Notgedrungen haben einige Fabriken auch in der zurückliegenden Woche noch alterntige Kartoffeln verarbeitet; damit sind jetzt aber auch alle Kartoffeln verbraucht, die noch irgendwie Verarbeitungswürdig waren. Da die neue Ernte meist noch nicht ausgereift und kleinfallend ist, weil der Knollenansatz zu hoch und die Stärkegehalte zu niedrig sind, müssen die Fabriken wohl noch eine weitere Woche auf den neuen Rohstoff aus vorab geschlossenen Verträgen warten. Die Verzögerung beläuft sich gegenüber früheren Jahren insgesamt schon auf drei Wochen, sodass frei verfügbare Kartoffeln gefragt und teuer sind. Die zweite Belgapom-Notierung dieser Saison wurde gestern auf 22,5 €/dt festgelegt, mehr als doppelt so hoch, wie in den beiden Vorjahren zur gleichen Zeit.
ZMP Live Expertenmeinung
Frittenfabriken verhandeln mit Landwirten über Vertragserfüllung. Es wird befürchtet, dass nur 80 % der zugesagten Mengen erreicht werden. Damit nur durchschnittliche Mengen heranwachsen können, kaufen viele Fabriken bereits jetzt freie Kartoffeln und treiben damit die Preise. Wenn nicht bis Mitte August flächendeckend Regen fällt, ist auch die Haupternte gefährdet.
Bis zur Haupternte werden Spekulanten die Preisfindung an der Terminbörse maßgeblich mit bestimmen.