* Dax: Volatilität bei Börseneröffnung ausnutzen

Hallo zusammen,

ich habe mir gerade überlegt, ob es nicht möglich wäre die Volatiltät der ersten Sekunden/Minuten bei Börseneröffnung mittels eines Straddles zu handeln.

Hintergrund: Dax muss die letzten zwei US-Handelsstunden nachholen und über Nacht angesammelte Orders abarbeiten. Da ich jedoch kein Optionsstratege bin, meine Frage an Euch:

Wie schaut das aus, wenn ich kurz vor Börsenende am Vortag den Straddle eingehe und kurz nach Eröffnung wieder glattstelle?

Worin besteht die Schwierigkeit der Umsetzung?

Und ist das rentabel, oder sorgen Computersysteme schon in der ersten Sekunde für den neuen "fairen" Wert des Straddles?

Besten Dank im voraus.

Gruß,
Swingtrader

Marzell.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Soweit ich immer bemerke ist die Kursstellung der Optionen in den ersten 15 Minuten recht spärlich.

"Straddeln" zur Eröffnung ist deswegen recht ungemütlich.

Grüße
Albert

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Straddle" ist ein sehr allgemeiner Begriff! Hier kommt es, wie immer an der Börse, aufs Detail an. Insbesondere die Faktoren "implizite Vola" und "Zeitwert" werden hier entscheidend sein.

Ich denke, es könnte in hochvolatilen Eröffnungsphasen funktionieren, ansonsten zahlst Du immer drauf. Aber man könnte sowas natürlich mal statistisch auswerten.

New_Ben

Hallo RSPhoenix,

ja, genau bei der Statistik habe ich das Problem, woher brauchbare Daten bekommen?

Wäre der Zeitwert nicht zu vernachläßigen, wenn ich die kürzest Laufenden nehme; ich halte ja nur von 20.00 Uhr (t-1) bis maximal 9.15 Uhr (t0)?

Ich grüble schon den ganzen Tag darüber nach, komme allerdings noch nicht weiter.

Gruß,
Swingtrader

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Mal abgesehen davon daß ich alle Eurex-Daten habe: So kompliziert würde ich es gar nicht machen. Wenn ich es richtig überblicke reichen für eine erste grobe Überschlagsrechnung ein Terminkalender, ein Tabellenkalkulationsprogramm mit Optionsrechner, eine FDAX-Zeitreihe, eine Zins-Zeitreihe und eine VDAX-Zeitreihe.

Damit erhält man natürlich keine exakten Ergebnisse. Man könnte jedoch generell profitable Phasen von unprofitablen Phasen trennen. Es dürfte gar nicht so schwer sein, da wahrscheinlich sowieso nur ein enges Band von Optionsserien in Frage käme. Natürlich müssen sich die eingenommenen Positionen hinreichend groß bewegen, daher fallen viele Optionskontrakte schon von vorne herein raus.

Was den Zeitwert angeht: ich vermute mal daß Du Optionen mit geringer Restlaufzeit benötigst, also 1 Monat oder weniger. Die Anzahl der Stunden dürfte dabei nicht so relevant sein, das geht eher nach Kalendertag. Ich habe das an der Eurex noch nicht so genau beobachtet, ich weiß nur daß OS-Emittenten da gnadenlos abwerten!

Die mittlere Bid/Ask-Spread für die in Frage kommenden Optionen müßte man vorher noch erfassen.

Gruß!

metatrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Swingtrader,

die Kursfeststellung des DAX endet nicht um 20:00 Uhr, sondern es finden selbstverständlich auch ausserbörsliche Indexveränderungen statt. Der Citi Dax steht z.B. aktuell bei 3305, der L&S Dax bei 3301 Punkten.

Hierdurch ändern sich dann notwendigerweise auch die Preise der Optionen bzw. Optionsscheine. Im ausserbörslichen Handel ist die Preisstellung i.d.R nicht ganz so fair wie sonst üblich ;) . Auf den heutigen Abend bezogen und frei nach der Devise "Dem Kunden nur das Beste" verteuern sich die Put Optionen. Einmal über die nachbörslichen Verluste, zum anderen durch das Heraufschrauben der Vola. Damit die Call Benutzer nicht benachteiligt werden, verbilligen sich die Calls, einmal über die nachbörslichen Verluste, zum anderen durch das heruntersetzen der Vola. Relativ kurz nach Eröffnung gleicht sich das Spiel dann in etwa wieder aus, und der Kunde erhält wieder "faire" Kursfeststellungen bei Puts und bei Calls.

In der Regel führt dies dazu, dass man ausserbörslich im Trend handelnd (also heute durch Kauf von Puts, Verkauf von Calls) nur verlieren kann, dies gilt in ähnlicher Form auch für den Handel mit OS auf amerikanische Futures.

Wenn man hierauf eine Strategie aufbauen möchte, könnte diese z.B. wie folgt lauten. In einer Watchlist speichert man die wichtigsten Parametern von Puts und Calls um ca. 20:00 Uhr, gehandelt werden soll gegen den Trend.

Auf heute bezogen: Wir unterstellen einen nachbörslichen Kurs von 3300/3305 Punkten, im 10 Minuten Chart kann man in diesem Bereich und bei 3285/3287 Punkten noch einen Support ausmachen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX (aktuell ohne Nikkei Einfluss) sich zumindest kurzfristig stabilisiert, ist recht gut. Der aktuelle Discount auf Calls erleichtert die Strategie und sorgt für ein zusätzliches Polster, bis die faire Preisstellung wieder "gültig" ist.

In der Watchlist gilt es nun die oder den Schein zu finden, bei dem der Diskount am größten ist.

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Swingtrader

Metatrader hat mich mit seinem Beitrag auf einen Gedanken gebracht: falls Du die Idee hattest eine solche Options-Strategie mit Optionsscheinen durchzuführen: Vergiß es! Da wirst Du gnadenlos über den Tisch gezogen.

Zitat metatrader:

ausserbörslichen Handel ist die Preisstellung i.d.R nicht ganz so fair wie sonst üblich ;)

Bei den Scheinen die Du bräuchtest um eine solche Strategie zu implementieren, gibt es nicht nur im außerbörslichen Handel keine fairen Preise, sondern auch sonst zu keinem Zeitpunkt! Die Preisstellung ist im Allgemeinen unabhängig von der Entwicklung des DAX. Und zwar unabhängig vom Emittenten! Außerdem wären die Geld/Brief-Spreads zu groß. Das ganze ließe sich, wenn überhaupt, nur mit Eurex-Optionen machen.

Gruß!

metatrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo RSPhoenix,

kleines Beispiel:

DAX Call, Basis 3200, LZ 22.12.03

CITIBANK 668488: 20:00, 2.79/2.81, aktuell:2.55/2.57
DRESDNER 758310: 20:00, 2.81/2.83, aktuell:2.69/2.71

Und jetzt würde ich einmal pauschal behaupten, dass die Abschläge bei der Citibank etwas überzogen sind. Wir können ja morgen mal sehen, was so passiert.

Grundsätzlich hast Du natürlich recht, es nichts, bei dem man so über den Tisch gezogen werden kann, wie im Handel mit Optionsscheinen.

New_Ben

Hallo metatrader & RSPhoenix,

Danke für das Feedback.

Ich habe mich zu unklar ausgedrückt, meinte das ganze auf Basis von Eurex-Optionen. OS greife ich bestimmt nicht an; habe dabei mein Lehrgeld schon bezahlt.

Kommt es aber nicht darauf an, ob die ersten Optionskurse nach dem Einheitskurs-Prinzip gebildet werden? Falls ja, ist´s mit dem Vorteil schon wieder vorbei. Oder sehe ich das falsch?

Gruß,
Swingtrader

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ metatrader

Hier mal der aktuelle Chart des Citibank-Scheins:

Bild entfernt.

Da bestand heute morgen wohl tatsächlich einiger "Nachholbedarf" nachdem man gesehen hat daß der DAX heute wider Erwarten doch deutlich über 3000 Punkten eröffnet. ;-)

Gruß!

newstrader.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Swingtrader

Ich verstehe die Frage nicht ganz, glaube ich. Hier ein Beispiel, was man theoretisch hätte machen könnte:

1. DAX-Call / 10.2003 / 3300
hatte gestern einen Schlußkurs bei 119.40. Hätte man heute morgen um kurz nach 9 Uhr zu 108.70 verkaufen können. -8.96%

2. DAX-Put / 10.2003 / 3300
hatte gestern einen Schlußkurs bei 86.80. Hätte man heute morgen um kurz nach 9 Uhr zu 94.50 verkaufen können. +8.87%

Hätte hier nicht viel gebracht. Mag aber sein daß man günstigere Optionen gefunden hätte. Womöglich könnte man auch asymmetrische Strategien in Erwägung ziehen. Müßte man halt mal theoretisch durchrechnen.

Gruß!

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