Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Grains & Beans

Der Oats-Future ist in letzter Zeit stark gestiegen. Grund sind logistische Probleme in Kanada (Frachtzüge), wo ein signifikanter Anteil der Produktion herkommt. Der Anstieg betrifft daher vor allem den März-Future.

Aber auch der Juli-Future (neue Ernte) ist mittlerweile auf bis zu 360 angestiegen.

Die COT-Daten sind extrem bearish, saisonal geht es bis Ende März seitwärts und anschließend abwärts.

Ich gehe davon aus, dass die logistischen Probleme bald gelöst sein werden. Wenn sich dann der Fokus auf die Anbauflächen legt, sollten die Preise sinken. Oats ist gegenüber den wesentlichen "Konkurrenten" derzeit relativ teuer.

Ich beginne derzeit kleine Positionen aufzubauen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

ad MYRRDIN:

wir haben offenbar die falschen Optionen besprochen. Grundsätzlich hat meine Idee mit dem Kursverhalten von SX14 am Freitag gestimmt. Ich hoffe du konntest die Kurse von Soja beobachten und die Calls  zurückkaufen.

Das Risiko nach oben in den beans/meal spiegelt sich in der wieder in backwardation notierenden soymeal term structure. Damit ergibt sich ein long bias; zumindest bis zur Ernte aus Südamerika. Interessanterweise wirkt sich dieser Umstand noch nicht auf die Terminstruktur bei den Bohnen aus, aber letztes Jahr war das ebenso.

Guten Abend wünscht SPOMI

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ja, habe die Calls zurückgekauft. Leider mit Verlust. Bei den SX15-SN15 bzw. SMZ15-SMN15 Spreads ist auch nicht viel vom Gewinn übriggeblieben.

In Summe - habe im Laufe des Jahres einige Short-Trades erfolgreich geschlossen - ist doch einiges übrig geblieben. Hätte aber mehr sein können.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Empfehlenswert!

Die FAO der UNO hat eine sehr interessante Platform AMIS (Agricultural Market Information System heute neu ins Internet gestellt. Darin viele aktuelle, fundamentale Informationen zu den weltweiten Agrarmärkten, grafisch ansprechend aufbereitet und sogar mit einigen abrufbaren Datenbanken.

"Established at the request of the Agriculture Ministers of the G20 in 2011, the Agricultural Market Information System (AMIS) is an inter-Agency Platform to enhance food market transparency and encourage coordination of policy action in response to market uncertainty. The initial focus of AMIS is on four crops that are particularly important in international food markets, namely wheat, maize, rice and soybeans."

http://www.amis-outlook.org/home/en/

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Wie frontlastig sind die US-Sojaexporte?

Im Augenblick ist eines der starken Argumente für Soja, dass die Exporte in dem erst vor einigen Wochen begonnenen Marketingjahr sehr kräftig verlaufen, insbesondere natürlich diejenigen nach China. Die wöchentlichen Nettoverkäufe haben bereits 80% der von der USDA prognostizierten Mengen erreicht (siehe Grafik 1). Aber diese können und werden sicher auch in den kommenden Moneate zum Teil wieder storniert werden. Besser ist vielleicht ein Blick auf die Exporte.

Ich habe mir mal von der FAS-Seite die akkumulierten US-Sojaexporte der letzten 15 Jahre seit 99/00 je Erntejahr herunterkopiert und diese grafisch dargestellt. (Grafik 2). Man erkennt zunächst einmal schön, dass in den letzten 10 Jahren zunehmend mehr Soja exportiert wird. Wenn die Kurven immer höhere Endpunkte haben, dann müssen sie natürlich auch steiler verlaufen. Wie könnte man hier einen besseren Vergleich der Jahre untereinander machen?

Ich habe mal die akkumulierten Exporte jedes Jahres prozentual jeweils zu seinem Export am Jahresende betrachtet. (Grafik 3, Das Jahr 2014 wurde markiert, als Exportziel 2014 wurde die Prognose der USDA: 46,81 Mio T benutzt). Sicherlich wird kurz nach der Ernte in den USA, wenn Soja saisonal günstig ist, mehr exportiert als im Winter, wenn in Südamerika Soja billig angeboten wird. Deshalb verlaufen alle Kurven Anfang des Erntejahres relativ steil. Es fällt auch auf, dass wir bislang nicht extrem "außerhalb" dieses Kurvenbündels der letzten 10 Jahre liegen. D. h. z. B. im Jahr 2012 wurde Anfang des Erntejahres sogar noch (prozentual) schneller exportiert. Wir liegen heuer 2014 in etwa in einem vergleichbaren Rahmen mit 2010, 2012, 2013 aber auch 2003. Man könnte aber vielleicht diese Werte so interpretieren, dass in den letzten Jahren eine Tendenz zu früheren, kräftigen Sojaausfuhren aus den USA besteht.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von peterg

Ich gehe davon aus, dass der Preis für Sojabohnen in den nächsten Wochen rückgängig sein wird, und bin dementsprechend investiert. Die Gründe:

Die Exporte sind hoch, aber das Mehr an Exporten ist kleiner als das Mehr an Erntemenge.

Die Shipments sollten saisonal Ende November / Anfang Dezember (zugunsten von Mais) zurückgehen.

Das Wetter in Südamerika verspricht eine gute Ernte.

Die Folgen der logistischen Probleme betreffend Sojamehl scheinen sich mittlerweile im Rahmen zu halten.

Meine Haltung überdenke ich dann, wenn Wetteränderungen in Südamerika bevorstehen.

Was mich in den letzten Tagen überrascht, ist die relativ starke Performance von Sojaöl. Ist das spread-bedingt (Liquidation von SM-BO-Spreads) ? Oder gibt es andere Gründe ?

Mit besten Grüßen, Myrrdin

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Sind US Cornfutures zu billig?

Lineare Kointegrationsanalyse und VECM Frontmonatskurs US-Maisfutures gegen IGC-Index Maize

Das International Grain Council gibt täglich einen "Welt-Kursindex" für verschiedene Agrarprodukte heraus. Dieser berücksichtigt die wesentlichen internationalen Kassakurse, bei Mais z. B. FOB in US-Golf, Argentinien, Brasilien und am schwarzen Meer.

Näheres unter: http://www.igc.int/en/grainsupdate/igcgoi.aspx

(hier der Excel-Download).

Aus diesen Daten habe ich mal die wöchentlichen, passenden Kurse seit 2001 herausgesucht und mit den US-Frontmonatsfuturekursen verglichen. Den visuellen Vergleich zeigt die erste Grafik (1.) Man erkennt im Prinzip schön, wie die Futurekurse überschießend reagieren. Wichtig aber auch, das sie sich scheinbar regelhaft wieder angleichen. D. h. wir haben natürlich eine hohe Korrelation zwischen Futurekurs und den weltweiten Kassakursen. Kann man aber eine Kausalität ableiten in dem Sinn, dass nach einem Überschießen eine Korrektur erfolgen muss? Dazu zunächst die Kointegrationsanalyse (ganz simpel in linearer Form, Engle-Granger und unten Johansen-Tests, 1 Lag entsprechend der Informationskriterien gewählt). Diese belegen eine Kointegrationsbeziehung. Schließlich noch das Fehlerkorrekturmodell (VECM). Schön sieht man den hochsignifikanten Fehlerkorrekturkoeffizienten (EC) beim Mais-Futurekurs. Demgegenüber ist der EC beim Maisindex nur schwach signifikant (Bei Weizen z. B. überhaupt nicht). Das ist auch gut nachvollziehbar: Der Hund wackelt mit dem Schwanz und nicht umgekehrt. D. h. in unserem Fall, das bei auseinandergedrifteten Kursen in erster Linie der US-Futurekurs korrigiert, in geringerem Maße der weltweite index (etwas problematisch bei diesem VECM erscheinen die Vorzeichen der EC-Terme). In unserem Fall fällt (siehe 1.) im Moment ein weites Auseinanderweichen der Kurven auf. Diese müssen sich also über kurz oder lang wieder annähern. Visuell kann man dieses Auseinanderweichen mit der Grafen des Fehlerkorrekturterms darstellen. Siehe letzte Grafik. Man erkennt an der FK-Termgrafik auch gut wie lange diese Diskrepanz schon besteht, schon das ganze Jahr. Ein sofortiger Ausgleich würde rein theoretisch einen Frontmonatskurs bei Mais von ca. 450 Cent bedeuten. Man muss sich natürlich jetzt davor hüten hier eine sofortige Handelsstrategie abzuleiten. Es reicht zunächst sich darüber im Klaren zu sein, dass der US-Frontmonatskurs bei Mais im internationalen Vergleich sehr billig erscheint. Eine Angleichung wird eintreten! Die Frage allerdings ist wann. Bei Weizen z. B. hat sich in den letzten Wochen bereits eine schöne Angleichung vollzogen. Ich wollte nur Mais zeigen, weil hier diese Diskrepanz (noch) sehr ausgeprägt ist.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Spielen hier nicht auch die Transportkosten eine Rolle ?

Der CBOT-Future geht von einer Lieferung in den USA aus. Hier wird viel produziert und viel konsumiert. Die Transportkosten sind deutlich geringer als diejenigen in einige der klassischen Importländer.

Hab aber keine detaillierten Informationen (und keine Zeit), um dies nachzuprüfen.

Ganz generell: Ich halte in den kommenden Wochen die Maispreise für stärker als diejenigen für Soja und Weizen. Wenn es mi den Maispreisen abwärts geht, dann im Gefolge dieser beiden.

Achtung: Am 12. Januar wird der nächste USDA-Report publiziert. Der Januar-Report ist immer wieder für Überraschungen gut.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Bre
Mitglied seit 10 Jahre 5 Monate

@Myrrdin

Zitat: Was mich in den letzten Tagen überrascht, ist die relativ starke Performance von Sojaöl. Ist das spread-bedingt (Liquidation von SM-BO-Spreads) ? Oder gibt es andere Gründe ?

Nach meiner Einschätzung dürfte der steigende Palmölkurs verantwortlich sein. Die Steigerung resultiert aus den Überschwemmungen in Malaysia mit negativen Folge für das Ernteergebnis (Mengen-  und Verdünnungseffekt bei den Inhalten) sowie Transportproblemen.

MfG Bre 

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"John Deere Low"?

Die Agrarmärkte sind in den letzten Wochen kräftig unter Druck gewesen. Die fundamentale Versorgungslage wurde ja bereits mehrfach diskutiert. Diese ist sicher sehr gut!!! Trotzdem vielleicht wieder mal jetzt ein paar Argumente pro Soja:

-Zunächst,von meinem Lieblingsanalysten "Soyroy" hatte ich ja bereits mehrfach berichtet. Ein alter Farmer in Nebraska, der sich sein Leben lang mit Soja- und Maismärkten, das was er eben schon immer anpflanzte, beschäftigt. Hier seine Seite:

http://www.soyroy.com/

Er hat ein paar Aphorismen auf seiner Seite bzw. in seinem Blog auf agriculture.com, die wirklich ihr Geld wert sind:

http://www.agriculture.com/markets/analysis/corn/soyroy-trsitioning-far…

Zu seinen Alwaxs und Never-Strategien schreibt er:

"Always/Never Strategies
• Always forward contract corn May 1
• Never hold unpriced old crop corn past July 10
• Always sell soybeans September 9
• Always track dead cat bounce September 1
through December 31
• Never sell soybeans in February"

-Historisch/saisonal betrachtet gehen die Soja/Maiskurse oftmals Anfang des Jahres in die Knie. Gründe hierfür sind zum einen steuerlicher Natur in den USA, zum anderen, dass viel US-Farmer Anfang des Jahres Geld locker machen müssen um ihren Fuhrpark zu warten bzw. reparieren zu lassen. Deshalb der Name "John Deere-Low" für das Tief Anfang Februar. Anbei mal zwei saisonale Charts für Soja: Links meiner, rechts der von Soyroy, die ich von seiner Seite kopiert habe.

-Ja und dann schließlich die Trockenheit in Brasilien. Diese scheint offensichtlich wirklich zu ernsthaften Problemen zu führen. Man überlegt bereits Wasserrationierungen in Millionenstädten wie Sao Paulo oder Rio. Das gegenwärtige Klima hat zu Schädlingsplagen in Parana (Raupen) beigetragen. Die hier erforderlichen Insektizide mindern natürlich die sowieso schon geringen Margen der Farmer noch weiter. Jedes Monat geben die brasilianischen Strombetreiber landesweit Niederschlagsprognosen für das kommende Monat ab. (In Brasilien werden ca. 2/3 des elektrischen Stromes aus Wasserkraftwerken gewonnen). Die aktuellen Schätzungen lauten, dass der Südosten Brasiliens im Februar nur 52% der üblichen Niederschläge erhalten soll (im Januar waren es 45%). Im Nordosten soll die Prognose sogar noch schlechter sein: Hier sollen gar nur 18% der üblichen Niederschläge fallen. Auch längerfristig über Februar hinaus prognostizieren die Elektrizitätsversorger für Zentral- und Ostbrasilien geringere Niederschläge. Zur Erinnerung: Nach der Ernte im Februar, praktisch in der Regenzeit pflanzen die brasilianischen Farmer sofort die kleine (Safrina) Aussaat. Wenn möglich! Geringere Niederschläge könnten z. B. Farmer dazu veranlassen weniger Safrina-Mais anzubauen und zu Soja zu wechseln. Jedenfalls verringern sich die Schätzungen der diesjährigen Sojaernte Brasiliens stetig. Manche Analysten nähern sich schon den 90mmt an, was natürlich immer noch ausgezeichnet (letztes Jahr 86mmt), aber vielleicht realistischer ist.

Bezüglich der brasilianischen Daten siehe:
http://www.soybeansandcorn.com/index

Man könnte also jetzt durchaus auf ein Tief bei Soja und Mais hoffen und weiterhin von einer Rückkehr zum  längerfristigen Seitwärtstrend ausgehen. Das könnte für Soja (SN15) dann Kurse von ca. 1050 bedeuten.

Wie werden sehen!

PS. Ganz frisch die Informa-Schätzungen für Brasilien: 93,5 mmt.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich hoffe nicht (auf ein Tief bei Soja) und halte nach wie vor die Strategie, Calls zu verkaufen, für diejenige mit der größten Erfolgswahrscheinlichkeit.

Bei den Regenmengen ist - auch Bre hat darauf hingewiesen - auf die Sojaanbaugebiete zu achten. Diese sind nach den mir vorliegenden Berichten im Wesentlichen ausreichend versorgt. Erste Ernteergebnisse weisen eine Ausbringung auf, die über den Erwartungen liegt.

Die gestrige Aufwärtsbewegung war wohl auch durch den steigenden Ölpreis mitverursacht. Diesen sehe ich in den kommenden Wochnicht en allerdings wieder rückläufig - so schnell ist eine deutlich verstärkte Nachfrage realisierbar. Die am Freitag berichtete Reduktion der Förderinstallationen in den USA rechtfertigt meines Erachtens nicht einen größeren Preisanstieg.

Es wird mit den Sojapreisen wohl wieder aufwärts gehen, aber nicht in den kommenden Wochen.

Mit besten Grüßen, Myrrdin


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