An den Kassamärkten für Speisewaren zeigten sich bei den Notierungen am vergangenen Dienstag wenig Veränderungen. Teilweise konnten, wie in Niedersachsen Ost, mehlig kochende Kartoffeln ihre Handelsspanne verbessern, im Grossen und Ganzen notieren Kartoffeln jedoch unverändert.
Bei Verarbeitungskartoffeln zeigen sich große Vorräte in den Niederlanden. Nach VTA-Umfrageergebnissen haben die Landwirte im Nachbarland bis Ende letzter Woche erst 16,6% ihrer Ernte abgeliefert. Das ist zwar mehr als 2018, aber deutlich weniger als im Durchschnitt. Die Vorräte liegen um 13% höher als im 5-Jahres-Mittel. Niederländische Fabriken haben bis Ende Oktober 1 Millionen Tonnen Kartoffeln verarbeitet, das ist etwas mehr als im Durchschnitt. Die Notierungen für Frittenkartoffeln bleiben überall konstant.
Nachdem die Niederlande und auch die Reka in der letzten Woche die Notierungen angehoben haben, bleiben die Notierungen von Potato NL diese Woche konstant. Innovator notieren bei der Reka Rheinland heute um 50 Cent/dt fester, auch Fontane und Challenger können leicht zulegen. In Belgien und Frankreich zeigen sich stabile Verhältnisse. Der Kassaindex der EEX bleibt in dieser Woche mit 14,00 Euro/dt unverändert.
An der EEX erhöht die Käuferseite heute ihr Angebot nach oben. Bereits gestern handelten die Knollen weite Teile des Handelstages zwischen 18,00 Euro und 18,10 Euro, schlossen aber am Abend mit 17,90 Euro/dt etwas schwächer. Höchstpreis heute waren 18,20 Euro/dt. Das Interesse an den Kartoffeln steigt, das zeigt auch das gestiegene Open Interest.
Kartoffeln-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 10.12.2019
Vorerst wohl kein Preisanstieg bei Kartoffeln
In Holland wurden inzwischen fast alle Kartoffeln geerntet. Was jetzt noch im Boden ist, ist in der Qualität so sehr beeinträchtigt, dass man mit dem Angebot die eigentlich knappe Versorgungslage überlagert. Die Partien, die zuletzt unter schwierigen Bedingungen geerntet und eingelagert wurden, müssen jetzt schnell verarbeitet werden. Das könnte in den kommenden Wochen einen Preisanstieg verhindern.
Dabei sind die Voraussetzungen für festere Preise mittelfristig ganz gut. Der Absatz am Weltmarkt von Kartoffelprodukten...
ZMP Live Expertenmeinung
Die Vorräte in Holland sind derzeit um ca. 21% größer als im Vorjahr. Zudem haben die Landwirte erst 51% ihrer Erntemenge vorab verkauft. Lagerhalter müssen also in den kommenden Monaten noch viel verkaufen.
Das alles deutet daraufhin, dass sie mit deutlichen Preissteigerungen rechnen. Aktuell erzielt man aber für nicht haltbare Partien nur 12,5 €/dt, während man für abgelagerte Knollen besonders gut geeignete Frittensorten schon 18,5 €/dt fordert. Erzeugerpreise für Exporte nach Großbritannien, Belgien und Nordfrankreich liegen derzeit bei 15 €/dt.