Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

* Das ganze Indikatorengedöns ?

Zitat RolandS unter einem anderen Thema:

'Trading muss einfach und nach vorne gerichtet sein; für mich jedenfalls. Schon das ganze Indikatorengedöns und Oszilatorenwellen, die dann fast immer unter die Gausskurve passen sollen lehne ich ab, so auch die ganzen Griechen, Black/Sholes etc. Ausserdem mus jedes System das Konto zerstören, es kann gar nicht anders.'

Stimmt das?

Wunderformel 'einfacher = erfolgreicher ?'

New_Ben

Hallo Roland,

zählt bei Dir das Volumen, OpenInterest und Retracements in Form von Unterstützung und Widerstand auch zu Indikatoren?

Soll das heißen, Du schaust nur auf den Preis (Candleformationen?)?

Würde mich interessieren. Besten Dank im voraus.

Gruß,
Swingtrader

Termin-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Swingtrader,

ich bin zwar nicht Roland, aber er wird sich sicher auch noch melden.

Letztlich zählt, was nach der Addition unterm Strich rauskommt und mit welchem Aufwand ich das erreicht habe. Wenn jemand nach Mondphasen handelt und damit Erfolg hat, bitteschön.

Ich selbst betrachte den nackten Chart in OHLC Darstellung und wende einfachste Charttechnik an, im Prinzip nichts als ein paar waagrechte und schräge Linien, dazu Regeln die mein Risiko, Money- und Trademanagement betreffen. Den Rest habe ich längst zu den Akten gelegt.

Ich kenne einige automatisierte Handelssysteme, die bereits über Jahre erfolgreich verlaufen und mittlerweile zum Teil vollautomatisch gehandelt und vom Trader nur noch überwacht werden. Bezeichnenderweise basiert kein einziges davon auf irgenwelchen alten, neuen oder gar abstrusen Indikatoren.

Beispielchart:

Bild entfernt.

Gruß
Bruno

New_Ben

Hallo

Ich kann mich Termin-Trader nur anschliessen. Bar-Chart, gleitende Durchschnitte und Bollinger, mehr benötige ich nicht für mein Trading.

Als ich noch Indikatoren benutzte, habe ich mich viel zu sehr auf sie verlassen, mit der Folge, dass ich meine Intuitionen unterdrückt und dementsprechend verloren habe. Indikatoren zeigen nur die Vergangenheit an, die Zukunft wird man mit diesen Mitteln nicht erkennen.

Mit freundlichen Grüssen

noguchi

New_Ben

OpenInterest und Retracements

Diese beiden Indikatoren, sind im Grunde genommen absolut banal, aber man kann damit extrem erfolgreich handeln, vorausgesetzt man versteht Sie auch zu lesen und anzuwenden.

Irgendwo hab ich mal folgenden Satz eines Systemtraders gelesen:

Unser System verfügt über 126 Indikatoren, wobei derzeit 90 long sind 20 neutral und 16 short. Auf diesem Grund raten wir zum Kauf von...

Ich denke einmal das Roland wohl das meint. Viele glauben, je mehr Indikatoren sie einsetzen, desto besser haben Sie den Markt im Griff. Das dies nicht so ist, ist allerdings ein Reifungs- und Lernprozess den man sich erst erarbeiten muss.

Der einfachste Tradingansatz ist immer noch das Linial. Geht der Bleistiftstrich von unten nach oben, sollte man long sein, geht er von oben nach unten, sollte man short sein. Zu primitiv? Unterm Strich sicherlich erfolgreicher als unser Freund mit seinen 126 Indiktoren.

gruß

New_Ben

Herr Ebert vertritt hier seine subjekive Sichtweise und seine partikularen Interessen als Reseller von umfangreichen und mit hunderten von Indikatoren augestatteten Software und als Verleger von einem Traders` Magazin in dem umfangreiche Systeme dargestellt werden und für die powervolle Software geworben wird. Diejenigen, die darauf verzichten können, fallen aus seinem Blickfeld als potenzielle Kunden raus. So einfach ist das.

Ich bin auch der Meinug -> je einfacher desto besser -> Pivot Points funktionieren immer noch und MM bleibt das wichtigste Instrument eines Traders. Vom Metastock Pro benutze ich allerdings 3 Indikatoren, davon waren zwei nicht im Lieferumfang. Wofür sollte ich so viel zahlen? Das frage ich ich immer noch :)

Grüße

Joram

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Was habe ich dene da losgetreten, hui?

Aber ich meinte es eigentlich genau so wie Termin-Trader es formuliert hat.

Ich brauche keine Durchschnitte, Ozilatoren, Kanäle, etc. um einen Trend zu erkennen. Keine Stochastik, um eine Konsolidierung von einer Schiebezone zu unterscheiden, so in etwa habe ich das gemeint. Natürliche Unterstützung und Widerstand kann ich anhand des Charts erkennen, Retracements und Extensions mit den Fibos, weil das geglaubt wird und sich oft erfüllt.

Beim Tip von Walter bzgl. Open Interest kann ich nicht mithalten und weiss nicht wie ich das benutzen sollte, aber das Volume nutze ich intraday um Stop Running zu erkennen und sonst um zu entscheiden illiquide Märkte nicht zu traden, zum Beispiel Orangesaft.

Das ist eigentlich alles. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man mit einfachen Chartlesen, wie es Joe mich gelehrt hat, Preisentwicklungen antizipieren kann. Genau das tue ich. Das funktioniert aber erst nach 10.000 Charts, oder waren es 1.000.000? Ich weiss nicht, klar habe ich auch 2 Jahre dazu gebraucht.

Joe's RossHaken wird immer belächelt und als nicht „en vouge“ empfunden, dabei gibt es ihn jeden Tag und er wird jeden Tag von den Floortradern benutzt. Die elektronischen Märkte sind da anders und gelten etwas anderen Regeln, aber in den Open Outcry Märkten ist der RH das Spiegelbild des Pits.

Nur ein einziges Beispiel, Sie müssen mir nicht zustimmen, gibt aber eigentlich meine Sicht wider:

Waren Sie schon mal an einem Open Outcry Pit? Da drinnen stehen Menschen deren einziges Interesse es ist Aufträge zu erledigen, denn nur dafür bekommen sie Geld, nur dafür. Diese Menschen wissen genau wo die Aufträge liegen, die Sie und ich erteilt haben. Also wird versucht der Markt zu den Aufträge zu treiben, damit die Jungs Geld verdienen können. Ihr grosser Vorteil ist, sie wissen wo die Aufträge liegen, wir nicht, weil wir nicht die Stop Orders sehen, die in der linken Tasche des Floorbrokers steckt oder auf den anderen Computer geroutet wird. Wir sehen nur die Limit Orders im elektronischen Orderbook. Es gibt immer zwei elektronische Orderbooks. Bitte nicht verwechseln mit den NASAQ Levels.

So und wie geht das nun? Der oder die Floortrader bieten über dem Markt und werden sofort gefilled, weil sie über dem Markt bieten. Sie bieten noch mal über dem Markt und werden gefilled, dadurch kommt Interesse auf und andere machen mit. Kommt der Markt nun soweit, dass die Floorbroker ihre Fills wieder loswerden können, entscheidet es sich wie viele Orders da oben wirklich liegen. Sehr viele, dann wird der Markt wohl ausbrechen. Nicht so viel, dann kommt er wieder zurück. Die Floorbroker wussten vorher, wenn sie unten kaufen werden sie oben ihre Positionen wieder los, weil sie genau wissen wo viele Orders liegen.

85% der Zeit tendieren Märkte nicht! 85% der Zeit handeln die Floorbroker unter sich. In dünnen Märkten sitzen die Jungs sogar zusammen, trinken Kaffee und schauen sich gegenseitig ihre Orders an. Sie glaubens nicht, siehe März Zucker #11. Eine lange Schiebezone von ca. 22 Tagen, dann gingen die Preise bis zum oberen Widerstand, kamen aber nicht zur 6.50. Zweimal versuchte man oben Orders zu fillen und dann ging der Markt rasant über die ganze Breite der Schiebezone nach unten. Warum, wegen dem bearish fundamentalen Aussichten und die Commercials alle netto short sind. Aber vorher haben die Floortrader abgeräumt.

Ich habe nichts gegen die moderne Technik und will niemanden deren Nutzung absprechen, sollte es so empfunden werden, so war es nicht meine Absicht. Ich habe den harten Weg vom Anfangslooser über den Breakeventrader zu dem einigermassen erfolgreichen Trader gemacht und hoffe ich komme noch weiter, aber je erfahrener ich wurde hat mir dieses Verständnis mehr geholfen als alles andere und meine Sicht absolut verändert. Selbstverständlich gehören die schon angesprochenen Punkte Trade-, Risk- und Moneymanagement auch dazu.

Schönen Samstag

Roland

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Noch ein Wort zu den Systemen. Warum muss ein Tradingsystem den Trader zerstören?

In jeder Wahrscheinlichkeit gilt, dass es Häufungen von Unwahrscheinlichkeiten gibt. So hiess das glaube ich noch. Jedenfalls wird ein Wahrscheinlichkeitssystem irgendwann eine Reihe produzieren, die unwahrscheinlich ist, zum Beispiel 28 mal long, oder 32 mal Schwarz, etc.

Wird das Wahrscheinlichkeitssystem konsequent angewandt, wird der Account durch so etwas zerstört.

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier noch das Zucker Beispiel

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Zitat Joram: 'Herr Ebert vertritt hier seine subjekive Sichtweise und seine partikularen Interessen als Reseller von umfangreichen und mit hunderten von Indikatoren augestatteten Software und als Verleger von einem Traders` Magazin in dem umfangreiche Systeme dargestellt werden und für die powervolle Software geworben wird. Diejenigen, die darauf verzichten können, fallen aus seinem Blickfeld als potenzielle Kunden raus. So einfach ist das.'

Falsch, Joram, falscher gehts nicht mehr. Ich verdiene seit Jahren mein Geld an der Börse, auch in 2000, 2001, 2002 und im bisherigen Verlauf 2003, ohne dass ich jemals eine Börsensoftware verwendet habe. Ich handle mit Futures, keine Long-Optionen, gelegentliche Stillhaltergeschäfte mit oder ohne Deckung, mit Aktien (letzte Käufe im Februar dieses Jahres bei Dax 2700) und gelegentlich Anleihen oder Index-Zertifikaten.

Das, was hier im 'Chartbuch 2003' kostenlos (!) angeboten wird, reicht mir völlig aus. Und deswegen hat mir die Überschrift auch so gut gefallen.

New_Ben

Hallo Joram,

mit dem nötigen Respekt, aber mit ihrer Aussage liegen Sie hier nicht nur meilenweit daneben, sondern sie ist teilweise eine Beleidigung. Herr Ebert gehört hier innerhalb des Forums zu den Leuten, die das erreicht haben, wovon viele User hier jetzt noch träumen.

Herr Ebert betreibt dieses Forum als Hobby, und die jährlichen Kosten liegen höher als das Halbjahreseinkommen eines Durchschnittsverdieners. Selbst wenn er an der Software etwas verdienen würde, na und. Im Gegensatz zu anderen Anbietern sind seine Avancen in keinsterweise wirtschaftlicher Natur.

Im Gegenteil. Erst durch seine Arbeit, auch in den letzten 20 Jahren, hat das teilweise halbkriminalisierte Warentermingeschäft bzw. Futuresgeschäft eine seriöse Unterstützung erfahren.

Dieses Forum macht den Kriminellen Anbietern ihr Leben schwerer, aber leider nicht unmöglich wie wir vor kurzen wieder Lesen konnten, und ermöglicht Neuanfängern sich zu orientieren und sie können oder dürfen auf den Erfahrungsschatz langjähriger Profis zurückgreifen. Was man damit anfängt, bleibt einem jeden selbst überlassen. Nur den Nutzen eines solchen Forums kann man gar nicht hoch genug schätzen.

Sorry, aber das musste ich loswerden,

gruß

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