(AMI) – Der deutsche Milchmarkt ist bei begrenztem Rohstoffaufkommen auf erhöhten Preisniveaus ins Jahr 2017 gestartet. Nach der Erholung im vergangenen Jahr lagen die Preise für Milchprodukte, wie auch die Erzeugerpreise, in Deutschland zu Jahresbeginn deutlich über den Tiefstständen aus 2016 und auf allen Vermarktungsebenen auch über dem Vorjahresniveau. Die Lage am Milchmarkt stellte sich dabei in den ersten Monaten insgesamt stabiler als sonst zu dieser Jahreszeit üblich dar. Das Milchaufkommen verlief gedrosselt, sodass die saisonal steigenden Anlieferungsmengen problemlos verarbeitet werden konnten. In der Summe der ersten drei Monate dieses Jahres fiel die Molkereianlieferung in Deutschland um 3,7 % niedriger aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zudem zeigten sich, bei gleichzeitig normalem Absatz am Binnenmarkt, beim Export in Drittstaaten teils lebhaftere Tendenzen.
Dadurch war der Markt im ersten Jahresdrittel insgesamt ausgeglichen, die Produktpreise tendierten jedoch sehr uneinheitlich. Die Fettseite, insbesondere Butter, zeigte sich bei umfangreichem Bedarf preislich sehr stabil. Dagegen kam es im Zuge einer verhaltenen Nachfrage und umfangreichen Mengen an Bestandsware bei Milchpulver zu Preiskorrekturen. Die Erzeugerpreise waren hingegen am Jahresanfang weiter leicht im Aufwärtstrend und die längerfristigen Abschlüsse zwischen Molkereien und Handel für Käse und Milchfrischprodukte sowie Butter dürften den Verlauf im ersten Halbjahr 2017 stabilisieren.
ZMP Live Expertenmeinung
Der deutsche Milchmarkt ist bei begrenztem Rohstoffaufkommen auf erhöhten Preisniveaus ins Jahr 2017 gestartet. Für den weiteren Verlauf lassen die Rahmendaten zu Beginn des zweiten Quartals durchaus auf einen weiterhin recht ausgeglichenen Markt mit höheren Erlösmöglichkeiten als im vergangenen Jahr schließen. Hinsichtlich möglicher Produktionssteigerungen dürfte sich der Markt jedoch als nur begrenzt aufnahmefähig erweisen. Mit steigender Milchmenge steigt somit das Risiko erneuter Preisrückgänge, wenn die Nachfrage nicht in gleichem Umfang wächst wie die Produktion gesteigert wird.