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07.18
09:42

Deutsche Rapsernte 30 % unter Schnitt - unzureichende Preissteigerungen

DRV schätzt deutsche Rapsernte 30 % unter langjährigen Durchschnitt

 Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) schätzt die deutsche Rapsernte nur noch auf 3,55 Mio. t. Gemessen an früheren Ernten von durchschnittlich rd. 5 Mio. t handelt es sich um das schlechteste Ergebnis seit Jahren.

 Die Ursachen für das schlechte Abschneiden liegen nach den Ermittlungen des Stat Bundesamtes vom 05. Mai 2018 einmal in der um 3,5 % reduzierten Anbau-/Erntefläche. Schwierige Aussaatbedingen im Herbst vorigen Jahres und einige Umbrüche im Frühjahr haben dazu beigetragen. Auch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln hat zur Zurückhaltung bei den potenziellen Rapsanbauern geführt.

 Ausschlaggebend für das schwache Ergebnis ist jedoch der niedrige Durchschnittsertrag von 28,2 dt/ha, der erheblich unter dem mehrjährigen Mittel von rd. 35 dt/ha liegt. Im Vergleich zum ohnehin schon unterdurchschnittlichen Vorjahr wird das Ertragsniveau um rd. -14 % niedriger eingestuft.

 Besonders betroffen ist Brandenburg mit nur 25 dt/ha. Schwache Hektarerträge mit 26 dt/ha erzielen die Bundesländer Thüringen, Sachsen, und Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt kommen nicht über 27 dt/ha hinaus.

 Dagegen werden in Bayern, Baden-Württemberg und Teilen in NRW knapp durchschnittliche Erträge von 33 und 35 dt/ha gemeldet.

 Hinsichtlich der Erntemenge muss Schleswig-Holstein mit - 42,1 % zum Vorjahr die stärksten Einbußen hinnehmen; Anbaufläche und Flächenerträge sind jeweils um rd. -24 % zurückgefallen. In Niedersachsen wird die Gesamternte um -23,5 % niedriger eingeschätzt. Auch die thüringische Rapsernte soll nach DRV-Angaben um knapp -23,5 % niedriger ausfallen. Für NRW wird eine Minderung von -18 % vorausgesagt.

 Auch im Nachbarland Frankreich mehren sich die Informationen über eine Rapsernte unterhalb der sonst üblichen 5 Mio. t Marke. Damit wird der Fehlbedarf in der EU besonders groß ausfallen. Bei der Importbeschaffung wird man allerdings auf harte Konkurrenz aus China stoßen, die Ölsaaten jeglicher Art in aller Welt kaufen, um die fehlenden Sojaeinfuhren aus den USA auszugleichen.

 Die jüngsten Rapspreisanstiege fallen jedoch angesichts des beachtlichen Fehlbedarfs vergleichsweise bescheiden aus. Die Rapspreisentwicklung 2018/19 wird spannungsreich, weil auf der einen Seite weltweite Knappheit im Rapssektor besteht, aber auf der anderen Seite konkurrierendes Palm- und Sojaöl reichlich und preiswert zur Verfügung steht. Und dann sind da noch die billigen EU-Biodieseleinfuhren, die auf die Kurse drücken.

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