tenbagger
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

* Wie sichern sich Emittenten bei sehr kurzfr. OS-Geschäften ab?

Im außerbörsliche Handel sind sehr kurzfristige OS-Strategien möglich, bis hinunter in den Minutenbereich, Reaktion auf aktuelle Meldungen zu underlyings etc.

Weiß jemand, wie sich die Emittenten bei diesen Kunden hedgen? Und woran sie da verdienen.

Danke für kenntnisreiche Antworten.

Gruß Tenbagger

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Weiß jemand, wie sich die Emittenten bei diesen Kunden hedgen? Und woran sie da verdienen.

Ja, indem sie Dir ganz besch. Preise stellen! Was nach dem direct matching übrig bleibt wird über OTC-Optionen interbank gehedged.

Teilweise sind die Preise völlig aus der Luft gegriffen! Weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe das auch mal probiert. Würde ich dringend raten, die Finger davon lassen! Wenn Du sowas hobbymäßig machen willst, würde ich auf Zertifikate ausweichen, willst Du es professionell machen, solltest Du Dir ein Konto für US-Futures einrichten lassen. Margin für den Mini-S&P 500 liegt etwa bei $ 3000, mal mehr, mal weniger.

Gruß!

tenbagger
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Meine Frage geht in eine andere Richtung:

Wenn jemand innerhalb von sagen wir 30 Sekunden, einen Optionsschein, beispielsweise auf einen Index, kauft und wieder verkauft und dabei einen Gewinn macht, zahlt da der Emittent drauf oder sind die technisch so ausgerüstet, daß sie sich auch für so kurze Zeiträume absichern können?

Gast

Gehen Sie mal davon ab, in diesen Kategorien zu denken. Der Emmi würde in ihrem speziellen Fall wohl den vermeintlichen Verlust tragen.

Da er aber nicht nur Calls, sondern auch Puts verkauft und dies nicht nur in einer Serie und einem Underlying, sondern in einer breiten Palette, interessiert ihn eine solche Bewegung nicht.

Sein Verdienst liegt überwiegend in der Edge und dem von RSPhoenix erläuterten Prinzip.

gruß

Marzell.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Kauf keine OS, auch wenn es Dich noch so sehr in den Fingern juckt. Deine Chancen sind maximal 33 %.

Kauf lieber eine große Tüte Erdnüsse und Bananen, geh in den Zoo und füttere die Affen. Dann hast Du mehr Spaß dran und es erfreut Dein Herz.

Grüße
Albert

tenbagger
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Sorry, ich brauche keine wohlmeinenden Ratschläge von guten Onkels, sondern ich habe eine konkrete Frage, und brauche eine konkrete Antwort, von jemandem, der sich auskennt.

Danke!

select
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@ tenbagger

Draußen regnet es und bei Ihrem letztem Beitrag lese ich einen gereizten Zustand heraus. Ruhig bleiben!

Der Emittent wird immer versuchen, dass Risiko zu reduzieren. Also schließt er ein Gegengeschäft ab. Bei so einem kurzen Zeitraum (30 sek) sollte auch der Grundsatz zählen, denn schließlich weis der Emittent vorher nicht wie lange die Position gehalten wird.

Wenn er keine Gegenposition eröffnet, weil der Angestellte erst seinen Kaffee austrinkt und Sie in der Zeit wieder verkauft haben, mit Gewinn hoffentlich, dann wird wohl der Emittent "zahlen"!

Natürlich wird der Emittent nicht das Risiko tragen, es trägt so oder so die Anlegergemeinschaft. Bei Versicherungen trägt auch nicht die Gesellschaft das zu versicherte Risiko, sondern die Beitragszahler. Und wenn das nicht reicht, werden die Beiträge erhöht.

So würde ich mir die Situation beim Emittenten vorstellen. Vielleicht kann ein anderer die betriebswirtschaflichen Geheimnisse der Emittenten "enttarnen".

Mfg

Marzell.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Es liegt mir fern, Dich belehren zu wollen, tenbagger. Pardon.

Ich glaube nicht, daß im Sekundenbereich abgesichert wird, auch nicht wegen Beträgen von 2000 Euro Umsatz.

Die Spekulation des Emittenten ziehlt darauf ab, am Verfall des Zeitwerts zu verdienen. Und diese Spekulation geht meiner Schätzung nach in 70 % der Fälle auf.

Falls es Dir gelingt, im Sekundenbereich erfolgreich zu sein, dann würde ich ein anderes Instrument wählen, Eurex Optionen oder Futures. Hier kannst Du Dein Geschick gewinnbringender einsetzen. Zumal die Gebühren wesentlich günstiger sind. Und der Spread geringer ist, wie bei OS. Also drei Gründe gegen die OS.

Grüße
Albert

Gast

@ Tenbagger

Wenn Sie rein theoretisch für eine Wiso-Arbeit z.B. das Hintergrundwissen brauchen, haben Sie die Antworten schon erhalten.

Erhalten haben Sie die Antworten letztlich auch für Spekulationsabsichten. Ich darf von mir selbst behaupten, alles durchgemacht zu haben: Aktien Spot, Optionsscheine Deutschland, US Options, US und dt. Futures, Optionen auf Futures, Sekundenhandel, Positionshandel, Investment.

Die guten wohlmeinenden Onkels weiter oben haben absolut recht mit den Warnhinweisen. Es gibt im Forum Spezial lange Threads über das Thema Optionsscheine. Da kann man noch mehr lernen!

Mit besten Grüßen,
Berliner

Gast

@ select

Die Analogie zur Versicherungswirtschaft ist klasse, besonders der Hinweis, daß die Risiken von den Beitragszahlern und nicht von der Versicherung getragen werden, respektive durch Prämienerhöhung. Nicht zuletzt ist das Konzept der Volatilität finanztechnisch gesehen reine "Versicherungsmathematik". Um in der Analogie zu bleiben: erhöhte Volatilität entspräche einem statistisch erhöhten "Schadensaufkommen", welches erhöhte Kosten bewirkt, daher werden die Prämien erhöht. Jeder kennt das mit der "Schadensfreiheitsklasse" in der KFZ Versicherung bzw. höheren Prämien in Großstädten.

Eine Option stark out-of-the-money hat eine niedrige Prämie, genauso wie ich für eine Unfallversicherung wenig bezahle, die als Klausel beinhaltet, daß ich nur Geld sehe, wenn mich der Ast bei Windstärke zwölf im Untertagebergbau von Saarlouis trifft, während ich das Vater-Unser auf aramäisch bete. Im Smoking.

Oder so ähnlich.

Nochmals beste Grüsse,
Berliner

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Hallo tenbagger,

etwas zur Technik der Risikokontrolle bei den Emittenten:

Die Emittenten sind für ihre Produkte naturgemäß Marketmaker, über die in einem parallelen thread schon geschrieben wurde. Marketmaker sind Einzelpersonen, Händler, die auf den Markt reagieren, indem sie ihre Kurse praktisch sekündlich jeder Entwicklung anpassen. Dabei wird nicht die einzelne Transaktion gehedged, das geht zeitlich nicht und macht bei den vielen Minibeträgen keinen Sinn. Daher wohl Ihre Frage. Die Händler steuern ihr Risiko nicht nur durch long/short und buy/sell der OS sondern auch durch Zukauf und Abverkauf der zugrundeliegenden Aktie usw. Haben sie für den Tag Geld verdient, bedeutet das gutes Hedging; es hängt allein von der Geschicklichkeit dieser Herrschaften ab. Ihnen ist dafür von ihrem Arbeitgeber ein Risikorahmen vorgegeben, und es gibt Vorgesetzte, die das überwachen.

Zu jedem Händlerraum, ob Marketmaker oder nicht, gibt es ein Backoffice. Dort erfolgt die Gesamtabrechnung nach Gewinn oder Verlust, und zwar nach dem Vorgesagten nicht pro Trade sondern pauschal. Eine Mischkalkulation aus den Sachzwängen. Händler verdienen für ihr Institut nicht jeden einzelnen Tag Geld und manchmal nicht einmal per Monatsende. Händler werden auch schon mal wegen Erfolglosigkeit ins backoffice oder noch weiter zurück versetzt.

Mit der eingesetzten Software kennt sich wohl nur jemand aus, der selbst damit arbeitet.

Gruß

U. Norden

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