20.
05.20
10:36

USDA: Ausblicke auf Schweinefleischmarkt 2020

Covid19-Pandemie trifft US-Schweinefleischsektor tief ins Mark - Bestandsaufnahme und Folgenabschätzung

Mitte Mai 2020 hat das US-Agrarministerium (USDA) erneut eine aktualisierte Bestandsaufnahme und Folgenabschätzung für die einzelnen Fleischsektoren versucht, deren Ergebnisse in 3 typische Zeiträume (1) April/Mai 2020, (2) Restjahr 2020 und (3) Anf. 2021 u. Folgemonate aufzuteilen sind.  

Von Apr. bis Mitte Mai 2020 schwankte die Auslastung der US-Schlachtkapazitäten Corona-bedingt zwischen 58 bis 78 %. Die Schweinefleischerzeugung lag im Durchschnitt um 11 % unter dem Vorjahreszeitraum. Man befürchtete, dass 10 Mio. Schweine euthanasiert werden müssten. Es blieb jedoch bei einem nicht bezifferten minimalen Bruchteil davon. Die Inlandsnachfrage nahm nach einer ersten Hamsterwelle wieder deutlich ab. Rückläufiges Einkommen infolge der gestiegenen Arbeitslosigkeit gilt als Ursache.  

Die noch im 1. Quartal ums Doppelte gestiegenen US-Exporte nach China werden im 2. Vierteljahr voraussichtlich erheblich niedriger ausfallen, bleiben aber über Vorjahresniveau. In der Konkurrenz um den chinesischen Absatzmarkt hat die USA mit 200.000 t zwar aufgestockt, bleibt aber hinter den EU-Lieferungen von 540.000 t im 1. Vierteljahr 2020 deutlich zurück.  

Die US-Erzeugerpreise bewegten sich umgerechnet zwischen 0,60 bis 0,80 €/kg bzw. 28 % unter Vorjahresniveau. Verarbeitungsware fiel im Wert deutlich ab. Die Verbraucherpreise waren je nach Konsumreife und Beliebtheit des Teilstückes zwischen 15 % bis 55 % höher als 2019.  

  1. Halbjahr 2020:  Die US-Schweinefleischerzeugung wird um reduzierte 3 % über dem Vorjahr eingestuft. Bei eingeschränkten Schlachtkapazitäten wird mit höheren durchschnittlichen Schlacht-gewichten gerechnet. Das USDA erwartet eine wieder anziehende Nachfrage, der Verbrauch soll aber mit 22,5 Kg je Kopf deutlich hinter früheren Jahren von 24 kg zurückbleiben.  

Beim Export wird ein weiterer Rückgang zwischen 3 bis 6 % vorausgesagt. Dabei wirken sich die begrenzten US-Angebotsmöglichkeiten als auch eine weltweit verringerte Nachfrage aus.

Die durchschnittlichen Erzeugerpreise werden bei umgerechnet 0,90 €/kg eingeordnet, in den Herbstmonaten jedoch niedriger.  

Im 1. Quartal 2021 wird eine Schweinefleischerzeugung um 5 % unter Vorjahreslinie erwartet. Bedingt durch vorangegangene verstärkte Sauenschlachtungen fehlen die Ferkel für die Mast. Der Inlandsverbrauch soll wieder auf rd. 23 kg je Kopf steigen.

Die Exporte werden um 6 % im Vergleich zu den stark gestiegenen Vorjahreszahlen niedriger kalkuliert. Im weiteren Jahresverlauf sollen die Ausfuhren insgesamt um 2 % steigen. Die Preiserwartungen werden im Jahresdurchschnitt bei saisonalen Schwankungen um niedrige 0,90 €/kg veranschlagt.  

Die erheblichen Verluste in der US-Schweinehaltung wird die seit 5 Jahren anhaltende 20 %ige Produktionssteigerung deutlich abbremsen.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich