Die Kurse an der Terminbörse EEX in Leipzig zeigen heute deutlich nordwärts. In der Spitze wurden die Kartoffeln heute bereits bei 27,50 Euro/dt gehandelt. Die trockenen Bedingungen und die hohen Temperaturen bremsen das Wachstum der Kartoffeln und sorgen für entsprechenden Preisauftrieb. Regenfälle sind weiterhin nur sehr vereinzelt in Sicht, könnten aber in der nächsten Woche wieder flächendeckender auftreten. In Niedersachsen meldet der Bauernverband Nordostniedersachsen, dass viele Erzeuger ihre Wasserkontigente für die Beregnung bereits aufgebraucht haben. Trotz hoher Bewässerungskosten sind die Beregnungsanlagen häufig im Einsatzgewesen. Positiv wird berichtet, dass es kaum Krankheitsdruck in den Feldbeständen gibt. Proberodnungen der PCA/Fiwap in Belgien zeigen durchschnittliche Erträge (über alle Sorten) von 35,4 Tonnen/ha. Erzeuger sind mit diesen Werten vor dem Hintergrund der trockenen Vegetationsperiode durchaus zufrieden, die durchschnittlichen Hektarerträge liegen hier jedoch bei 37 t/ha.
Am Speisemarkt kommen viele Sorten bereits in die natürliche Abreife. Die Nachfrage ist weiterhin ruhig, dafür werden die warmen Temperaturen und die Reisewelle verantwortlich gemacht.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 16.08.2022
Bei den schon laufenden Erntearbeiten und weiteren Proberodungen zeigen sich für Speisewaren und Frittenkartoffeln kleine Kaliber. Da wo geerntet wird, sind die Bedingungen aufgrund der Trockenheit schwierig. Angekündigte Regenfälle in den nächsten Tagen dürfen an den Erträgen zwar nur noch wenig ändern, die Rodebedingungen jedoch verbessern. Am Speisemarkt entspannt sich die Situation ein wenig. Die Preise haben zuletzt nachgelassen, Frühwaren werden aber immer weiter geräumt. Auch aus den Niederlanden ist von einem schleppenden Start in die neue Speisekartoffelsaison zu hören.
Verarbeitungskartoffeln an der EEX werden heute wieder etwas schwächer, aber weiterhin auf hohem Niveau gehandelt. Das Open Interest im April-23-Termin sank zuletzt. Proberodnungen in den Niederlanden zeigen auf beregneten Flächen gute Erträge, da sich die Knollen recht früh entwickelt haben. PotatoNL hob die Notierung gestern an. Für Cat-1 Kartoffeln werden im Durchschnitt 1,25 Euro/dt mehr gezahlt. Auch für weitere Kategorien konnten die Notierungen anziehen. Für Cat-2-Kartoffeln wurde die Handelsspanne im Schnitt um 1 Euro auf 24-25 Euro/dt angehoben.
ZMP Live Expertenmeinung
Hitze und Trockenheit bereiten den Erzeugern weiterhin Sorgen. Die Aussichten für die kommende Woche scheinen etwas besser. Jedoch fehlt des den Pflanzen an zu vielen Tagen bisher an Regen, Trotz höherer Anbauflächen in Mitteleuropa dürfte die Ernte nicht allzu üppig ausfallen. Eine günstige Kartoffelsaison aus preislicher Perspektive wird es wohl nicht geben.