11.
10.14
USDA: Ölsaatenmarkt unverändert überdurchschnittlich versorgt

Ölsaaten Cockpit, 11.10.2014

  • noch ausstehende Produktions- und Ernterisiken
  • Währungsrisiken
  • hohe Ernten - reichliche Versorgung
  • hohe Endbestände sorgen für Risikoausgleich
  • verhaltene Nachfrage

USDA-Okt-Schätzung zum Ölsaatenmarkt -  überdurchschnittliche Versorgungslage

Der gesamte Ölsaatenmarkt wird weitgehend unverändert hoch eingeschätzt. Es gibt keine nennenswerten Korrekturen bei Produktion, Verbrauch und Endbestand. Die Versorgungslage liegt weit über langjährigen Durchschnittswerten.

Die Börsen haben jedoch auf die Schätzergebnisse in einer weiten Spannbreite reagiert. Die Auf und Abwärtsbewegungen - insbesondere in den vorderen Oktober-Terminen - reichten von einem Nettoplus bis zu einem Netto-Minus. Die hinteren Termine ab Dez.2014 haben das alte Niveau der sich gerade stabilisierenden Preise wieder erreicht.

US-Sojabohnen sind auf breiter Front wieder gefallen und haben den Aufschwung seit Beginn Okt.-14 wieder voll wettgemacht. Das gilt auch für Sojaöl. Im Falle von Sojaschrot hat sich der starke Aufwärtstrieb für die Okt-Lieferung gerade nochmal durchgesetzt. Für die nachfolgenden Termine wurde durchgehend der bisherige Aufwärtstrend wieder glatt gestellt. Als Begründung kann man davon ausgehen, dass mit dem Erntemonat Oktober noch keine durchgreifende Versorgungsdeckung erreicht wird.

Die US-Sojaernte wurde leicht auf knapp 107 Mio. t (Vorjahr 91,4 Mio.t) nach oben korrigiert. Hohe Exporte und hohe Inlandsverarbeitung lassen die knappen Anfangsvorräte auf weit überdurchschnittliche 12 Mio. t verfünffachen.

Unverändert hohe Sojaernten schätzt das USDA auch für Südamerika. Für Brasilien bleibt man bei 94 Mio. t, obwohl im Lande selbst Schätzungen zwischen 90 und 98 Mio. kursieren. Auch für Argentinien wird an den 55 Mio. t festgehalten, obwohl Stimmen laut werden, dass die argentinischen Farmer verstärkt auf die Sojabohne setzen, weil angesichts der hohen Inflationsraten und des Staatsbankrotts die Erzeugung dieser Frucht kostengünstiger ausfällt. Auch die Soja-Maispreisrelation spricht für den Sojaanabau. Allerdings hat die Aussaat in Südamerika erst begonnen und die Witterungsentwicklung haben in jüngster Zeit etwas zu wünschen übrig gelassen.

China mit rd. zwei Drittel des Weltsojahandels spielt auf der Nachfrageseite die entscheidende Rolle. Der diesjährige Import wird auf 74 Mio. t geschätzt. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr ist damit nur halb so groß wie im Vorjahr mit einer Steigerung von +10 Mio. t.  Ausreichende Vorratsbestände und eine schwächere Wirtschaftskonjunktur bremsen die Einfuhren.

Beim zweiten Marktführer im Ölsaatenkomplex Palmöl bleibt es bei der bisherigen Einschätzung einer etwas gedämpften Produktionssteigerung aufgrund der unzureichenden Niederschlagsverhältnisse in den Hauptanbaugebieten Malaysia und Indonesien. Die Palmölkurse haben sich wieder etwas rd. 650 $ je t erholt, bleiben aber weit hinter früheren Werten von 850 $ je t u.m. zurück. Hinsichtlich des Produktionsvolumens rangiert Palmöl knapp vor Sojaöl.

Mit rd. 70 Mio. t nimmt Raps einen Anteil von rd 13 % am globalen Ölsaatenmarkt ein. Regional spielt Raps jedoch in der EU mit überdurchschnittlichen 23,5 Mio. t  und in Kanada mit schwachen 14 ,7 Mio. t eine andere Rolle. Rapspreise orientieren sich an Palm- und Sojaölpreisen aufgrund seines starken Ölwertanteiles. Die beiden Produkte geben das Niveau vor, in denen sich die Rapspreise bewegen können.

An der Pariser Börse wird Raps wieder bei rd. 32 € je dt gehandelt. Die Kurse sind in letzter Zeit starken Schwankungen ausgesetzt gewesen. Das zukünftige Rapspreisniveau ist angesichts der Versorgungslage auf dem globalen Ölsaatenmarkt wenig erfolgversprechend.

USDA: Ölsaatenmarkt unverändert überdurchschnittlich versorgt
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ZMP Live Expertenmeinung

Der Ölsaatenmarkt 2014/15 bleibt nach jüngster Einschätzung des USDA weiterhin unverändert reichlich versorgt. Hohe Endbestände sichern das Risiko unvorhergesehener Marktstörungen gut ab. Dennoch bleibt die südamerikanische Sojaernte ein nicht unbeträchtliches Risiko bis in die Frühjahrsmonate 2015 hinein. Die Palmölproduktion lauft auf durchschnittlichen Touren. Es bestehen ausreichend hohe Bestände.  Die Rapsernte ist in Europa gut verlaufen, so dass der Importbedarf deutlich reduziert werden kann. Die schwache kanadische Rapsernte verändert die Preise nur unwesentliche.

Marktführer bleiben Palmöl und Soja. Die von diesen beiden Produkten ausgehende Kursentwicklung bestimmen den globalen Olsaatenmarkt. Das Preisniveau bleibt niedrig und enthält durchaus noch Abwärtspotenzial.

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