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05.16
Sojaschrotkurse mit starken Auftriebstendenzen - auch von Dauer?

Ölsaaten Cockpit, 11.05.2016

  • Beachtliche Ernteminderungen in Südamerika
  • Rückläufige Ernteerwartunggen für die kommende Ernte
  • Raps und Palmölernten weiter auf Talfahrt
  • Beachtlicher Abbau der Vorratsbestände
  • verstärkte US-Aussaat von Soja
  • moderate Importnachfrage aus China

USDA-Schätzung zum Ölsaatenmarkt treibt Sojaschrotkurse in die Höhe.

Die jüngste USDA-Schätzung zum Ölsaatenmarkt nahmen die Börsenteilnehmer zum Anlass, die ohnehin auf Höhenflug befindlichen Sojakurse nochmal anzutreiben. Der bisherige Schubfaktor hat seine wesentliche Ursachen in den argentinischen Ernteausfällen infolge von langandauernden Starkregen, der zu Überflutungen, Auswuchs u.a. Schäden geführt haben.

Weiteren Antrieb erhielten die Sojakurse durch die steigenden Palmölnotierungen, die durch  die El Niño-Trockenheit nach oben tendieren. Die Erzeugung und Vorratsbestände sind in der  April-Abrechnung  deutlich nach unten korrigiert worden.

Die aktuelle Ölsaatenschätzung des USDA kommt zu einer niedrigen Gesamternte als im Vorjahr. Zwar soll die Sojaernte etwas höher ausfallen als im Vorjahr, aber man war in den vergangenen Monaten von weit höheren Ernteerwartungen ausgegangen. Sowohl im Falle von Argentinien wie Brasilien hat das USDA deutliche Abstriche gemacht. Ausschlaggebend für die Kurssteigerungen sind die um 15 % fallenden Vorratsbestände bei den Ölsaaten.

Die globale  Rapsernte 2016/17 wird nochmal schlechter ausfallen als schon im Vorjahr. In der EU, Kanada und Ukraine sind deutliche Minderernten zu erwarten. Eine kleine Besserung erwartet man nur in Australien.

Die Palmölernten sollen im nächsten Jahr wieder steigende Ergebnisse aufweisen. Vorerst jedoch muss mit weiteren negativen Nachwirkungen der El-Nino-Trockenheit gerechnet werden.

Die Aussaat der Sojabohne in den USA läuft auf Hochtouren, während sich die Maisaussaat dem Ende nähert. Noch haben die US-Farmer die Gelegenheit, auf die durch die letzten Preissteigerungen rentablere Sojabohne umzuschwenken. In welchem Umfange das geschieht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Eine höhere Sojafläche könnte die jetzigen Kurssteigerungen bei der Sojabohne zum Stoppen bringen. Allerdings bleibt immer noch der Unsicherheitsfaktor  der witterungsabhängigen Flächenerträge.

Für die EU-Ölsaatenimporte von Soja und Raps verteuert der jüngste Rückgang des Eurokurses den Einkauf. Allerdings hat sich dieser Effekt aufgrund von Vorkontrakten noch nicht in voller Höhe in den Börsennotierungen niedergeschlagen. Die Rapsnotierung in Paris zeigt erste Aufwärtstendenzen.

Wie nachhaltig der jüngste Preisauftrieb in den nächsten Monaten sein wird, bleibt abzuwarten. Es ist denkbar, dass mit höheren Ernteaussichten des US-Sojamarktes wieder eine Beruhigung eintritt.

Sojaschrotkurse mit starken Auftriebstendenzen - auch von Dauer?
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ZMP Live Expertenmeinung

Die noch vor Monaten begründete Einschätzung einer überdurchschnittlich guten Versorgungslage im Ölsaatensektor ist durch die jüngere Entwicklung in Frage gestellt.. Erhebliche Ernteschäden in Argentinien, gekürzte  Erntergebnisse in Brasilien, Abbau der Palmölvorräte und wiederholt gekürzte Ernteerwartungen beim Raps reduzieren das Angebot. Auf der Verwendungsseite ist die Nachfrage zwar nicht drängend, bleibt aber im moderaten Steigungsmaß. Die Folge ist ein beachtlicher Abbau der Vorratsbestände. Das wird an den Börsen zum Anlasss genommen, die Kurse deutlich nach oben zu treiben. Der größte Enpass besteht dabei im Sojaschrotsekor, weil der weltgrößte Anbieter Argentinien in Schwierigkeiten ist. Hohe Kurse können aber auch schon die Gegenentwicklung in Form steigender US-Sojafläche einleiten.

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