Deutschland: Preise bei 1, 42 €/kg – Lebendangebot bleibt klein – Nachfrage noch kleiner
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 784.896 (Vorwoche 767.208) wieder gestiegen. Die Schlachtgewichte sind mit 96,1 kg nochmal (-0,1 kg) gefallen.
Die Voranmeldungen haben mit 210.700 Schweinen (Vorwoche 203.300,) zwar zugenommen, bleiben jedoch weiter auf weit unterdurchschnittlichen Niveau.
Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um weitere -1 ct/kg gesenkt. Allein der Nacken gab um –7 ct/kg nach. In den letzten 4 Wochen summieren sich der Rückgang der Teilstückepreise durchschnittlich um -18 ct/kg.
Bei der ISN-Auktion am Di,13.07. kam bei einem Angebot von nur 1.210 Schweinen ein Preis von 1,45 €/kg (-4 ct/kg zur Vorauktion) heraus. Es gab einen Überstand von 40 %.
Der V-Preis für die Zeit vom 15.07. bis 21.07.2021 wird mit 1,42 €/kg um -6 ct/kg gesenkt. Die Spanne wurde auf 1,42 bis 1,48 €/kg reduziert.
Mit Stand vom 13.07.2021 sind 1.540 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg und Sachsen amtlich bestätigt worden. Der Zaun zur brandenburgisch-polnischen Grenze ist fertiggestellt.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 28. KW 2021 unverändert beibehalten worden. Exporte von Schlachtschweinen in Nachbarländer sind aufgrund geringer Attraktivität rückläufig.
In Belgien sind die Preise in der 28. KW unverändert auf dem niedrigen Niveau von 1,25 €/kg stehen geblieben. Bei ausgeglichenen Inlandsabsatz bleibt der Export unbefriedigend.
Niederlande: In der Mehrzahl der Schlachtbetriebe wurden in der 28. KW unverändert niedrige Preise gezahlt; einige Unternehmen haben die Kurse um – 4 ct/kg gekürzt.
In Frankreich sind die Preise in der Bretagne um weitere -4 ct/kg auf 1,38 €/kg gefallen. Ausschlaggebend ist der Nationalfeiertag 14. Juli als fehlender Schlachttag. Dennoch lagen die Schlachtzahlen bei 364.842 Schweinen, aber mit einem Schlachtgewicht von nur 94,6 Kg.
In Italien sind die Notierungen in der 28. KW um weitere -2,3 ct/kg zurückgesetzt worden. Billige Importmengen drücken auf die Kurse.
In Spanien wurden die Preise in der 28. KW nochmal um weitere -5 ct/kg auf umgerechnet knapp unter 1,88 €/kg verringert. Entscheidend ist der rückläufige China-Geschäft hinsichtlich Mengen und Preise. Absatz im EU-Binnenmarkt ist nur unter beachtlichen Preiszugeständnissen möglich.
In den USA sind die Preise in IOWA nach kurzer Preisschwäche vorübergehend auf 2,14 €/kg gestiegen. Die Notierungen für den Frontmonat Juli an der Chicagoer Börse haben ebenfalls mit 2,09 €/kg etwas zugelegt. Das knappe Angebot aus lfd. Schlachtung und Kühlhausvorräten reichen nicht für die Grillnachfrage. Schon für den Monat August fallenden Notierungen gerechnet, die bis in den Herbst/Winter hinein auf unter 1,60 €/kg zurückgehen können. Hohe Einstandspreise und ein starker Dollar verringert die Konkurrenzfähigkeit im Exportgeschäft.
Brasilien: Die Erzeugerpreise haben sich nach vorherigen Rückgang wieder auf 1,30 €/kg stabilisiert. Dazu hat auch die schwächere Währung beigetragen. Die verhaltene Inlandsnachfrage und fallende Verkaufserlöse beim China-Export verhindern weiteres Preispotenzial nach oben.
China: Der Preisrückgang hat mit 2,37 In der Vorwoche das Preistal durchschritten. Die jüngste Notierung steht umgerechnet bei 2,77 €/kg. Eingestellte Panikverkäufe der Mäster und die staatlichen Stützkäufe haben zu Preiserholung beigetragen. Für den Sep-2021 werden an der Dalian Börse bereits wieder Futurekurse aufsteigend von 2,90 auf 3,28 €/kg gehandelt. Inwieweit der Wiederaufbau der Schweinbestände Schaden genommen hat, ist noch unklar.
Fazit: geringfügig anziehende Schlachtzahlen und Voranmeldungen gaben hinreichend Anlass, die Erzeugerpreise in der schwierigen Fleischabsatzlage zu senken. Ungünstiges Grillwetter und der Ferienbeginn in einigen Bundesländern begrenzen die Nachfrage.
ZMP Live Expertenmeinung
Aufgrund der zunehmend eingeschränkten Absatzmöglichkeiten im Drittlandgeschaft drängt zuviel Fleisch auf den EU-Binnenmarkt. Ungünstiges Grillwetter und die Ferien-/Urlaubssaison drücken auf die Nachfrage.
In dieser Marktlage reichen geringfügige Angebotssteigerungen, um die Preise zu senken. Gleichwohl liegen die Schlachtzahlen -gemessen an früheren Jahren - deutlich unter dem Durchschnitt. Ein saisonales Sommerpreishoch ist nicht in Sicht.