(AMI) – Die Pommes frites Exporte Westeuropas wachsen vor allem in Asien, Saudi-Arabien bleibt aber mengenmäßig wichtigste Bestimmung. Innerhalb der EU geht mehr nach Polen und Südeuropa, der französische Markt lief schwächer.
Im vergangenen Wirtschaftsjahr summierten sich die Pommes frites Exporte aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden auf 1,22 Mio. t. Das waren rund 10 % mehr als von Juli bis Juni des vorherigen Wirtschaftsjahres. Das geht aus den nun vorliegenden Daten von Eurostat hervor. Mit 12 % oder 544.000 t legten besonders die Drittlandsexporte Belgiens erneut überdurchschnittlich stark zu. Für die Niederlande (607.000 t) lautet der Zuwachs 8 %. und für Deutschland (60.000 t) 11 %. Die mengenmäßig wichtigsten Bestimmungsländer für Pommes frites waren wieder Saudi-Arabien (189.000 t), Brasilien (156.000 t) und Chile (81.000 t). Enorm zugelegt haben die Philippinen, die mit 59.000 t immerhin 80 % mehr Pommes frites in der EU kauften. Auch Japan (52.000 t) legte ordentlich um 7 % zu. Angesichts der Aufkündigung von Handelsvereinbarungen zwischen den USA und asiatischen Staaten einerseits und der Vereinbarung von Handelsabkommen zwischen der EU und asiatischen Staaten andererseits könnte dort im laufenden Jahr das Absatzpotential weiter kräftig wachsen.
Die Außenhandelsdaten für den EU-Binnenmarkt liegen noch nicht vor. Aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden summierten sich diese aber schon in 11 Monaten auf 2,353 Mio. t. Das entsprach einem Monatsmittel von 214.000 t, der Abstand zur Wirtschaftsjahressumme 2015/16 beläuft sich nach 11 Monaten aber nur noch auf 128.000 t, die im Juni 2017 locker zusammenkommen sollte. Ziemlich im Rückstand ist vor allem die Pommes frites Einfuhr Frankreichs. Mehr dürfte am Ende nach Südeuropa verkauft werden und die Lieferungen nach Polen liegen nach 11 Monaten schon höher als vor Jahresfrist.
ZMP Live Expertenmeinung
Sowohl die Kassakurse als auch die Terminmarktnotierungen waren jüngst auf Talfahrt. Viel Regen in Westeuropa lässt die Marktteilnehmer auf hohe Erträge und eine gute Versorgung der Verarbeiter hoffen. Ob es 2017/18 tatsächlich zu viel Pommes frites Rohstoff gibt, bleibt abzuwarten. Nässe bringt Qualitätsprobleme, geringerer Knollenansatz schränkt das Ertragspotential ein und geerntet ist fürs Lager noch so gut wie nichts. Mehr Kartoffeln als im Vorjahr werden sowieso benötigt. Damals mussten viele Ladungen aus anderen Anbaubestimmungen und Importe in den Beneluxraum gebracht werden und der Rohstoffbedarf wächst ohnehin weiter. Somit könnte am Terminmarkt jetzt ein Preisnveau erreicht sein, dass eine Preisabsicherung aus Sicht der Kartoffelverwender sinnvoll erscheinen lässt.