(AMI) – Die Auswertung der Flächenantragsdaten der Landwirte in Niedersachsen, was einer Vollerhebung entspricht, beziffert das diesjährige Kartoffelareal auf 117.627 ha, was 5,7 % mehr als im Vorjahr sind. Die Statistik unterscheidet nur noch zwischen Stärkekartoffeln, Kartoffeln (Speise) und Pflanzkartoffeln. 2017 nahm vor allem die Fläche mit Speisekartoffeln zu, nämlich um 6,9 % auf 39.126 ha. Stärke- und andere Verarbeitungskartoffeln kamen bei einem Zuwachs von 3,7 % auf 72.769 ha. Im langjährigen Vergleich ist vor allem der Anbau von Speisekartoffeln rekordverdächtig. In den beiden vergangenen Jahrzehnten findet sich kein Jahr mit einer ähnlichen Größenordnung. Das ist bei Industriekartoffeln zwar anders, allerdings gab es dort seit 2010 einen rasanten Rückgang des Stärkekartoffelareals, so dass die Fläche mit Veredelungskartoffeln, also für die Herstellung von Chips-, Pommes frites oder Flocken, wohl auch deutlich größer geworden ist.
In Niedersachsen ist die Ertragssicherheit ziemlich hoch, da umfangreich beregnet wird. Nur 2006 bildet da eine Ausnahme. Alleine schon bei einem Durchschnittsertrag, wie er sich für die vergangenen 10 Jahre errechnet, würde 2017 eine sehr große Erntemenge von rund 5,5 Mio. t zusammenkommen.
ZMP Live Expertenmeinung
Nachdem der Aprilkontrakt für Frittenrohstoff am Terminmarkt die Marke von 20,00 EUR/dt überschritten hatte, ging es wieder steil nach unten. Dabei spielten nicht nur Gewinnmitnahmen eine Rolle. Es wird momentan stark auf das Wetter spekuliert und derzeit verkünden die Wetterdienste für die kommende Woche ein abklingen der Hitze und moderate Tagestemperaturen von gut 20 Grad Celsius. Auch Regen soll es geben. Ob der aber reicht, die Kartoffeln voranzubringen, bleibt fraglich. Er ist in der Regel nicht in größeren Mengen angekündigt. Prognosen für Belgien und Frankreich deuten kommende Woche fast täglich eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von über 50 % an, die erwarteten Regenmengen sollen dann aber oft kaum nennenswert sein und pflanzenverfügbar schon gar nicht. Es bleibt wohl spannend und der Terminmarkt hat das Potential, sich von den Mitte der Woche erreichten 17,20 EUR/dt wieder zu erholen.