Bluetaipan5
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die geplante Abgeltungssteuer

Heute habe ich auf w.o. folgenden interessanten Beitrag gefunden. Ob die aufgezeigten Beispiele so korrekt sind, lasse ich offen. Sicher aber ist der Beitrag diskussionswürdig, weil die Folgen einer Abgeltungssteuer uns alle erheblich treffen werden.

Gruß

Bluetaipan

Die Abgeltungssteuer kommt und damit das Aus für Anleger und Trader. Der Markt in Deutschland wird sterben.

Wie man mit optischen 30% Abgeltungssteuer zu einer realen Steuerlast von nahe an 100% kommt? Das ist ganz einfach und noch längst nicht die schlimmste Variante.

Die folgenden Ausführungen sind umfangreich, aber ich halte es für eine Pflicht für Anleger und Trader, diese zu lesen und für ein Versäumnis, es zu unterlassen. Ich gehe davon aus, dass es niemand hinterher bereut, sollte das doch der Fall sein, so bitte ich um Entschuldigung. Ich habe mich um eine einigermaßen übersichtliche und verständliche Darstellung bemüht, von daher dürfte es leicht zu lesen sein. Es mag an den Prioritäten zu Gunsten der Weltmeisterschaft liegen, ansonsten hätte ein Aufschrei von zumindest Teilen der Bevölkerung erfolgen müssen. Außerdem haben viele Journalisten sich noch keine Gedanken über die Auswirkungen gemacht, sonst würde sicher mehr berichtet. Ich weise darauf hin, dass ich die Ausführungen inhaltlich maßgeblichen Politikern und anderen VIPs zur Verfügung stelle. In der Hoffnung, dass es überhaupt gelesen wird, bevor es in den Papierkorb wandert. Ich will mit meinen Ausführungen niemanden provozieren, sondern lediglich konstruktive Kritik üben sowie die Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken. Im besten Fall ergeben sich daraus Diskussionen. Ich bin aber keine Steuerexpertin, allenfalls eine interessierte Amateurin.

Die Abgeltungssteuer für Anleger und Trader kommt. Der Markt in Deutschland wird für Privatanleger sterben.

Am letzten Sonntag, 02.07.2006, in der Nacht und inmitten der WM, hat unsere große Koalition neben dem großen Wurf “Gesundheitsreform” fast unbemerkt auch noch die Eckpunkte der Unternehmenssteuerreform und damit auch die geplante Regelung über die künftige Besteuerung von Kapitaleinkünften und Veräußerungsgeschäften kommuniziert. Nach intensiver Recherche von mir aus den Quellen Handelsblatt, Financial Times Deutschland, Spiegel, FAZ, Börse Online, Wirtschaftswoche, Focus, Focus Money und noch weiteren Quellen, ist sich die Koalition bereits über folgende Eckpunkte einig und darüber gibt es kaum Vorbehalte.

Es kommt ab 2008 zu einer Abgeltungssteuer

geplant sind in 2008 ein Satz von 30% und ab 2009 ein Satz von 25%

Und zwar sowohl auf Zinsen, Dividenden und Veräußerungsgewinne.

Das ist aber nur die Untergrenze, der linke SPD-Flügel hat bereits angekündigt, dass diese Sätze eher zu niedrig sind. Ich erinnere mich noch an den damaligen Vorschlag von Hans Eichel mit einem Satz von 15% und Beibehaltung des Halbeinkünfteverfahrens. Auch die Kirchen haben schon angemeldet, dass sie ihren Anteil am Kuchen haben wollen, deshalb wird ein gewisser Aufschlag in Erwägung gezogen. Weiter sind sicher Zweifel angebracht, ob der Steuersatz dann in 2009 tatsächlich auf die avisierten 25% sinkt. Es spielt dann aber auch keine Rolle mehr, wie man gleich sehen wird.

Die Spekulationsfrist von 12 Monaten für Veräußerungsgewinne wird gleichzeitig abgeschafft. Es besteht dann keine Steuerfreiheit für Kursgewinne mehr bei einer Haltedauer von über 12 Monaten, weder für Aktien, Renten, Zertifikaten, Derivaten noch sonst etwas, dass man an der Börse handelt.

Diese Regelung dürfte vor allem für Langfristanleger bitter sein, denn die werden künftig quasi von 0 auf 30% belastet!

Da die Abgeltungssteuer von den Banken anonym abgeführt wird, kann es von der logischen Systematik her auch keinen Verlustvortrag mehr geben.

Des Weiteren wird das sogenannte Halbeinkünfteverfahren abgeschafft. Das bedeutet für Veräußerungsgewinne aus Aktien und auch für deren Dividenden künftig, dass der volle Spekulationsgewinn versteuert werden muss und nicht mehr, wie bisher, innerhalb der Spekulationsfrist nur der halbe Gewinn!

Damit man sich diese Auswirkung vorstellen kann, hier mal ein ganz kurzes Beispiel:

Bei einem angenommenen Spekulationsgewinn durch Aktien in Höhe von 10.000 Euro werden im Moment 5.000, -- Euro mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert. Nehmen wir mal an, der liegt bei 40%, was aber relativ selten sein dürfte, die meisten liegen weit darunter. Also fallen bei diesem Satz dann 40% Steuern aus
5.000, -- Euro an, das sind genau 2.000, -- Euro.
Nach der künftigen Regelung ohne Halbeinkünfteverfahren werden die vollen 10.000, -- Euro dann mit 30% versteuert, das ergibt dann 3.000, --.

Jetzige Regelung: 2.000, -- Euro Steuern

Geplante Regelung: 3.000, -- Euro Steuern

Damit sind dann satte 50% zusätzlich zu zahlen, das gilt auch für Dividenden. Die Differenz wird aber noch größer, wenn der persönliche Steuersatz unter den zu meiner Berechnung herangezogenen 40% liegt. Der momentane durchschnittliche Grenzsteuersatz dürfte so zwischen 25 und 30% liegen. Es mag unter diesen Voraussetzungen fast ein wenig ironisch anmuten, dass aus Regierungskreisen verlautbart wird, die neue geplante Regelung sei eine erhebliche Verbesserung für die Anleger. Die SPD-Linke spricht gar von einer ungerechten Entlastung der Anleger. Es kann soweit kommen, dass die breite Bevölkerung, die Gewerkschaften, die Kirchen usw. tatsächlich denken werden, eine Entlastung und damit eine Verbesserung für Anleger und Trader würde damit geschaffen, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Eine mögliche, aber auch nur wenige Anleger betreffende “Verbesserung”, kann nur bei reinen Zinseinkünften in Frage kommen und auch nur dann, wenn der persönliche Grenzsteuersatz über 30% liegt. Dass alle anderen auch für Zinseinkünfte mehr bezahlen müssen als jetzt, ist also möglich. Das würde dann die sogenannten Kleinanleger treffen. Eine Chance, dass bei einer Schlechterstellung, für Anleger deren Grenzsteuersatz unter den 30% liegt, diese die Differenz der abgeführten Abschläge im Rahmen der Einkommenssteuererklärung wieder bekommen, besteht allerdings noch.

Offen ist noch, wie die Bank den Gewinn bei einem Depotübertrag von Wertpapieren ermitteln soll. Das ist für die Banken schlicht und einfach nicht möglich. Deshalb wird möglicherweise bei einem Verkauf nach einem Depotübertrag der gesamte Verkaufserlös als Spekulationsgewinn betrachtet und darauf die Abgeltungssteuer erhoben. Das ist ja im Prinzip heute schon so, beispielsweise bei einem Depotübertrag von Garantiezertifikaten. Wenn der Anleger hier leer ausgeht, könnte das mit einem Hinweis auf die nun schlanker werdende Verwaltung geschehen. Daraus ergibt sich dann auch gleich die Begründung, nämlich den Abbau der Bürokratie. Also, unter diesem Aspekt sind dann natürlich Depotüberträge tabu, auch wenn die Bank beispielsweise einen grottenschlechten Service bietet. Nun, liebe Investoren, Anleger, Trader...sucht euch noch schnell einen guten Broker, mit dem es Freude macht, langfristig zusammen zu arbeiten.

Aber das schlimmste kommt erst jetzt!

Weiter ist im gegenseitigen Einvernehmen der Koalitionsparteien nach dem momentanen Stand zu befürchten, dass die Verrechnung von Spekulationsgewinnen mit Spekulationsverlusten entfällt. Dies sei durch die Systematik der Abgeltung gar nicht anders möglich. Wenn es zu einem Wegfall der Verlustverrechnung kommt, ist das der entscheidende Dolchstoss. Man muss sich das in der Praxis so vorstellen: Bei einem Verkauf prüft die Bank, ob ein Gewinn entstanden ist oder eben nicht.

Ist ein Spekulationsgewinn entstanden, der sich aus der Differenz zwischen Kauf und Verkauf ergibt, führt die Bank 30% auf den Gewinn sofort und anonym an das zuständige Finanzamt ab. Ist ein Verlust angefallen, kann die Bank natürlich im Gegenzug nichts gutschreiben, woher denn auch? Ein Verlust ist für die Bank und damit auch für das Finanzamt somit nicht relevant, er wird auch nirgendwo festgehalten. Weiter ist es für die Banken unmöglich, im gleichen Steuerjahr angefallene Verluste mit Gewinnen zu verrechnen, das geht schon deshalb nicht, wenn man sich vorstellt, dass beispielsweise jeweils 2 Transaktionen mit Gewinnen und Verlusten anfallen. Jetzt sind aber die ersten beiden Transaktion mit einem Gewinn behaftet und die beiden weiteren Transaktionen mit einem Verlust, dann hat die Bank bereits für die ersten beiden Geschäfte Abgeltungssteuer abgeführt. Bei den letzten beiden Transaktionen, die mit Verlust enden, kann weder etwas abgeführt werden, noch kann etwas nachträglich verrechnet werden. Aber das ist ja vielleicht auch nicht gewünscht, würde es doch die Steuereinnahmen mindern. Eine konsequente Abgeltungssteuer sieht im Prinzip keine Verlustverrechnung vor, das ist ja gerade die Absicht einer Abschlagsteuer (nicht zu verwechseln mit einer Quellensteuer).

Selbstverständlich wäre bei der geplanten Regelung auch kein Verlustvortrag mehr möglich!

So mancher mag sich die Hände reiben, aber die Freude wird nicht lange halten, weil die Marktteilnehmer auf Dauer nicht mehr aktiv sein werden, ja gar nicht mehr können! Im Folgenden einige unglaubliche, aber absolut realistische Beispiele, wie sich die Streichung von Verlusten auswirken würde. Und welcher Anleger / Trader hat noch keine Verluste gemacht? Ich kenne keinen Einzigen.

[b]Wie man mit optischen 30% Abgeltungssteuer zu einer realen Steuerlast von 75% kommt. So geht das:

Beispiel 1

Prämissen: Aktien, Grenzsteuersatz 30%, Abgeltung 30%, Kapitaleinsatz: 150.000,--

Gewinn: 50.000,-- Verlust: 30.000,--

jetzige Regelung:

mit Halbeinkünfte Verfahren: 30% aus 10.000,--ergibt 3.000,--Steuer

Dem Anleger verbleiben 17.000,-- Euro. Nach 12 Monaten + 1 Tag Haltedauer zahlt er keinen Cent Steuer und es verbleiben die vollen 20.000,-- Euro!

geplante Regel:

30% aus 50.000,-- ergibt 15.000,-- Steuer / keine Verlustverrechnung möglich

Dem Anleger verbleiben 5.000,--Euro. In Bezug auf die 20.000,-- Euro tatsächlichen Gewinn hat er dann einen Steuersatz von 75% !!!!

Kommentar:

Für 5.000,-- verbleibendem Gewinn lohnt das Risiko nicht. Hätte er die 150.000,-- mit nur 4% angelegt, würde er einen risikolosen Bruttozins von 6.000,-- erhalten!

Und wer wird schon auf seinen tatsächlichen Gewinn 75% Steuern zahlen?

Beispiel 2

siehe 1, aber jetzt für Derivate (Optionen, Futures...), Zertifikaten, Fonds, Bonds

jetzige Regelung, ohne Halbeinkünfte Verfahren: 6.000,-- Steuer

Nach 12 Monaten + 1 Tag Haltedauer zahlt er keinen Cent Steuer und es verbleiben die vollen 20.000,-- Euro!

geplante Neuregelung 15.000,-- Steuer

Kommentar:

Auch dieser Anleger kann es bleiben lassen! Bei 20.000,-- Bruttogewinnen verbleiben mit der geplanten neuen Regelung 9.000,--Euro weniger übrig.

In Bezug auf die 20.000,--Euro ist das ebenfalls eine Steuerlast von 75%!!!!

Tatsächlich gibt es unzählige Konstellationen, bei denen die Steuerlast ohne weiteres nahe an 100% auf den tatsächlichen Gewinn kommt.

Aber es kommt noch schlimmer!!

Beispiel 3

In einem “schlechten Jahr”, was leider oft vorkommt, wird kein Gewinn gemacht,

sondern die Verluste und Gewinne, jeweils in Höhe von 80.000,-- Euro gleichen sich aus, so dass das Ergebnis 0,-- Euro ist. Dieses Beispiel gilt jetzt für sämtliche Finanzinstrumente.

jetzige Regelung: 0,--Euro Steuer

geplante Regelung: 24.000,-- Steuer (30% aus 80.000,--Euro)

Kommentar:

Dieser Anleger verliert aus der Substanz!! 24.000,--Euro, obwohl er keinen Cent Gewinn gemacht hat!!! Ich bin nicht in der Lage auszurechnen, wie hoch die prozentuale Steuerlast bei einer Nominalsteuerlast von 24.000,-- Euro in Bezug auf einen “Gewinn” von 0 Euro ist.

Man kann es nicht glauben, aber es kommt noch schlimmer! Im Falle eines Verlustes!

Beispiel 4

Wer erinnert sich nicht an die Baissejahre 2001 und 2002?

Gewinn mit Derivaten, Fonds, Zertifikaten: 30.000,-- Euro.

Verlust 60.000,-- Euro.

jetzige Regel:

Steuer 0,-- und ein Verlustvortrag von 30.000,-- Euro*

geplante Regel: 9.000,-- Euro!! Steuern und kein Verlustvortrag!

*Ein Verlustvortrag in Höhe von 30.000,-- Euro kann je nach persönlichem Steuersatz bis ca. 12.000,-- Euro “wert” sein!

Kommentar:

Dieser Anleger zahlt zu seinem schmerzlichen Verlust in Höhe von
30.000,-- Euro noch zusätzlich 9.000,--Euro Steuern. Damit erhöht sich der Verlust dann auf 39.000,--!!!

Ich glaube, dass es rein mathematisch nicht möglich ist, auszurechnen, wie hoch der prozentuale Steuersatz in Bezug auf die nominale Steuerlast von 9.000,-- Euro bei einem Verlust von 30.000,-- Euro ist.

Man könnte noch viele Beispiele rechnen, ich will es hierbei belassen. Egal ob große oder kleine Beträge, hoher Steuersatz oder niedriger Steuersatz, es gibt so gut wie keine Varianten für eine Besserstellung mit der geplanten Neuregelung. Auch nicht für andere, als von mir gewählte, Konstellationen.

Ich hoffe, damit widerlegt zu haben, dass es sich bei der geplanten Neuregelung um eine Verbesserung handelt. Kommt die Abgeltungssteuer in dieser Form, wird das meiner Meinung nach in mehrfacher Hinsicht ganz erhebliche Konsequenzen haben. Man kann nur hoffen, dass sich noch etwas ändert.Die Chancen sind nicht gerade rosig. Wie es andere Länder machen, die eine Abgeltungssteuer haben, weiß ich nicht. Vielleicht mit einer Möglichkeit der Verlustverrechnung oder mit erheblich niedrigeren Sätzen.

Fazit:

Der zentrale Punkt ist die Verrechnungsmöglichkeit zwischen Gewinnen und Verlusten. Diese Möglichkeit muss meiner Meinung nach unbedingt bestehen bleiben.

Aber auch durch die Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens entsteht eine wesentliche Verschlechterung trotz optisch niedriger Sätze.30% Abgeltungssteuer ohne Halbeinkünfteverfahren entsprechen 60%!! Steuerlast im Vergleich zu dem derzeitig geltenden Halbeinkünfteverfahren.

Außerdem wäre eine Abschaffung von Verlustvorträgen ebenfalls sehr nachteilig und eine erhebliche Behinderung der Märkte. Auf diesen Punkt bin ich in meinen Ausführungen am wenigsten eingegangen, dennoch halte ich ihn für einen weiteren entscheidenden und äußerst sensiblen Punkt. Leider richten sich Gewinne und Verluste nicht nach Kalenderjahren. Wenn aber die Anleger dieses Risiko zusätzlich zum ohnehin bestehenden Marktrisiko tragen müssen, in einem Kalenderjahr erlittene Verluste nicht mehr berücksichtigen zu können, ergibt sich sofort ein wesentlich verschlechtertes Chance-Risiko-Verhältnis, das sehr viele potentielle Markteilnehmer davon abhalten würde, sich zu engagieren.

Wird die Abgeltungssteuer wie geplant eingeführt, ist der Markt in Deutschland zumindest für Privatanleger tot. Allenfalls machen noch reine Zinsanlagen, aber auch die nur bedingt, Sinn. Das Verhältnis zwischen Risiko und Chance ist dann so grottenschlecht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich unter solchen Voraussetzungen noch Marktteilnehmer finden lassen.

Der volkswirtschaftliche Schaden wäre immens. Es hätte Auswirkungen, die man sich jetzt auch mit viel Phantasie nicht vorstellen kann. Aber darauf will ich an dieser Stelle nicht eingehen.

Grüße

tina

P.S.
Dieser Beitrag hat mich eine Menge Arbeit gekostet. Ich werde in verschiedenen Boards einen Thread eröffnen. Sollte das Thema schon mal in einem anderen Thread angesprochen worden sein, bitte ich um Nachsehen. Aber ich kann jetzt nicht alle Beiträge recherchieren. Ich glaube, es macht trotzdem Sinn, da ich das Thema relativ ausführlich durchleuchtet habe. Weiter weise ich darauf hin, dass ich nicht alles bis in das letzte Detail angeführt habe, so sind beispielsweise aus Übersichtlichkeitsgründen bei den Berechnungen die Solidarzuschläge nicht berücksichtigt. Ich übernehme auch keine Gewähr, dass meine Ausführungen ohne Fehler sind. Der Beitrag beinhaltet lediglich meine persönliche Meinung. Kommentare erwünscht!

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#121]

...der steht bereits in der ÜBERSCHRIFT des anderen Threads.

gruss hans

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#122]

Ich meinte nicht den Haken der keiner ist für manche unter uns*g.

Ich meine den GENERELLEN Haken. Das klingt doch viel zu einfach. Oder?
Wenn das so einfach wäre dann wäre doch IRGENDEIN anderes Land schon darauf gekommen. Ich bin mir sicher es gibt irgendeine Sondersteuer oder was auch immer. Das klingt ja zu gut um wahr zu sein.

Ich bin mißtrauisch. Wenn das so einfach geht dann würden doch gleich Montag früh alle entsprechend Vermögenden ihr geld nach Luxembourg transferieren, ohne daß D was machen könnte.

Vorstellen kann ich mir daß D eine gewisse "FReigrenze" für Überweisungen hat, und jeder Cent darüber schon bei der Überweisung zu schmerzhaft belangt/versteuert7was auch immer wird, daß sich jegliche Steuerersparnis dann schon nicht mehr rechnet.

gruß

Scorpion

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#123]

Der Haken ist der Haken, der wird ja auch im Text beschrieben:

""Das neue Steuerschlupfloch des Nachbarlandes hat allerdings einen Haken: Es dürfen nur wohlhabende Investoren nutzen. Die Mindestanlagesumme für einen Luxemburger Privatfonds beträgt 1,25 Millionen Euro. Davon müssen 125.000 Euro sofort angezahlt werden, der Rest ist binnen zwölf Monaten fällig. Die meisten deutschen Sparer werden deshalb von dem Steuerschlupfloch ausgesperrt bleiben.""

Für Leute mit VIEL Geld gabs schon IMMER Möglichkeiten und wird es immer neue geben. Und es wird immer neue "Konstrukte" geben, die die aktuell "Lücken" nutzen und diese werden immer wieder geschlossen werden - mit Verspätung. Wie Hase & Igel.

gruss hans

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#124]

Nochmal. Ich habe den Artikel sehr genau gelesen, Satz für Satz, ungläubigerweise. Ich kann kein Problem erkennen (ich weiß worauf Du anspielst).
Irgendwo MUß aber ein Haken sein.
Das wäre doch viel zu leicht, ja fast noch besser als es JETZT ist in D. Ich glaube doch nicht daß der deutsche Fiskus da einfach tatenlos zusieht.
Ich glaube doch auch nicht an den Weihnachtsmann, oder an das Gute im Menschen.
Mit der Entrichtung der Abgeltungssteuer bei Überweisung von Gewinnen nach hätte ich kein Problem, da ich NIE was rücküberweisen würde. Ich lege ja nur Geld an, das ich nicht brauche, und erst "später" entnehmen werde, aber dann nicht mehr in D.

Gruß

Scorpion

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#125]

Für Leute mit VIEL Geld gabs schon IMMER Möglichkeiten und wird es immer neue geben. Und es wird immer neue "Konstrukte" geben, die die aktuell "Lücken" nutzen und diese werden immer wieder geschlossen werden - mit Verspätung. Wie Hase & Igel.

gruss hans

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#126]

Erst dachte ich Du hast Dich aus Versehen wiederholt.
Aber ich habe jetzt den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden: Nutze die Lücke solange sie noch da ist, denn sie wird früher oder später durch D geschlossen/hoch besteuert werden;-).

Gruß

Scorpion

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#127]

Bei der Luxemburger Fondslösung für Millionäre sehe ich keinen Haken. Wer die Kohle hat, ist dabei.

Vielleicht werden ja später auch noch Fonds für kleinere Volumina angeboten, noch sind 20 Monate Zeit, sich steuerlich auf die neue Situation einzustellen.

Was spricht denn dagegen, auch mit kleinen Depots breitgestreut europäische Aktien zu kaufen und jahrelang im Markt zu bleiben ? Der Kursgewinn für alle Käufe vor dem Stichtag bleibt auch nach dem Stichtag steuerfrei, soweit ich das erkennen kann.

Gut, 2 % Dividendenrendite fallen an, davon wird 0,5 % einbehalten, aber das ist mir die Steuerfreiheit der Kursgewinne wert.

Wer wirklich nach dem Stichtag an einen Einbruch der Kurse glaubt, hat heutzutage eine riesige Auswahl an Derivaten, sich dagegen abzusichern und die Kosten der Kurssicherungs Instrumente nach meiner Meinung steuerlich als Kursverluste gegen andere Wertpapiergewinne gegenzurechnen.

Ist nur meine Meinung und keine steurliche Beurteilung.

Eine andere Frage ist für mich viel wichtiger: Wie werden sich Fonds und Privatleute vom dem Stichtag der Inkrafttretens der Abgeltungssteuer am Aktienmarkt verhalten ? Eventuell Aktien kaufen, weil es der letzte Termin und das letzte Instrument ist um sich dauerhaft steuerfreie Kursgewinne zu sichern ?

Gruss, Richard Ebert

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Richard Ebert [#128]

Da wird schon wieder viel spekuliert und gejammert.

In Deutschland sind ebenfalls alle Transaktionen auf Dachfondsebene steuerfrei. Außerdem gibt es noch viele Ungereimtheiten bei der Abgeltungssteuer 2009. Da ist noch nicht alles umgesetzt.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ select [#129]

Das klingt mir fast so als wenn Du darauf spekulierst daß die Abgeltungssteuer doch nicht eingeführt wird.
Jemand hatte ja mal dargelegt, daß die Schwarzen doch noch einen Rückzieher machen, um die nächste Wahl nicht zu gefährden.
Darauf verlasse ich mich aber nicht, das ist reine Spekulation.
Wenn diese Hirntoten den Mist echt verabschieden, stehe ich da.
Wobei es durchaus noch schlimmer kommen, wer sagt denn daß es wirklich eine Stichtagsregelung bei dieser Abzocksteuer geben wird?!

"In Deutschland sind ebenfalls alle Transaktionen auf Dachfondsebene steuerfrei."
Du meinst für den Fonds, nicht für den Privatanleger. Oder?
Nützt mir dann ja nichts.

Thomas nichts gegen Dich, aber einfach dazusitzen und dann tatenlos zuzuschauen, wie die mir dann mein Geld abnehmen wollen, nur weil die es jahrzehntelang nicht gebacken gekriegt haben und nun andere für die Überschuldung bluten sollen, dafür ist mir mein Kapital zu schade.
Dann schon lieber spenden, Bedürftige hätten es mehr verdient als dieser Staat.
Wahrscheinlich hat Richard Ebert Recht, es gibt keinen Haken bei der Sache, da es sicherlich "nur" einem kleineren Teil der Bürger nützen wird, und dem Staat das egal sein kann, solange er trotzdem mit seiner Vergeltungssteuer 95% der Bevölkerung abgreifen kann.
Wie auch immer, ich werde mich beim Steuerbüro erkundigen, was das ist, welche Möglichkeiten sich genau auftun, und ob es nicht doch irgendwelche "Bedingungen" gibt.
Gruß

Scorpion

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#130]

Es geht nicht darum, ob ich das toll oder nicht toll finde. Ich "kämpfe" gegen die Steuergesetzgebung nicht an. Ich muss mich an die aktuelle/jeweilige Gesetzgebung halten. Über diese muss ich mir Gedanken machen und warte nicht auf bessere Zeiten.

Grundsätzlich zahle ich Steuern, wenn ich etwas erwirtschaftet habe. Das ist ja was. Nun besteht die Kunst, eine optimale Nachsteuerrendite zu erzeugen. Dafür gibt es bestimmte Möglichkeiten.

Das die Abgeltunssteuer kommt ist klar und nun müssen wir das beste daraus machen. In anderen Ländern ist das ähnlich.

Luxenburg ist eine Möglichkeit. Es gibt sehr gute Produkte, wo auf Dachfondsebene "Vermögensverwaltung" angeboten wird. Der Anleger bringt seine Einlage ein und wenn er das Kapital abzieht, zahlt er den entsprechenden Steuersatz. Die Umschichtungen auf Dachfondsebene unterliegen nicht der Abgeltungssteuer.

Über einen Versicherungsmantel wird man in Zukunft Vermögensverwaltungen angeboten bekommen. Hier müssen wir auf die Kosten achten (warten). Die Honorarberater werden Abschlussprovisionen an den Anleger rausbuchen und ihr vereinbartes Honorar verlangen.

KG Beteiligungen sind eine weitere Möglichkeit. Nicht nur im Sinne des geringen Freibetrages, sondern auch wegen dem DBA.

Immobilien werden zukünftig weiterhin interessant sein (Fremdvermietung). Eine Kunde kauft z.B. gerade eine Immobilie mit 7 Einheiten. 30% werden EK eingebracht. Hier ziehe ich nun von den Mieteinkünften die FK Kosten ab. Das EK wird in diesem Fall mit ca. kalkulierten 9% verzinst.

Die Abgeltungssteuer hat einen weiterin Vorteil. Der persönliche Einkommensteuersatz fliegt raus. Für bestimmte Einkunftsarten bedeutet das bei gleichem Risiko eine höhere Nachsteuerrendite.

Zukünftig können z.B. Aktiengewinne schneller realisiert werden (nicht auf das Ende der Spekulationsfrist hoffen). Man kann versuchen, den Markt um den zu zahlenden Steuerbetrag wieder zurückzukaufen.

Sparpläne von Fonds könnten eine Sondersituation erhalten. Nach einer gewissen Haltefrist wird ein anderer Steuersatz (vielleicht 10%) veranschlagt.

Mit der Riesterrente kann über die Bemessungsgrenze Kapital investiert werden und dies steuerlich "gestundet" werden.

Firmen wir GmbHs können einen Teil ihrer Altersversorge über die Firma (Pensionszusage) verstärkt aufbauen.

Familien können eine KG gründen und hier Grundstücke, Immobilien, Aktien usw. kaufen. Ein Steuerberater ist hier nützlich:-)

Es gibt noch X andere Möglichkeit. Am 01.01.2009 wissen wir wieder ein wenig mehr.

Keine Angst, ich sitze nicht nur rum.

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