Auf dem Markt für Verarbeitungskartoffeln sind die Preise auch in der vergangenen Woche weiter angezogen. Aus Belgien wird berichtet, dass der Handel dort dennoch nur verhalten stattfindet. Problematische Qualitäten finden ihren Weg in die Fabriken und stehen im Marktgeschehen vor allem im Fokus. Doch auch hier wird damit gerechnet, dass sich an der Dynamik nicht mehr allzu fern etwas ändern dürfte. Die fehlenden Knollen werden auf bis zu 800.000 Tonnen geschätzt und könnten dafür sorgen, dass die Preise für freie Partien weiter anziehen. Die Notierung wurde entsprechen für Fontane auf 25,00 Euro/dt. angehoben. Auch in Frankreich haben sich die Notierungen für die Verarbeitungsknollen weiter nordwärts entwickelt, sodass die Sorte Innovator mit einer Range von 22 bis 27 Euro/dt. gehandelt wird - im Mittel lag die Notierung bei 25,00 Euro/dt. Auch in Deutschland zeigten sich die Preise jüngst etwas steigend. Ebenso wie in Belgien, den Niederlanden oder Frankreich verläuft der Handel zwar ruhig, aber die Aussicht auf eine möglich knapper werdende Verfügbarkeit stützt die Preisentwicklung.
An der EEX ist das Handelsvolumen nach wie vor nicht allzu hoch. Dennoch konnten die Kontrakte auf Wochensicht leicht zulegen. Bei den Speisekartoffeln zogen die Erzeugerpreise hierzulande regional deutlich an. Besonders im Osten von Deutschland konnten qualitativ hochwertige Partien mit bis zu 40,00 Euro/dt. gehandelt werden. Aus dem Lebensmitteleinzelhandel wird berichtet, dass besonders jüngste Werbeaktionen für einen anziehenden Absatz geführt haben. Mit dem Hintergrund behalten Erzeuger ihre Knollen oftmals im Lager und spekulieren auf weiter steigende Preise in den kommenden Wochen.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Kartoffel-Update vom 23.01.2024
Verarbeitung von Kartoffeln in den Niederlanden unter Vorjahresniveau
An den fundamentalen Daten auf dem Markt für Verarbeitungskartoffeln hat sich mit Beginn dieser Woche kaum etwas geändert. Die Preise zeigen sich fester, da vor allem durch den Frost nicht mehr damit gerechnet wird, dass die Knollen auf den Feldern noch ordentlich gerodet werden können und auch die Lagerung auf den Feldern, die Qualität mittlerweile darunter leiden. Zudem ist die Abgabebereitschaft der Erzeuger derzeit mit der Hoffnung auf steigende Preise äußerst gering. Damit ist das Angebot an freien Partien in den vergangenen Wochen immer weiter zurück gegangen. Das spiegelte sich jüngst auch in den internationalen Notierungen wieder. An der Börse zeigte sich das Handelsvolumen zum Wochenanfang recht ruhig. Die Preise legten erneut leicht zu.
Derweil wird aus den Niederlanden berichtet, dass in den Niederlanden die Verarbeitung von Kartoffeln im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Rund 3,97 Mio. Tonnen wurden im letzten Jahr verarbeitet und damit 2.000 Tonnen weniger als noch im Jahr 2022. Die Rekordjahre 2018 und 2018 mit einer Verarbeitung von über 4 Mio. Tonnen konnten ebenfalls nicht erreicht werden. Neben der Verarbeitung stand der Export in den Niederlanden im Jahr 2023 im Fokus. So wurden zwischen Juli und Dezember 2023 knapp 414.937 Tonnen exportiert. Das entspricht einem Plus von 100.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahreswert. Neben den Nachbarländern wurden die Knollen auch in Länder wie den USA und auch Asien, sowie Afrika exportiert. Für das kommende Jahr rechnen die Marktteilnehmer weiterhin mit einem soliden Exportgeschäft.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Kartoffelmarkt haben sich die freundlichen Vorzeichen bestätigt und die Notierungen konnten weiter zulegen. Mit Blick auf die kommenden Wochen werden weiterhin stabile bis freundliche Entwicklungen erwartet. An den fundamentalen Daten dürfte sich wenig ändern und könnte damit auch die notwendige Unterstützung geben.