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04.14
11:17

USDA: Globale Fleischerzeugung 2014

USDA: Halbjährliche Schätzung des Weltfleischmarktes 2014

In seinem zweimal im Jahr erscheinenden Bericht zur Lage auf den globalen Fleischmärkten schätzt das USDA einen Zuwachs der gesamten Fleischerzeugung aus Rind-, Kalb-, Schweine- und Geflügelfleisch in Höhe von 1,1 %.  Die Rindfleischproduktion soll nur um mäßige 0,4 % zunehmen, bei Schweinefleisch veranschlagt man eine Zunahme von 1,1 % und für Geflügel einschl. Puten werden +1,5 % geschätzt.

Mit 42 % hält Schweinefleisch immer noch den größten Produktionsanteil, gefolgt vom wachsenden Geflügelfleisch mit 35 %. Rindfleisch verliert weitere Anteile auf nur noch 22 %.

Von der Erzeugung her sind  die niedrigen Erzeugungskosten im Geflügelsektor mit den sehr günstigen Futterverwertungen und breit gestreuten Absatzmöglichkeiten von großem Vorteil.

Die Änderungen auf der Erzeugungsseite spiegeln sich auf der Verbrauchsseite wider. Grundsätzlich wird preiswerteres weißes Fleisch dem sog. roten Fleisch bevorzugt. Darüberhinaus profitiert das Geflügelfleisch vom Gesundheitsimage, weil die Fettgehalte im gesamten Schlachtkörper niedriger ausfallen.

Allerdings machen die verschiedenen Formen des Geflügelvirus zu schaffen. In China fällt nach Jahren stetigen Wachstums die Geflügelfleischerzeugung um rd.- 5 % (!) gegenüber dem Vorjahr, weil der Verbrauch aus Angst vor Ansteckungsgefahren und Todesfällen noch deutlicher zurückgegangen ist. In anderen belasteten Gebieten gehen die früher üblichen Steigerungsraten spürbar zurück.

Der weltweite Rindfleischsektor wird angeführt von Brasilien mit etwas über 9,9 Mio. t Erzeugung und einem Export etwas über 2 Mio. t. Indien produziert zwar nur 4 Mio. t, davon werden aber 1,9 Mio. t exportiert. Indisches Kuh- und Büffelfleisch ist konkurrenzlos günstig, weil es in den Importstaaten mit Geflügelfleisch konkurrieren muss. Darüberhinaus entspricht es  mit der Halal-Eigenschaft den weltanschaulichen Vorstellungen der südostasiatischen Importländern und die des mittleren Ostens.

Die USA produzieren mit 11 Mio. t zwar mehr Rindfleisch, verlieren seit fast einem Jahrzehnt fortlaufend Marktanteile und sind zum wiederholten Male in der Situation eines Netto-Importeurs. Die EU-28 wird 2014 nochmal weniger Rindfleisch erzeugen und verbrauchen. Die EU wird 2014 mehr Rindfleisch ein- als ausführen.

Starke Aufmerksamkeit gewinnt China, das in den letzten 3 Jahren seine Rindfleischeinfuhr von 29.000 auf 550.000 t gesteigert hat. Australien liefert rd. 50 % und Uruqay rd. 25 % der chinesischen Rindfleischeinfuhren. Steigende Einkommen der wachsenden Mittel- und Oberschichten in China führen zur Nachfrage nach höherwertigen Veredlungsprodukten. Schweine- und Geflügelfleisch sind mittlerweile schon gewöhnlich.

Weltgrößter Importeur mit über 1 Mio. t Rindfleisch ist Russland. Brasilien ist größter Lieferant neben einer Vielzahl kleinerer Exporteure.

Mit über 50 % Produktions- und Verbrauchsanteil sowie zusätzlichen 1,23 Mio. t Import (China + Hongkong) überragt China den weltweiten Schweinefleischmarkt. Wenn man China herausnimmt, dann ist ein Rückgang von -0,1 % für den Rest der Welt festzustellen. Produktion und Verbrauch in China sollen 2014 um weitere 2,4 % zunehmen, allerdings werden die Einfuhren auf +0,5 % zurückgefahren. Hintergrund ist eine ausreichende chinesische Versorgung mit aktuell sehr niedrigen Preisen. Staatliche Aufkauf- und Subventionsprogramme sollen den Umstrukturierungsprozess von der bereits verringerten Hinterhofhaltung zu kommerziellen Großfarmen mit größerer Effizienz und geringerer Seuchenanfälligkeit weiter beschleunigen.

Die EU-Schweinefleischerzeugung und -verbrauch wird 2014 zwar um 1,1 % zulegen. . Die Schweinfleischexporte sollen auf 2 Mio. t bzw. rd. 9 % der Erzeugung fallen. Der russische Importstopp und mäßige Wirtschaftlichkeit  in den zurückliegenden Jahren haben zu dem Ergebnis beigetragen.

In den USA führt die PEDv-Seuche zu einem beachtlichen Rückgang der Schweinefleischerzeugung und des –verbrauchs. Als führendes Exportland knapp vor der EU werden die USA erhebliche Abstriche machen müssen. Die US-Schweinepreise sollen auf Rekordniveau über 2 €kg in den Sommermonaten ansteigen.

Lachender Dritter könnte Brasilien werden. Die steigende Erzeugung wird zwar zu einem beachtlichen Anteil vom zunehmenden Inlandsverbrauch abgefangen, dennoch bleibt Spielraum für steigende Exporte, insbesondere nach Russland. Begünstigt werden die Ausfuhren durch die schwächer gewordene brasilianische Währung, die einen spürbaren Wettbewerbsvorteil mit sich bringt.

Die russischen Schweinefleischimporte werden vom USDA für das Jahr 2014 auf 650.000 t (2012: 1,05 Mio. t) massiv heruntergesetzt. Eine steigende Inlandserzeugung bei leicht rückläufigem Verbrauch soll ausreichen, um die Versorgung zu sichern. Allerdings haben die jüngsten Preisturbulenzen und illegalen Fleischeinfuhren in Russland gezeigt, dass die Lage nicht ganz so einfach ist.

Insgesamt fällt die jüngste Schätzung des USDA zum Weltfleischerzeugung bis auf die Ausnahme Geflügelfleisch etwas höher aus als der Vorgängerbericht im Nov. 2013. Der globale Rindfleischhandel legt noch zu, während der weltweite Schweinefleischhandel deutliche Abstriche aufgrund der Ausnahmebedingungen der führenden Exportregionen USA und EU hinnehmen muss. Der Geflügelfleischhandel bleibt infolge von Ausgleichseffekten weitgehend unverändert.

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