24.
07.22
15:58

USDA schätzt globale Milcherzeugung 2022 niedriger ein

USDA: Anstieg der globalen Milcherzeugung 2022 gestoppt.  

In seiner jüngsten halbjährlichen Veröffentlichung schätzt das US-Agrarministerium (USDA) die globale Milcherzeugung unter Vorjahresniveau. In den bedeutenden Erzeugungsregionen verlaufen die Entwicklungen jedoch unterschiedlich.  

Im weltweit größten Produktionsgebiet EU-27 wird ein Rückgang von knapp 2 % erwartet. Anhaltende Trockenheit schränkt die Futterverfügbarkeit ein. Hohe Futterkosten und sonstige Verteuerungen in der gesamten Produktionskette werden durch die gestiegenen Milchpreise nicht hinreichend ausgeglichen. Je nach Niederschlagsverhältnissen fallen die Ergebnisse in den einzelnen Mitgliedstaaten jedoch unterschiedlich aus. Steigende Milchanlieferungen sind in Österreich, Polen und den baltischen Staaten zu beobachten. In den großen Erzeugungsgebieten Deutschland Frankreich, Irland und Spanien und weiteren Regionen wird die Milcherzeugung jedoch zurückgefahren.   

In den USA bleibt die Milcherzeugung hinter dem Vorjahr zurück. Auch in diesem Falle sorgen die gestiegenen Kosten für einen leichten Rückgang der Angebotsmengen. Inflationsbedingte Verteuerungen der Milchprodukte dämpfen die Inlandsnachfrage. Der starke Dollarkurs bremst den Export.  

Indiens übliche Steigerungsraten von 5 und mehr % werden 2022 nicht erreicht. Das USDA geht von einer Zunahme von +2 % aus. Der verspätete Monsunregen führt zu knappen und teuren Futter. Das Land ist überwiegend Selbstversorger. Der Außenhandel spielt kaum eine Rolle.

Im weltgrößten Exportgebiet Neuseeland wird ebenfalls von einem geringen Rückgang der Erzeugung ausgegangen. Die Produktionskapazitäten auf den beiden Inseln sind weitgehend ausgeschöpft. Energiepreisbedingt höhere Verarbeitungskosten zehren an den gestiegenen Auszahlungspreisen. Die Nachfrageschwäche im Hauptabsatzgebiet China bremst. Neuseeland exportiert 95 % der Erzeugung in Form von Milchprodukten. Die GDT-Auktionspreise in den letzten Monaten gefallen, obwohl die Angebotsmengen auf dem saisonalen Tiefpunkt gefallen sind.  

Chinas Milcherzeugung soll aufgrund der hohen Preise von umgerechnet 60 ct/kg die Inlands-produktion um +4,5 % steigen. Die hohen Importpreise begünstigen die Eigenerzeugung. Die begrenzt verfügbaren Flächen engen die möglichen Produktionsausweitungen jedoch ein. Das Reich der Mitte bleibt weltgrößtes Importgebiet für Milchprodukte aller Art mit Schwerpunkt Milchpulver.  

Der globale Milchsektor wird durch Inflationsraten und einer einkommensdrückenden Wirtschaftsrezession in seiner Entwicklung spürbar zurückgedrängt.

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