13.
09.19
Steigende Tendenz bei den Kartoffelpreisen

Kartoffeln Cockpit, 13.09.2019

  • Nachholbedarf an Frittenrohstoff
  • Eträge liegen unter dem 5-Jahres-Mittel - Mehrmenge nur aus Anbauausweitung
  • Nachfrage aus Osteuropa unverändert hoch
  • Märkte stabilisieren sich
  • Kartoffelerträge in den Niederlande über dem Durchschnitt

Da die Anfangsbestände von Rohstoff und Kartoffelprodukten in dieser Vermarktungssaison niedrig waren, war der Hunger der Verarbeiter nach Frittenrohstoff schon Beginn der diesjährigen Erntezeit sehr groß. Zu Beginn der Haupternte haben nur noch wenige Feldbestände die Chance auf einen Zuwachs.

Der Erzeugerverband FIWAP bestätigt, dass die Mehrmenge in diesem Jahr nur aus der Anbauausweitung kommt. Jüngste Tests hätten auch in Frankreich gezeigt, dass die Erträge unter dem 5-Jahres-Mittel liegen. Zuwächse gibt es jetzt kaum noch. Eine frühe Abreife der Feldbestände verhindert wohl in ganz Europa mögliche Zuwächse bei den Hektarerträgen.
Betrachtet man die Absatzchancen in den kommenden Monaten, so dürfte Osteuropa stetig am hiesigen Markt nachfragen. Dort sei aus einem Mix von Trockenheit und Starkregenfällen die Erntemenge um 3,1% kleiner als im 5-Jahres-Mittel. Das führt bereits jetzt dazu, dass der physische Markt in ganz Europa als stabil beschrieben wird. Die anhaltende Trockenheit verhindert in vielen Teilen Europa nicht nur einen Zuwachs, sondern behindert aktuell auch die Erntearbeiten. Unter diesen Umständen herrscht derzeit auch kein Angebotsdruck mehr. Die Belgapom-Notierung für Frittensorten bleibt auch heute bei 10 €/dt und Hollands Exporte nach Osteuropa, die in Big-Bags abgewickelt werden, kosten 14,5 bis 16 €/dt ab Station.

Dort wo gerodet wird, ist es für den sofortigen Verkauf dennoch schwer Käufer zu finden, was dazu führt, dass nun die Einlagerung bevorzugt wird. Die gebotenen Preise werden von vielen Bauern inzwischen nicht mehr akzeptiert. Dieses Verhalten wird in allen Big-five-Ländern beobachtet. Die Qualität der Verarbeitungskartoffeln ist generell gut. Teils werden sehr hohe Stärkegehalte von 23 – 26% gemessen.

In Deutschland haben sich in der zurückliegenden Woche die Kartoffelpreise stabilisiert. Es kommt kein Angebotsdruck mehr auf und selbst in Ost-Niedersachsen sind die geborgenen Knollen kleinfallend. Dort wird inzwischen zügig geerntet, weil vorher beregnet werden kann und die Knollen dann bei der Ernte geschont werden. Käufer, die frische Kartoffeln haben wollen, müssen sich damit abfinden, dass es an Übergrößen fehlt.

Gut durchschnittliche Kartoffelerträge soll es in Holland geben, das berichtete die AMI im vergangenen Dienstag unter Berufung auf den Anbauverband VTA und dem Kartoffeln verarbeitenden Unternehmen Aviko. Die gängigen Sorten Agria, Innovator, Victoria und Fontane würden im Schnitt auf 60 Tonnen/Hektar kommen. In den Poldergebieten wäre auch noch ein weiterer Zuwachs möglich. Der Übergrößenanteil ist hier aber schon hoch.
Der meist gehandelte Terminkontrakt auf Veredelungskartoffeln, der April-20-Termin, spiegelt die Lage am europäischen Kartoffelmarkt gut wider. Dabei ist die 15-Euro-Marke für viele Verkäufer offensichtlich so interessant, dass jeder Versuch, diesen Kurs zu übersteigen, von Landwirten zur Preissicherung genutzt wird. Der PotatoCall bezeichnet die 15-Euro-Marke auch als Widerstand.

Steigende Tendenz bei den Kartoffelpreisen
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ZMP Live Expertenmeinung

Der Verband der Kartoffelerzeuger in den großen fünf (Big-five) Anbaunationen der EU (NEPG) erwartet, dass die Preise für Konsumkartoffeln bereit im Herbst steigen.

Die Länder Frankreich, Belgien, Holland, Großbritannien und Deutschland werden nach Einschätzung der Experten 27-27,3 Mio. Tonnen Konsumkartoffeln ernten. Das sind 3% mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre und 12% mehr als im Jahr 2018. Dabei ist es nicht der Ertrag, der die Mehrmenge ausmacht, sondern eine größere Anbaufläche.

So haben französische Bauern wohl 14% mehr Kartoffeln angebaut als im 5-Jahres-Mittel. Der Mittlere Ertrag vom Hektar liegt in den Big-five bei 44,7 Tonnen, im 5-Jahres-Mittel waren es 47,1 Tonnen und in 2018 nur 40,9 Tonnen.

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