* Bauholz: 15 Jahre aufwärts, jedes Jahr das gleiche ?
Wer hat hier Erfahrung im Handeln von Exoten und illiquiden Märkten?
Meine Statistiken sagen in den letzten 15 Jahren ist Mai Bauholz (LBK) an der NYBOT zwischen Mitte Jan und Mitte Feb jedes Jahr gelaufen, siehe Chart.
Da werden aber täglich keine 150 Kontrakte gehandelt was mich etwas verunsichert. Ich habe mich bislang von solchen Märkten fern gehalten, aber ein 15 yr. Saisonal ist schon verlockend. „Buy on breaks“ könnte eine Strategie sein.
Deshalb meine Frage an die erfahrenen Hasen hier im Forum, auf was muss ich bei so was aufpassen, bzw. wie verhält man sich in solchen „Exoten“.
@ Roland
Am meisten musst du aufpassen wenn der nächste "ANDREW" kommt. :-)
Nach dem Jahrhunderhurrican (1992) war Lumber lange limit-up, aber das wäre ja Dein kleinstes Problem da Du ja long bist/sein willst. Aber davon abgesehen: illiquide Märkte: watch it ! Du fragst ja nicht umsonst, also schwant Dir das Unheil ja schon.
Andere Frage: Deine MRCI postings gefallen mir SEHR GUT - danke!
Ich habe mich mal auf deren web umgeschaut. Welchen Dienst hast Du genau subscribed für die 348$ ?), bitte ? Und gibts da Vorgaben an Spreads und Charts wo Du Dir Deinen schönsten raussuchst oder kann man "die Maschine" fragen: mach mal EURO gegen Schweinbäuche, YEN gegen OJ usw. oder whatever ?
danke, gruss hans
@ he96
Wenn ich im ganzen Internet 2 Seiten angeben müsste, die mich weiterbringen wären das MRCI und dies Forum hier.
MRCI habe ich von Joe Ross und Markus Heitkotten gelernt, die mir das Spreadtrading beigebracht haben. MRCI ist auch keine dumme Maschine, sondern da stecke Leute dahinter, Moores Research Center, die einfach die Märkte statistisch auswerten und Sesonalitäten dadurch erkennen, besonders auch das Verschieben dieser.
Man braucht eigentlich nur Zugriff zu MRCI Online, da bekommt man dann nicht nur die Highlights der Seasonals, sondern auch noch alle möglichen Marktkorrelationen, die Sinn machen. OJ-CL macht zB keinen Sinn, aber bei W-C sieht das schonn wieder anders aus, weil du das angesprochen hast. Noch interessant ist in diesen Zusammenhang auch, dass sie Währungen basierend auf den US Dollar auswerten und auch dort Tendenzen und Eigenschaften erkennen. Wenn also ein Seasonal BPH4-JYH4 seasonal funktioniert, ist das ja nichts anderes als ein GBP/JPY in der FX.
Aber das Sahnehäubchen an der Sache ist, dass sie auch sogenannte Korrelationen liefern, die für Spreads und Outrights Übereinstimmungen von früheren Märkten zeigen, in denen wohl, so interpretiere ich das, andere mögen widersprechen, das Marktumfeld ähnlich war. Wenn also ich aus irgendeinem Grund im Markt bin, dann habe ich durch die Korrelationen eine ungefähre "roadmap" wohin die reise gehen kann und (!) wo sie zuende sein könnte, was ich schon oft davor bewahrte zu früh Gewinne zu nehmen.
Im Wesentlichen habe ich jetzt mein Spreadtrading erklärt, es gibt natürlich noch mehr dazu schliesslich habe ich 1 Jahr dazu gebraucht, aber im wesentlichen ist es das verbunden mit den charts.
Wenn ich ein Geschäft betreibe habe ich Investitionen, MRCI ist eine solche für mein Tradinggeschäft.
Weil ich immer an den Hintergründen interessiert bin habe ich noch für 20 bugs ein wöchentliches bulletin von Jerry Toppke in dem fundamentale Zusammenhänge warum Seasonlitäten, wie auftreten. Mich interessiert sowas, zu taden brauche ich das nicht.
try it
Danke, Roland
'MRCI ist auch keine dumme Maschine, sondern da stecke Leute dahinter, Moores Research Center, die einfach die Märkte statistisch auswerten'
Na, gerade für "number crunching" sind doch "dumme" Computer gemacht und Metastock und Tradestation sind bestimmt keine dummen Maschinen. Meine Frage ging aber mehr in die Richtung ob man da "den canned trade des monats" als VORGABE findet oder ob man die "dumme" Maschine fragen kann: wie sieht Schweine gegen OJ, Kaffee gegen Yen aus. Habe jetzt bewusst "komische" Bsp. gewählt um zu hinterfragen was ich machen kann.
'Man braucht eigentlich nur Zugriff zu MRCI Online' gut dann werd ich das mal probieren. Dein FX Bsp. trifft den Nagel auf den Kopf, auf sowas wollte ich eben genau raus. GBP/YEN war ein superzinsspiel vor 10 Jahren. Da hat man LONG jeden Tag am Swap genug verdient und das underlying brauchte sich keinen Millimeter zu bewegen. Wobei MRCI dann wohl leider auf die IMM_Währungen beschränkt ist, oder ?
'Wenn ich ein Geshäft betreibe habe ich Investitionen, MRCI ist eine solche für mein Tradinggeschäft. try it'
Nach ein paar Jährchen wird das jedem klar. :-)
'Weil ich immer an den Hintergründen interessiert bin habe ich noch fü 20 bugs ein wöchentliches bulletin'
He Roland, 'bugs' gibt es nur bei Microsoft. :-)
gruss hans
Hallo,
hier geht's ja wirklich lustig zu.
Aber der Inhalt ist halt, wie immer, sehr informativ.
Grüsse von Jochen
Das unterscheidet TerminmarktWelt von anderen Communitys. Hier geht es sehr locker komunikativ zu, bei anderen Boards wird man regel recht beschimpft.
Hier ist es echt ok. Auf alles findet man eine Antwort. Ein Chat hier wäre auch gut.
@ Roland wegen Bauholz
Ich kann He96 nur beipflichten: Der tägliche Durchschnittsumsatz ist hier sehr niedrig, wodurch die konkrete Gefahr besteht, dass bei Eingang einer entscheidenden Nachricht die Anzahl der täglichen Limitbewegungen gar nicht mehr aufzuhören scheint. Wie He96 sagte, wenn man jetzt long ist oder noch geht, dann darf es ruhig 10mal Limit-up gehen. Aber wenn man nach dem 5. Limit-up meint, "jetzt ist es genug", und geht dann short, dann steht oder liegt man wieder da, wo man vorher war.
Falls das ein konkreter Fingerzeig sein könnte, was ich persönlich mache und was nicht: Bauholz war während der lezten 20 Jahre bis heute fast noch nie auf meiner "Aktuellen Liste", weil da umsatzschwache Werte, im Vergleich zu alternativen Futures-Handelsobjekten, nicht reinpassen. Und bei extremen Bewegungen war ich außerdem noch nie dabei.
Einen schönen Sonntagabend noch,
Jochen
@ Jochen & Hans
Genau das war ja meine Frage. Ich habe auch noch nie solche Exoten mit derart niedrigem Interesse gehandelt. Vielleicht sollte man dazu die Stratiegie von Walter überdenken und Optionen nutzen.
Männer, wenn das jedes Jahr die letzten 15 jahre gelaufen ist, dann ist das für mich mit meiner Seasonals Erfahrung äusserst verlockend.
Roland, wenn in den Futures schon "wenig" geht, was meinst Du dann was in den Optionen los ist ? :-)
gruss hans
Ich verstehe die Diskussion nicht.
Aufgrund der inliquiden Situation in Lumber sollte man sich einig sein, das ein Intradayhandel nicht förderlich ist.
Nur soweit ich das sehe, soll hier auch nicht die Tagesschwankung genutzt werden, sondern ein Trend.
Ich sehe hier kein großes Problem eine Longposition einzugehen und diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu geben. Ich gehe auch nicht davon aus, das 100 Kontrakte und mehr gehandelt werden sollen, sondern zum Beispiel 1 bis 3.
Ich habe Lumber in der Vergangenheit unter obigen Gesichtspunkten auf der Longseite immer ohne Probleme umsetzen können.
Man sollte schon unterscheiden welche Art von Trading ich betreiben möchte. Das sich die Profis diesen Markt aufteilen, und das Limitbewegungen real sind, das muss man allerdings wissen.
gruss
Hallo,
Holz fließt in USA recht stark in den Wohnungsbau. Und dieser korreliert mit den Hypothekenzinsen. Diese sind niedrig.
Als Hinweis.
Grüße
Albert
@ Marzell
Darüber habe ich mir gerade meine Gedanken gemacht.
Ist es richtig, Bauholz steigt und die Zinsen ebenso?
Gruss select
Hallo Select,
ich habe im Verlauf des letzten Jahres recht häufig gelesen, daß in Amerika viele Hausbauer die derzeit niedrigen Zinsen nutzen, um Eigenheime zu erstellen. Die Hypothekennachfrage ist deshalb stark.
Und um zum Holz zurückzukommen. Eigenheime sind in den USA meist reiner Holzbau.
Grüße
Albert
Einer der besten nachlaufenden, also tendenzbestätigenden Indikatoren für die Anleiherenditen in den USA ist der Preis für Bauholz (lumber).
(Quelle: Merrill Lynch)
Gruss select
Bei dem Kontrakt handelt es sich um Kanthölzer. Marzell hat absolut recht. Das was man in den USA Haus nennt, nennt man bei uns Holzhütte. Oft sieht man bei Bränden nur noch den Steinkamin stehen. Manche nehmen ihr "Haus" auf den Tieflader von fahren von der Ost- zur Westküste, da der Hausherr hier seinen neuen Job anzutreten hat.
Eine direkte Korrelation zwischen Lumber und Zinsen wäre zwar logisch, kann ich aber nicht teilen. Viel wichter sind Umwelteinflüsse (Tornados,usw).
gruss
Nein Walter, der Eigenheimbau aus Holz hat in den USA und Kanada uralte Tradition, aus Holzhütten sind längst gute Mittelklasse- und Traumhäuser geworden!
Mal über Land fahren, nicht nur an den Rand der Großstädte in die Slums.
Die Korrelation zwischen Häufigkeit der Tornados und Lumber ist zwar nicht von der Hand zu weisen, wäre aber auch ein bischen makaber.
Bei der Gelegenheit: Kanada ist Amerikas größter Holzlieferant. Die Amerikaner hatten auch schon hier und da mit Strafzöllen operiert. Könnte etwas Unruhe in die Lumbers gebracht haben und dem einen und anderen Trader Schweißausbrüche bereitet haben.
Sogar die Österreicher liefern Holz nach Amerika.
Grüße
Albert
Bitte bei allen Zinskontrakten beachten: Steigende Kurse = fallende Zinsen !
Zitat Roland: 'Da werden aber täglich keine 150 Kontrakte gehandelt was mich etwas verunsichert.'
Wer hat Ihnen das weisgemacht ?
Im vergangenen Jahr wurden etwa 225.000 Kontrakte Lumber an der CME gehandelt, rund 50 % mehr als im Vorjahr. Sie können das am Chart unten gut erkennen.
Optionen würde ich nicht handeln. Umsatz 2003 rund 18.000 Kontrakte, also keine 100 am Tag, aufgeteilt auf Calls und Puts, viele Monate und viele Basispreise.
@ Walter
Ich habe mehrere Jahre hintereinander meinen Urlaub mit Reisen in die USA verbracht und auch bei Privatpersonen in 'Holzhäusern' gewohnt, die Qualität war durchaus hoch.
@ Select, Marzell und andere
Ich habe Ihnen oben 2 Charts mit dem Vergleich Lumber und langfristige Zinsen reingestellt. Interpretieren möchte ich sie nicht.
Gruss Richard Ebert
@ alle
Vom Hören und Sagen heißt es, daß Anleger Lumber getradet haben, wenn ihnen der nötige Einschuß für Zinskontrakte zu hoch war. Sprich: Wer ein kleines Konto hatte tradete Lumber, wenn er eine Zinswette eingehen wollte. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, könnte es mir aber vorstellen.
Es erscheint logisch, daß die Nachfrage nach Lumber wegen erhöhter Bauaktivitäten durch niedrige Zinsen steigt und somit auch die Kurse für Lumber steigen müssten. Die Bauaktivitäten sollen jährlich ab Ende eines Winters bzw. Frühlingsanfang stark zunehmen.
@ alle
'Vom Hören und Sagen heißt es, daß Anleger Lumber getradet haben, wenn ihnen der nötige Einschuß für Zinskontrakte zu hoch war. Sprich: Wer ein kleines Konto hatte tradete Lumber, wenn er eine Zinswette eingehen wollte.'
Herr Ebert war so nett und hat beide Charts abgebildet. Woher man die Korrelation zwischen niedrigen Zinsen und Bauholz nimmt kann ich nicht nachvollziehen.
Genaugenommen haben sich die Märkte eben genau anders verhalten. Dies ist in Deutschland übrigens nicht anders. Erst ab dem Zeitpunkt wo die Zinsen richtig steigen, wird auch plötzlich gebaut und gekauft. Hier hat jeder Angst, das die Zinsen noch weiter steigen und schlägt zu.
Zur Saisionalität sei noch gesagt, das eben gerade Ende November die Hurrikansaison in den USA zu Ende geht. Wenn ich mir ein Haus in den gefährdeten Gebieten baue, dann sicherlich dann, wenn eben diese Gefahr gebannt ist.
gruss
'Buy on breaks' war eine gute Strategie.