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12:33

USDA:Geringere globale Ölsaatenversorgung - Preissteigerungspotenzial

USDA schätzt globale Ölsaatenerzeugung und -verbrauch niedriger – Vorratsbestände auf ermäßigtem Niveau

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Nov.-19-Ausgabe die weltweite Ölsaatenerzeugung gegenüber dem Vormonat auf 571 Mio. t gekürzt. Im Vergleich zum Vorjahr wird von einer 4,25 %igen Verringerung der Erzeugung ausgegangen. Der maßgebliche Anteil am Rückgang fällt auf die Minderernten bei Soja in Höhe von -22 Mio. t. Auch Raps mußte um 4 Mio. t bzw. 5,5 % zurückgenommen werden. Ähnliches wird auch im Falle von Erdnüssen beobachtet.

Demgegenüber wird die Ölsaatenverarbeitung um 5 Mio. t höher eingeschätzt, eine Zunahme, die insbesondere bei den Sojabohnen festzustellen ist.

Die resultierenden Endbestände fallen um 28 Mio. t bzw. 22 % auf nur noch durchschnittliche 110 Mio. t zurück. Damit ist die üppige Versorgungslage des vorangegangenen Jahres zunächst erstmal vorbei.

Im Sojasektor schlägt der US-Rückgang von vorjährigen 120 Mio. t auf diesjährig veranschlagte 96,6 Mio. t voll zu Buche. Die im Frühjahr 2020 erwartete brasilianische Ernte soll von vorjährigen 117 Mio. t auf 123 Mio. t ansteigen. Bis zum heutigen Tage erfolgen noch die letzten Bestellungsarbeiten. Anfänglich durch Trockenheit bedingte Saatverzögerungen sind mittlerweile durch günstige Niederschläge wieder kompensiert worden.

Auf der Importseite bleibt es bei den stark zurückgenommenen chinesischen Einfuhren von 85 Mio. t im Vergleich zu früher üblichen 95 Mio. t. Das sind aber immer noch 60 % des Welthandels mit Sojabohnen.

Auf der Exportseite steht Brasilien mit 76 Mio. t seit mehreren Jahren vor den USA, die nur noch auf 48 Mio. t anstelle sonst üblicher 58 Mio. t kommen. Allerdings versprechen sich die Amerikaner von den jüngsten Verhandlungen mit China eine Erholung des dringend notwendigen Exports. Immerhin sitzt man auf 13 Mio. t unverkauften US-Vorratsbeständen; in früheren Jahren war nur ein Drittel davon üblich.

Nach mehrmonatigen Zögern übernimmt das USDA jetzt die niedrigen Rapsernteschätzungen von 17 Mio. in der EU und 19,5 Mio. t in Kanada. Auch die Rapsernten in China (13,1 Mio. t) und in Indien (7,7 Mio. t) fallen niedriger aus. Die Versorgungslage ist nicht nur in der EU, sondern auch weltweit als sehr knapp zu bezeichnen. Eine Sonderrolle nimmt Kanada mit unverkauften Restbeständen von 3,7 Mio. t ein, weil China aus politischen Streitgründen die Einfuhr aus Kanada blockiert. Canola-Raps ist aus GVE-Gründen nicht einfach zu vermarkten.

Für den zweiten Marktführer im Pflanzenölsektor Palmöl kürzt das USDA das Ernteergebnis geringfügig auf 75,8 Mio. t zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Ernte immer noch 2 Mio. t höher. Die maßgeblichen Produzenten Indonesien und Malaysia verfügen über einen 85 %-igen Produktions- und 90 %igen Exportanteil. Gegenüber dem Vorjahr soll aufgrund steigenden Verbrauchs im Biodieselbereich der Vorratsbestand gegenüber den Vorjahren verringert werden.

Nach starken Kursanstieg bei Sojaöl zeigen die Notierungen für Sojabohnen und Sojaschrot in jüngerer Zeit eher einen verhaltenen Verlauf. Dagegen sind die Rapspreise deutlich gestiegen. Im Hintergrund wirken sich die steigenden Palmölkurse für den ölbetonten Sektor aus.

In die Preisbildung für den Ölsaatenmarkt kommt Bewegung. Kurssteigerungsspielräume sind zu erkennen.

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