IGC-Bericht bestätigt knappe globale Getreideversorgung 2018/19, Weizenbilanz 2019/20 auf etwas höherem Niveau angesiedelt
Wenn schon der Marktbericht des US-Agrarministeriums (USDA) wegen „shut down“ im Jan 2018 ausfällt, gewinnt die Berichterstattung des internationalen Getreiderates (IGC) relativ zunehmender Bedeutung. Beide Institutionen beschäftigen sich mit der weltweiten Versorgungslage auf dem Getreidemarkt
Für das Getreidewirtschaftsjahr 2018/19 aktualisiert der IGC seine Berichterstattung gegenüber dem Vorjahr. Die globale Getreideernte wird auf höhere 2.089 Mio. t als im November 2018 geschätzt. Gegenüber dem Vorjahr wird ein Rückgang von 13 Mio. t veranschlagt. Den globalen Getreideverbrauch beziffert der IGC auf 2.137 Mio. t rd. 30 Mio. höher als im Vorjahr. Der Verbrauch liegt damit höher als die laufende Ernte
Dementsprechend fallen die errechneten Endbestände um mehr als 50 Mio. t auf einen Wert, der zuletzt im Jahre 2015/16 erreicht wurde. Damit wird erneut die knappe Versorgungslage in diesem Wirtschaftsjahr im Vergleich zu den Vorjahren bestätigt
Die globale Weizenbilanz 2018/19 ist maßgeblich am Abbau der Endbestände beteiligt. Die weltweite Weizenernte fällt mit 737 Mio. t um 30 Mio. t kleiner aus als im Vorjahr. Hauptverursacher sind die EU mit rd. -14 Mio. t, Russland mit weiteren -14 Mio. t und Australien mit -5 Mio. t. Lediglich in den USA wurde etwas mehr Weizen geerntet
Der weltweite Weizenverbrauch wird auf 745 Mio. t bzw. rd. 4 Mio. t mehr als im Vorjahr veranschlagt. Die Vorräte fallen auf 263 Mio.t zurück
Die globale Maisernte schätzt der IGC um 28 Mio. t höher auf 1.076 Mio.t. Größere Ernten sind vor allem in der Ukraine mit +11,5 Mio. t erreicht worden. Etwas besser ist auch die EU-Maisernte zu veranschlagen
Der Maisverbrauch steigt um rd. 38 Mio. t auf ein Gesamtergebnis von 1.109 Mio. t. Auch in diesem Fall übersteigt die Maisverwendung das Ergebnis der laufenden Ernte mit der Folge eines Bestandsabbaus von rd. 33 Mio. t.
Die IGC-Schätzung liefert aktualisierte Eckdaten in einem Gesamtmarkt, die als Orientierung für die zukünftige Marktversorgung dienen können.
Für das Jahr 2019/20 hat der IGC eine frühzeitige Hochrechnung für die weltweite Weizenversorgung herausgegeben. Die Ernte soll um 14 Mio. t höher ausfallen. Entscheidend sind die größere Anbaufläche und die Annahme eines mehrjährigen Durchschnittsertrages. Dennoch sollen die Vorratsbestände weitgehend unverändert bleiben, weil der Mehrverbrauch den Produktionszuwachs auffängt. Damit würde sich die Versorgungslage im kommenden Jahr nicht wesentlich verbessern.
Die relativ frühe Schätzung ist noch mit einigen Vorbehalten hinsichtlich Witterungsentwicklung und handelspolitischer Auseinandersetzung zu betrachten.