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04.22
11:36

Entwicklung des Schweinefleischmarktes 2022

1,95 €/kg (+3 ct) - schon Ende der Fahnenstange?  

Der kurzzeitig rasante Anstieg der Schweinepreise im März 2022 von 1,20 auf 1,95 €/kg ist auf Grenzen gestoßen. Nach wochenlangen Rückgang der Schlachtzahlen von mehr als 800.000 auf unter 740.000 Schweine je Woche wurden zuletzt wieder 800.000 Tiere mit steigenden Schlachtgewichten angedient. Die Voranmeldungen fielen gegenüber den Vorwochen ebenfalls höher aus. Bei den letzten beiden ISB-Auktionen blieben 90 % der angebotenen Schweine unverkauft. Das liefert für die Nachfrageseite eindeutige Hinweise, bei diesen Marktverhältnissen ein Preisstoppsignal zu setzen. Dazu kommt noch eine kalte Schneewetterlage, wobei es sich nicht um einen Scherz zum 1. April handelte.  

Aber ist das auch von Dauer? Der Schnee ist schon fast wieder aufgetaut und die Sonne lacht gelegentlich auch schon wieder. Die Corona-Beschränkungen sind auf breiter Front gelockert. Die Gastronomie freut sich auf eine konsumfreudige Kundschaft mit Nachholbedarf. Und nicht zuletzt: das Ostergeschäft steht vor der Haustür. Und von weitem winkt die Grillsaison!  

Allerdings dämpft der LEH mit massiven Preiserhöhungen zwischen 30 bis 50 % eine ansteigende Konsumbereitschaft. Was bleibt dann von der Nachfragesteigerungswelle noch übrig? Erfahrungsgemäß sind die beiden Osterwochen immer von einer deutlichen Nachfrageschwäche aufgrund fehlender Schlachttage geprägt.   

Bleibt noch die zukünftige Angebotsentwicklung: Ist die monatelange Phase tendenziell rückläufigen Lebendangebots schon vorüber? Im Regelfall geht in der bevorstehenden Zeitspanne das Schlachtschweineangebot aus saisonalen Gründen zurück. Die regelmäßige Ursache sind die nachgebenden Besamungserfolge eines warmen Sommers des Vorjahres mit nachfolgend niedrigen Ferkelangebot.  

Die Auswertungen der EU-weiten Viehzählungen bis einschl. Dez. vorigen Jahres bestätigen auch für das Jahr 2022 einen deutlichen Rückgang der Schweinezahlen im 2. und 3. Quartal dieses Jahres gegenüber dem 1. Vierteljahr.  

Im laufenden Jahr sollte aufgrund der abgebauten Sauenbestände die saisonale Knappheit stärker ausfallen, verschiebt sich aber mehr zum Ende des Jahres. In den EU-Hochrechnungen kommt dieser Effekt jedoch nur begrenzt zum Ausdruck.  

Es bleibt grundsätzlich dabei, dass das Schlachtschweineangebot in den Sommermonaten weiterhin knapp bleiben wird. Es liegt an der Nachfrageentwicklung, welches Preissteigerungspotenzial noch zu mobilisieren ist. Dabei sorgen Corona, ASP und der Ukraine-Krieg für zusätzliche Risiken.

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