Werte zeigen relative Schwäche. Die Rohstoffpreise sind klar im Bärenmarkt. Auch das ist kein gutes Zeichen.

The Fat Pitch http://fat-pitch.blogspot.hk/2014/10/weekly-market-summary_11.html (auch Quelle der II-Grafik), kommt in ihrer Market-Summary aus mehreren Perspektiven auf keinen grünen Aspekt mehr.

War es das jetzt, kommt jetzt die große Implosion? Wollen bald alle durch eine viel zu kleine Tür?

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ja, ich denke auch, dass es diesemal anders ist als die vielen Male in den letzten Jahren, wenn eine Kursreaktion stattfand. Ob das an globalen Risiken (Ebola, Ukraine, Nahost) oder an der Konjunkturabkühlung liegt? Wahrscheinlich kommt alles zusammen. Wie nervös die Akteure sind, erkennt man gut an den mittlerweile öffentlich ausgetragenen Streitereien zwischen Draghi, Schäuble, Weidmann und Co.. Ich frage mich, was passiert, wenn die kommenden EZB-Aktivitäten (Aufkauf von ABS) nicht fruchten. Das ist ja nicht unwahrscheinlich. Es darf bezweifelt werden, das diese Programme umgehend  Deflation in Südeuropa behebt. Wird Deutschland einer fortgesetzten Ausweitung dieses Programmes zustimmen, aber welche Alternativen bestehen? Austritt Deutschlands aus dem Euroraum?

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

ABS Ankäufe?  Darüber wird laufend diskutiert, aber kein Mensch sagt wie sie denn angekauft werden?

Hier liegt doch der entscheidende Punkt:

Habe Gestern in der Wirtschaftswoche einen Betrag gelesen der dieses Aufkaufprogramm als einen genialen Schachzug von Dragi sieht.

Er begründet das mit der statistischen Ausfallwahrscheinlichkeit dieser Anleihen in den letzten Jahren. 

Meinesachtes ergisst er das der Ausfall nur dadurch nicht zustande kam weil die EZB diesen Dreck aufgekauft hat und immer neue Kredite gewährt wurden um die alten zu bezahlen.

Das da die Ausfallwahrscheinlichkeit gering ist ist ja wohl klar.

Aber alles ist wunderbar und Dragi macht einen tollen Job, so der Gesamttenor. Ich frage mich wievie die Wirtschaftswoche für solche Beiträge kassiert.

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Antwort auf von benedikt54

Hat die EZB bislang schon ABS aufgekauft?

Staatsanleihen ja, aber ABS?

Du wirst doch wohl nicht südeuropäische Staatsanleihen als Dreck bezeichnen ;-)

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Die Implosion wurde abermals weiter in die Zukunft verschoben.

Diese Charts hier sollten den Aktienbullen zumindest sehr zu Denken geben

Just 15 WTF Charts
http://www.zerohedge.com/news/2014-11-11/just-15-wtf-charts

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Dünner wird die Luft schon. Ich reduziere meine letzten langfristigen Index long Bestände weiter. Der Herbst ist dazu sicher eine gute Zeit um in die neuen Hochs hinein zu verkaufen. Abgesehen von den US Indices sind alle (auch DAX Dividenden bereinigt!) noch weit weg von Hochs.

Wer an Brasilien glaubt, kann die Zinsen von mehr als 10% nutzen mit bonds long. Allerdings sind die Gefahren nicht zu unterschätzen. In meinen Augen aber ist die bras. Währung noch immer erste Wahl bei Hochzinsdevisen gegenüber ZAR, INR, TRY oder Russ. Rubel. Als Schuldner kann der jeweilige Staat oder auch eine internationale Entwicklungsbank genommen werden. Bei der aktuellen Zinsdifferenz bei 5-10y. kann der Real schon kräftig abwerten um schlechter als dt. bunds abzuschneiden.

Tradergrüsse SPOMI

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

#5 zorrie

Diese Charts sehen sehr nachdenklich aus.
Der Begriff "Implosion" ist natürlich sehr theoretisch geprägt.
Wer weiß schon, wann, und wie sehr, ein solches "Gebilde" einbricht, einbrechen wird.
Ob überhaupt, ist eine ganze andere Fragestellung, die nur durch empirische Erfahrungen aus der Vergangenheit mit einem "Ja" beantwortet werden kann.
Solange das nötige Kapital seitens der ausführenden Instanzen vorhanden ist, solange geht alles so weiter..

Wie Du schon ausführst, wenn noch Geld in der Kasse ist (in wessen Kasse auch immer), dann wird das Gesamtprocedere weiter so fortgeführt.

#6 SPOMI

Wenn Du Deine Indexbestände abbauen möchtest, dann ist ein Verkauf in die temporären Subhochs wohl eine gute Idee.
Das Gesamtbild wird dabei aber nicht beleuchtet.
Was mich selbst auch stört, ist eben genau die von Dir genannte Diskrepanz.
In USD denominierte Indices notieren neue ATH's, der DAX zB, in EUR denominiert, jedoch nicht.
Ich kann nicht ganz erkennen, wie die entsprechenden crossrates dabei Einfluss haben.
Es ist derzeit sehr schwierig, die Gesamtlage einzuschätzen. Auch ich tue mich da sehr schwer.

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Grant Williams: The Consequences Of Economic Peace

http://www.zerohedge.com/news/2014-11-25/grant-williams-consequences-ec…

The following chart-heavy presentation from Grant Williams is among his best as he wends his way methodically from the 19th century to the present day (and into the future) examining "The Consequences of the Economic Peace." From Keynes to Kondratieff and from Napoleon to Nixon, Williams looks at the ramifications of several decades of easy credit and attempts to draw parallels with a time in history when the world looked remarkably similar to how it does now (as he notes "that last time didn’t end so well, I’m afraid.") The real day of reckoning (Williams notes rather ominously), when the unconscionable level of debt that has been built up during the fiat money era finally topples over under its own weight like the giant wave in The Perfect Storm, lies ahead of us.

Nettes Video. Wer sich das anschaut, und danach noch Optimismus verspürt, ist eine wirkliche Frohnatur!

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Interessant fand ich die Gegenüberstellung der Neuverschuldung zum Wachstum. Ab ca. Minute 26:50.

Das zeigt sehr deutlich, dass es immer schwieriger geworden ist, über die Kreditnachfrage Wachstum zu generieren. Warum ist das eigentlich so?

Ich vermute dies hängt zum einen damit zusammen, dass der Anteil an Konsumentenkrediten im Zeitablauf immer weiter zugenommen hat. Das ist lediglich vorgezogener Konsum, der (bedingt durch die Zinszahlungen) in Zukunft mit weniger Konsum bezahlt wird. Zum anderen erwirtschaften Investitionen auch nicht mehr die Rendite, wie früher, als die Zinsen noch höher lagen (was sich wahrscheinlich auch im GDP Wachstum niederschlägt).

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Find ich auch.

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ned Davis vergleicht die Aktien-Besitzquote der US-Haushalte mit den darauffolgenden 10-Jahres-Renditen des S&P 500. Aktuelle Aussicht: um 2% p.a.
Mark Hulbert macht unter großzügigen Annahmen für die Fundamentaldaten in 10 Jahren dieselbe Prognose.

Nasdaq’s new high could be bull’s last gasp
http://www.marketwatch.com/story/nasdaqs-new-high-could-be-the-bulls-la…

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