DRV: Ergebnis der letzten Ernteschätzung 2019 unter mehrjährigen Durchschnitt -
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) kommt in seiner letzten Schätzung der deutschen Getreideernte auf 45 Mio. t. Das Ergebnis ist zwar besser als im Vorjahr mit rd. 38 Mio. t, bleibt aber dennoch. - 6 % hinter einem 5 -Jahresdurchschnitt zurück. Vergleiche mit dem katastrophalen Jahr 2018 liefern wenig aussagekräftige Informationen.
Bei wenig veränderter Anbaufläche war der Rückgang des Flächenertrages im Regelfall ausschlaggebend für die Erntemenge. Die in weiten Bereichen ungünstige Niederschlagsverteilung ist als Ursache anzugeben.
Besonders betroffen war der Weizen, den die Trockenperiode im Monat Juni gerade während der Kornbildungsphase zu schaffen machte. Mit 23,2 Mio. t blieb die Weizenernte um mehr als 10 % hinter dem mehrjährigen Mittelwert zurück.
Die Wintergerste hatte bereits vor der Trockenphase weitgehend ihre Kornbildung abgeschlossen, so dass das Ernteergebnis mit +4 % überdurchschnittlich ausfiel. Allerdings hat die flächenmäßig nur in geringem Umfange angebaute Sommergerste gelitten; das Ergebnis fiel um rd 17 % zurück.
Die Roggenernte wird sowohl aufgrund des Flächenrückganges als auch der Ertragsminderung um -1,2 % unter dem Durchschnitt eingestuft. Da Roggen überwiegend auf sandigen Boden mit geringen Wasserhaltevermögen angebaut wird, hat der Niederschlagsmangel besonders negativ gewirkt.
Die Triticale-Ernte wird aus den gleichen Gründen noch schlechter eingeschätzt. Die Erntemenge wird mit 2,2 Mio. t um -14 % unter dem mehrjährigen Mittelwert bleiben.
Die Maisernte ist noch nicht abgeschlossen. Während die Druscharbeiten im Nordwesten bereits dem Ende zugehen, stehen im Südwesten noch große Mengen auf dem Acker. Die Maisernte soll 4,22 Mio. t liefern, deutlich höher als in den früheren Schätzungen erwartet worden war. Der geschätzte Durchschnittsertrag von 98,9 dt/ha knüpft an frühere Ergebnisse an und läßt das katastrophale Vorjahr vergessen machen.
Insgesamt ist die Getreideernte nicht so schlecht ausgefallen, wie man das in früheren Schätzungen erwartet hatte. Der Grund sind nachträgliche Niederschläge, die das Ergebnis verbessert haben. Allerdings sollte man auf die großen regionalen Unterschiede hinweisen. Auf den schwachen Standorten im Norden gab es z. T. erhebliche Ernteeinbußen, während im Süden teilweise sehr gute Ernten erzielt wurden.