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Tendenzwende am internationalen Milchmarkt?

Milch Cockpit, 18.01.2018

  • reduziertes Exportangebot aus Neuseeland (NZ)
  • anhaltend zu wenig Futteraufwuchs in NZ
  • Laktationsperiode in NZ auf abfallenden Ast
  • hohe EU-Interventionsbestände bei Magermilchpulver
  • hohe US-Exportüberschüsse bei MMP

GDT-Auktion am 16. Jan.2018: +4,9 %  Butter ist stark gefragt

 Die ersten beiden Internet-Versteigerungen der Global Dairy Trade (Neuseeland)  im Januar 2018 sind überraschend günstig verlaufen. Nach einem Preiszuwachs von 3,6 % in der ersten Januar-woche folgt jetzt eine Steigerung von 4,9 %. Damit wurde  eine Serie von Auktionen mit negativen Ergebnissen unterbrochen.  Die vergleichsweise geringe Umschlagsmenge von 23.319 t hat möglicherweise zum Gesamtergebnis beigetragen.

 Die Einzelergebnisse für die Produkte und Monate zeigen zwar eine starke Bandbreite, aber es waren auch einige Korrekturen notwendig, um die üblichen Preisdifferenzen und Versorgungslagen wiederherzustellen.

 Die Vollmilchpulverpreise  wurden zum zweiten Mal in Folge mit einer durchschnittlichen Preiserhöhung  von 5,1 % beigeringen Schwankungen zwischen 6,1 % bis 3,7 %  in den Liefermonaten heraufgesetzt. Vollmilchpulver bestreitet rd. die Hälfte der gesamten Versteigerungsmenge und ist daher wesentlich entscheidend für das Gesamtergebnis.

 Angesichts des hohen EU-Interventionsbestandes an Magermilchpulver ist das positive Abschneiden mit +6,5 % beachtlich. Einen entscheidenden Anteil haben daran die Monate Mai und Juni 2018. In dieser Zeit wird in Neuseeland die Milchanlieferung fast auf Null zurückgefahren, während sie auf der Nordhalbkugel ihrem Höhepunkt zustrebt. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Ausgangspreisniveau sehr niedrig gelegen hat.

 Die Butterreinfettpreise haben mit +2,2 % im Durchschnitt der Liefermonate zwar vergleichsweise wenig zugelegt, aber angesichts des überdurchschnittlich hohen Ausgangsniveaus  ist eine Steigerung immerhin beachtlich.

 Die Auktionsergebnisse für Normalbutter haben mit einem Plus von 8,8 % eine deutliche Kehrtwende vom bisherigen Negativtrend signalisiert. Die Ergebnisse für die einzelnen Liefermonate zeigen eine erstaunliche Stetigkeit von 8,2 bis 10,8 %.

 Die Hintergründe für die Preissteigerungen sind in den gefallenen Milchanlieferungen in Neuseeland zu finden. Die unzureichenden  Niederschläge haben zu einem begrenzten Futteraufwuchs auf den Weiden geführt, der die Milchleistungen der Kühe deutlich geschmälert hat.

 Die Erwartungen zukünftig unterdurchschnittlicher Milcherzeugung in Neuseeland bei einer ohnehin abfallenden Laktationskurve lassen vermuten, dass die Angebotsmengen des weltgrößten Exporteurs von Milchprodukten im weiteren Verlauf des 1. Halbjahres 2018 weiterhin nur begrenzt ausfallen.

 In der EU als zweitgrößter Exporteur von Milchprodukten aber größter Erzeuger liegen die bisherigen Milchproduktpreise immer noch auf sinkendem Kurs. Möglicherweise könnte sich die Entwicklung durch die internationalen Vorgaben ändern. Dazu muss sich die jüngste Entwicklung auf Weltebene jedoch erst mal  stabilisieren

 Die Milchanlieferung in der EU liegt nur noch knapp über Vorjahresniveau. In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es jedoch sowohl Unterlieferungen wie Überlieferungen gemessen am Vorjahresergebnis. Die Spot-Preise beim Handel von Milch unter Molkereien haben sich in Holland wieder ins Plus gedreht.

Tendenzwende am internationalen Milchmarkt?
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ZMP Live Expertenmeinung

In Neuseeland als weltgrößten Exporteur von Milchprodukten geht die Milchanlieferung aufgrund der üblicherweise abfallenden Laktationsperiode zurück und wird seit einiger Zeit zusätzlich verschärft durch mangelnden Futteraufwuchs infolge unzureichender Niederschläge. Für das 1. Halbjahr 2018 wird  ein deutlich niedrigeres Exportangebot erwartet. Dementsprechend haben sich die Kurse für die Liefertermine bis Juni 2018 deutlich ins Plus gedreht.  Diese Entwicklung liefert hinreichende Signale für eine Tendenzwende bei den internationalen Preisen für Milchprodukte. Bremsklotz bleibt jedoch der hohe EU-Interventionsbestand an Magermilchpulver. Auch die USA haben mit hohen MMP-Überschüssen zu kämpfen. Die Auswirkungen in der EU sind in den ersten Ansätzen bei den steigenden Butterkursen an der EEX in Leibzig abzulesen. Wie nachhaltig die Milchpreisentwicklung sein wird, muss erst noch in der  nächsten Zeit durch entsprechende Zahlen unterfüttert werden.  

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