(AMI) – In den ersten sechs Monaten von 2019 wurden aus der EU mehr Milchprodukte in Drittländer exportiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Produktübergreifend belief sich der Zuwachs in Milchäquivalent auf rund 6 %. Hierzu haben vor allem die stark gestiegenen Lieferungen von Magermilchpulver beigetragen.
Ausfuhren von Magermilchpulver um knapp ein Drittel gewachsen
Magermilchpulver verzeichnete unter den Milchprodukten im ersten Halbjahr exportseitig den deutlichsten Zuwachs. Mit insgesamt 514.564 t verzeichneten die Lieferungen in Drittländer einen Anstieg um 30,8 % und erreichten damit ein neues Rekordniveau. China als größter Nachfrager steigerte seine Importe aus der EU um 71 %. Daneben haben sich die Lieferungen nach Indonesien, den Philippinen und nach Saudi-Arabien mehr als verdoppelt.
Auch Kondensmilch wurde von Januar bis Juni umfangreicher abgesetzt als im Jahr zuvor. Der Zuwachs fiel hier mit 14,8 % deutlicher aus als beim Kasein, wo der Anstieg bei 3,6 % lag. Ein leichtes Plus verzeichneten auch die Exporte von Käse. Ausschlaggebend hierfür waren vorrangig die höheren Lieferungen an den größten Drittlandskunden, die USA, und Japan. Mit 423.610 t wurde die entsprechende Vorjahresmenge in den ersten sechs Monaten um 0,9 % übertroffen. Nach anfänglichen Zuwächsen bestimmten im zweiten Quartal allerdings eher rückläufige Entwicklungen das Bild.
Vollmilchpulver deutlich im Minus
Die Ausfuhren der übrigen Milcherzeugnisse bewegten sich in der Halbjahresbetrachtung hingegen unter dem Ergebnis von 2018, teils sogar deutlich. Vollmilchpulver verbuchte dabei einen Rückgang um knapp ein Viertel, vornehmlich in Folge deutlich geringerer Lieferungen in den Oman und nach China. Moderater sahen die Entwicklungen bei Molkenpulver und Butter/-öl aus. Vom Beiprodukt aus der Käseproduktion wurde in den ersten sechs Monaten von Drittländern 3,9 % weniger Ware erworben als 2018. Butter und Butteröl verfehlten das Vorjahresergebnis in der ersten Hälfte von 2019 insgesamt um 0,9 %.
ZMP Live Expertenmeinung
In der ersten Hälfte von 2019 haben die Exporte von Milchprodukten aus der EU in Drittländer insgesamt zugenommen. Die Ausfuhren von Magermilchpulver nahmen dabei am stärksten zu, aber auch Käse verzeichnete leichte Zuwächse. Um den heimischen Markt stabil zu halten, muss der Warenabfluss auf den Weltmarkt auch weiterhin reibungslos funktionieren.