Anfang August stand wieder etwas mehr Rohmilch zur Verfügung als noch Ende Juli. Im Zeitraum Januar bis Anfang August fehlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum aber weiterhin rund 1,4 % Rohstoff. Rahm ist umfangreich vorhanden und trifft bei stabilen Preisen auf eine etwas gedämpftere Nachfrage. Magermilchkonzentrat wird stabil bis leicht schwächer gehandelt. Zulegen konnte nochmals der Spotmarkt um 0,2 Ct auf 57,2 Ct/kg. Ähnliche Preistendenzen wurden auch aus den Niederlanden gemeldet.
Am Formbuttermarkt zeigt sich mit dem baldigen Ende der Sommerferien in vielen deutschen Bundesländern wieder eine etwas lebhaftere Nachfrage. Auch die Absätze in Richtung des LEH haben sich wieder normalisiert und zeigten sich steigend. Die Verbraucherpreise zeigen sich mit 2,29 Euro für das 250-Gramm-Päckchen weiterhin konstant, ebenso die Notierungen an der Butter- und Käsebörse in Kempten. Bei der Blockbutter setzt sich der ruhige Marktverlauf auch im August weiter fort. Erste Marktakteure sind jedoch wieder aktiver und so gehen wieder vermehrt Anfragen in den Molkereien ein. Abschlüsse kommen aber aktuell dem Vernehmen nach eher für kleinere Mengen zustande. Die Notierung in Kempten konnte leicht zulegen und auch der Butter-Index der EEX konnte erstmals seit Wochen wieder zulegen und auch die Kontrakte im Börsenhandel zeigten sich gegenüber dem Vorwochenniveau wieder freundlicher. Im Export fehlt es der hiesigen Butter weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland legte Butter erstmals seit Wochen wieder leicht zu.
Ausgeglichen stehen sich Angebot und Nachfrage beim Käse gegenüber. Die Hersteller verzeichnen zwar ferienbedingt teils geringere Warenausgänge, da aber wegen geringeren Inhaltsstoffe und der gedämpften Milchanlieferung weniog Rohstoff zur Käseherstellung vorhanden ist, bleiben die Bestände in den Reifelägern nahezu ünverändert. Die Exporte in die südeuropäischen Urlaubsregionen laufen weiter auf durchschnittlichem Niveau. Jedoch bekommen deutsche Käseprodukte zunehmend Konkurrenz aus den europäischen Nachbarländern. Die Notierung in Hannover bleib sowohl für Block- als auch für Brotware konstant zu Vorwoche. In Kempten konnten sich die Notierungen teilweise wegen einer als sehr gut beschriebenen Nachfrage erhöhen.
Verhalten bleiben die Geschäftsaktivitäten beim Magermilchpulver. Abschlüsse kommen vorrangig für kurzfristige Lieferungen zustande und die Unsicherheit aufgrund der Diskussionen um die Energie- und vor allem Gasversorgung sorgt im Allgemeinen für Kaufzurückhaltung. Die Notierung in Kempten gab am unteren ende um 50 Euro nach und auch die Settlementkurse an der EEX zeigen sich leicht schwächer. Nahezu unverändert zeigt sich Magermilchpulver beim Global Dairy Trade Tender. Europäische Waren haben es weiterhin im internationalen Handel schwer. Ein geringes Kaufinteresse zeigt sich auch bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität. Entsprechend gab auch hier die Notierung nochmals nach. Die zuletzt stabile Tendenz setzte hingegen Molkenpulver fort. Die Nachfrage zieht bei den Herstellern wieder an. Sowohl Lieferungen für kurzfristige Termine als auch Lieferungen im dritten und vierten Quartal werden derzeit verhandelt und abgeschlossen. Molkenpulver in Futtermittelqualität wird ebenfalls stetiger gehandelt. Für späere Lieferungen liegen die Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern jedoch weit auseinander. Aus dem europäischen Ausland kommen zudem vermehrt günstige Offerten.
Milch-Aktualisieren,
Milch-Update vom 23.08.2022
An der EEX legten die Kurse für Magermilchpulver und Butter zuletzt wieder zu. Auch an den Kassamärkten zeigt sich wieder eine bessere Nachfrage. Käufer kehren weiter aus dem Urlaub zurück. Abschlüsse sind zwar weiterhin eher rar, es zeigt aber, dass das Sommerloch nach und nach überwunden wird. Die Molkereiauszahlungspreise für Juli sind weiter gestiegen. Im Norden sind die Preise dabei deutlich höher als im Süden und Osten des Landes.
An den Europäischen Kassamärkten legten die Notierungen für Butter wieder etwas zu. Auch Cheddar und Gouda können sich leicht verbessern. Der unter die Marke von 1 $ gefallene Euro erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie.
ZMP Live Expertenmeinung
Mit dem baldigen Ende der Sommerferien kehrt wieder etwas mehr Leben in den Handel mit Milchprodukten. Die Nachfrage nach Käse und die jüngste Preisbefestigung bei der Blockbutter deuten auch preislich darauf hin. Die geringe Milchmenge dürfte das preisgefüge insgesamt weiter bestimmen und für feste Tendenzen sorgen. Der Blick auf die Terminkurven der Börsenmilchwerte zeigt, so spektisch wie noch vor einigen Wochen sind die Marktteilnehmer nicht mehr für die Preisentwicklung im 2. Halbjahr.