DRV schätzt deutsche Ernte auf Vorjahresniveau
In seiner jüngsten April-Ausgabe schätzt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) die bundesdeutsche Getreideernte auf 45,8 Mio. t. Das entspricht etwa dem Vorjahresergebnis, bleibt jedoch hinter einem 5-Jahresdurchschnitt von 47,8 Mio. t zurück.
Nennenswerte Auswinterungsschäden sind trotz des erneuten Kälteeinbruchs Ende März nicht festzustellen. Vielmehr haben sich die Getreidebestände seit dem Monatswechsel aufgrund der milden Witterung insgesamt gut entwickelt, auch wenn sie im Norden oftmals schwächer ausfallen als im Süden und Westen. Dennoch liegt die Vegetation derzeit um zwei bis drei Wochen zurück im Vergleich zum langjährigen Mittel. Der Rückstand verringert sich aber aufgrund der gegenwärtig nahezu sommerlichen Temperaturen täglich.
Die Weizenernte wird um -0,8 % niedriger im Vergleich zum Vorjahr auf 24,3 Mio.t veranschlagt. Eine um -2,2 % kleinere Anbaufläche soll durch einen 1,5 % höheren Ertrag teilweise ausgeglichen werden.
Bei Wintergerste wird mit rund 9,1 Mio. t ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. Ein vermehrter Sommergerstenanbau soll zu einem Erntezuwachs von 12,4 % beitragen.
Beim Roggen wird eine Erntemenge von gut 3,0 Mio. t vorausgesagt, die mit +11,7 % über dem schwachen Vorjahresergebnis liegt. Neben einem geringen Flächenzuwachs soll eine geschätzte Ertragssteigerung von rd. 10 % zu diesem Ergebnis führen.
Die Aussaat der Sommerkulturen ist mit Ausnahme von Mais nahezu abgeschlossen.
Die Maisaussaat läuft in weiten Teilen des Landes und liegt damit zeitlich ungefähr im langjährigen Mittel. Die Anbaufläche soll um + 5,7 % größer ausfallen, aber es wird nicht mit den hohen Erträgen über 105 dt/ha des Vorjahres gerechnet. Insgesamt wird eine Maisernte von 4,3 Mio. t bzw. 6,1 % weniger als im Vorjahr erwartet.
Die Ertragsprognosen gehen von durchschnittlichen Klimadaten mit ausreichend Niederschlägen während der Ertragsbildung aus. Aber das bleibt ein Unsicherheitsfaktor.
