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08.18
16:00

DRV: Deutsche Getreideernte reicht nicht für den Verbrauch

DRV: Deutsche Getreideernte so niedrig wie vor 24 Jahren – Deutschland Nettoimportland

 Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) schätzt in seiner August-Ausgabe die deutsche Getreideernte auf 36,3 Mio. t. Ein solches Ergebnis wurde zuletzt im Jahre 1994 eingefahren. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre liegt die diesjährige Ernte rd. 25 % unter dem Mittelwert.

 Entscheidend für das schlechte Abschneiden sind die trockenheitsbedingt reduzierten Flächenerträge in einer Größenordnung von durchschnittlichen -17 % im Vergleich zum ohnehin schon schwachen Vorjahr. Durch massive Umnutzung von Körner- auf Ganzpflanzenernte - insbesondere beim Mais - ist auch die Erntefläche um 4,3% zurückgenommen worden.

 Im Vergleich zum Vorjahr schätzt der DRV eine um fast 50 %ige Kürzung der Körnermaisernte, die im Norden der Republik noch stärker ausfällt als im Süden.

 Beim Weizen rechnet der DRV mit einer Ernteeinbuße von rd. -19 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Ertragsschätzung von 65,7 dt/ha liegt erheblich unter früheren Spitzenerträgen von 86 dt/ha (2014).

 Die Wintergerstenernte wird um -18 % kleiner geschätzt als im Vorjahr. Demgegenüber fällt die Sommergerstenerzeugung aufgrund der erweiterten Anbaufläche um 14,2 % höher aus. Insgesamt bleibt die Gerstenproduktion jedoch um knapp -13 % unter den Vorjahreswerten.  

 Der als Trockenheits-tolerant geltende Roggen war mit Ertragseinbußen von -21 % der Hitzewelle nicht gewachsen. Ähnliches gilt auch für Triticale.

 Angesichts eines durchschnittlichen deutschen Getreideverbrauchs von 43 Mio. t wird Deutschland nach Jahrzehnten zwingend auf Getreideimporte angewiesen sein. Eine ganze Reihe von Schiffsladungen sind bereits eingetroffen, weitere werden folgen.

 Mit rd. 26 Mio. t ist der Futterverbrauch für die Viehhaltung am stärksten betroffen. Für den direkten menschlichen Verzehr werden seit Jahren wenig veränderte 8,5 Mio. t verwendet. Eine wachsende Bedeutung gewinnt die industrielle Verwendung angefangen von Braumalz, Spirituosen bis hin zu Bioethanol.

 Trotz Erntekürzungen in der gesamten EU kann Deutschland aufgrund der zentralen Lage aus den Nachbarländern mit Schwerpunkt Frankreich ausreichende Getreidemengen importieren. Auch Überseetransporte kommen wegen der preiswerteren Seefracht in Frage.  Probleme entstehen durch die Niedrigwasserverhältnisse in den Binnengewässern, so dass die Frachtkapazitäten nicht voll ausgeschöpft werden können und höhere Kosten entstehen.

 Das Getreidepreisniveau wird in diesem Jahr deutlich höher ausfallen als in den zurückliegenden 5 Jahren und an frühere Jahre mit einem Orientierung an der 200 €/t-Marke anknüpfen.

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