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07.19
16:24

3. Steigerungsstufe der chinesischen Schweinepreise zeichnet sich ab

ASP bedingte 3. Stufe des chinesischen Preisanstiegs bei Schweinen absehbar - mit welchem Ende?

Die afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich seit Aug. vorigen Jahres beginnend in China und angrenzenden Gebieten ausgebreitet. Bis Mai 2019 soll ein Bestandsabbau von rd 25 % der chinesischen Schweine bzw. Sauen stattgefunden haben, wenn man den offiziellen Informationen Glauben schenken darf. Das wären rd. 100 Mio. Tiere allein in China.  In Vietnam sollen 10 bis 12 %  des Schweinebestandes bzw. 3 Mio Schweine der Seuche zum Opfer gefallen sein. Laos und Kambodscha folgen.

Die chinesischen Schweinepreise haben nach einem 1. Steigflug im Herbst 2018 von 2,0 €/kg auf 2,35 €/kg reagiert, anschließend jedoch erst mal einige Monate auf höherem Niveau pausiert.

Nach einem kurzen Zwischentief in den ersten Monaten 2019 gab es eine 2. Stufe des Preisauftriebs auf  das Niveau von 2,65 €/kg, das für wenige Monate Bestand hatte.  Neben dem Fleischaufkommen aus den Bestandsminderungen wurden Gefrierfleischvorräte von rd. 2 Mio. t zur Verfügung gestellt. Außerdem ist man teilweise auf andere Fleischarten umgestiegen und hat letztlich auch den Fleischkonsum reduziert. Steigende Importe mit Schwerpunkt aus der EU haben kräftig mitgewirkt den erhöhten Preis zu stabilisieren.

Jetzt ist eine 3. Stufe der Preissteigerungen im Ansatz erkennbar. Innerhalb von 2 Wochen steigen die Notierungen auf  2,85 €/kg. Es wird gemutmaßt, dass die bisher mobilisierten Reserven sich langsam dem Ende zuneigen. Aber bei 25% weniger Sauen fehlt der Nachschub der nicht aufgezogenen Ferkel. Die Spirale einer Versorgungsknappheit dreht eine Runde weiter. Üblicherweise steigt der Schweinefleischkonsum zum Herbst/Winter hin an. Der Höhepunkt wird regelmäßig zur chinesischen Neujahrsfestwoche Anfang Febr. 2020 erreicht.

Weitere Importsteigerungen sind also absehbar. Aber eines ist auch klar. Der Fehlbedarf an Schweinefleisch in China ist mit 14 bis 16 Mio. t  (entspricht der Jahreserzeugung von Schweinefleisch in USA und Kanada zusammen) durch Importe von Fleisch aller Art nicht zu decken. USA und Kanada fallen aufgrund der Spannungen in der Handelspolitik als Lieferanten weitgehend aus. Der chinesische Blickpunkt richtet sich auf die EU und Brasilien. Schon in den ersten 5 Monaten 2019 sind die EU- Lieferungen von Schweinefleisch nach China um knapp 40 % gestiegen.

Eine grundlegende Umkehr der chinesischen Produktionsentwicklung ist vorerst nicht absehbar. Noch immer werden neue Fälle von ASP gemeldet, auch wenn die Zahl kleiner geworden ist. Die Dunkelziffer bleibt jedoch hoch. An eine Wiederaufstockung der Schweinebestände ist vorerst nicht zu denken angesichts der hohen Reinfektionsgefahr.

Es bleibt in jedem Fall ein Nachfrageüberhang bestehen, der die chinesischen und internationalen Fleischpreise in die Höhe treibt. Es werden Vermutungen geäußert, dass den chinesischen Schweinepreisen noch ein Steigerungspotenzial von +70% bie Ende Jan 2020 bevorsteht. Schweinepreise von 4,50 €/kg könnte man nicht mehr ausschließen, heißt es.

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