F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

* Die öffentlichen Schulden und die Folgen für uns alle

Hi.

Das wären also pro Kopf ca. 24.250,-- USD + Aussenhandelsdefizit USD 1.900,-- USD pro Kopf. Ich finde das nicht Besorgniserregend. Was meint ihr dazu ?

http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpdodt.htm

http://www.publicdebt.treas.gov/

Viele Grüsse

Franjo

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Noch aktuellere Daten ;o)

http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdhisms.htm

Ciao

Franjo

PFTR
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich finde es für die USA auch nicht besorgniserregend, weil man da ja anscheinend beschlossen hat, diese Schulden (genau wie jeder andere Staat) eh niemals zurückzuzahlen.

Sorgen würde ich mir machen, wenn ich der Gläubiger wäre, denn meine Aussichten auf Rückzahlung tendieren gegen Null. Und als Nicht-US-Dollar-Amerikaner sinken jetzt auch noch seit Monaten meine "realen" Zinserträge aufgrund der Dollarabwertung. ;-)

mfg Jens

Spread
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo zusammen,

auch ich finde diese Paar Dollar Schulden pro Kopf als nicht besonders gefährlich. Die 2000 Dollar pro Jahr zusätzlicher Staatsschulden und die lumpigen 1900 Dollar Aussenhandesldefizit pro Kopf und Jahr und dazu nach ein paar zusätzlicher Schulden auf das eigene Heim, mein Gott was soll´s. Das Ausland ist doch so dämlich das es immer noch an den Dollar glaubt, als gebt ihnen Dollar und Staatspapierchen so much as they want. Hi, hi, wenns knallt dann schauen nicht wir Ami´s in die Röhre sondern die Dollargläubigen überall auf der Welt.

Es läuft doch einfach super für uns Amis. Die Chinesen malochen wie die Idioten um und so preiswert wie möglich alles nötige zu liefern, die Deutschen geben sich alle Mühe uns mit noch besseren Auto´s zu versorgen und wir leisten ja auch einiges. Wir produzieren nämlich auf Heidelberger Druckmaschinen schöne grüne Zettel wo das $-Zeichen drauf leuchtet, das es eine Pracht ist und geben diese Zettel den Chinesen, den Deutschen und auch allen anderen die uns das Leben erträglicher machen. Allein im letzten Quartal haben wir 8,2% mehr Zettel gedruckt wie im letzten Jahr und gleichzeitig ist die Produktivität unserer Drucker so schnell wie seit 20 Jahren nicht mehr gestiegen.

Es ist alles in Ordnung, es gibt kein Problem. Das Ausland braucht sich keine Sorgen zu machen. Wir werden auch in Zukunft in der Lage sein unsere Zettelproduktion zu steigern um die weiter steigenden Importe zu bezahlen.

Gruß
Ludger

Spread
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich habe noch was vergessen zu erwähnen. Viele machen sich ja zur Zeit sorgen wegen des fallenden Dollars. Aber das ist nur ein vorrübergehende Erscheinung. Zur Zeit sind die Dollarlagerhäuser einfach überfüllt und bis neue Lagerhallen fertiggestellt sind dauert es halt noch ein paar Monate. Man hat einfach nicht mit einer so starken Zettelproduktionssteigerung gerechnet.

Chio

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

so gesehen stimmt das ja alles. Aber was ist, wenn man dazu noch die individuelle Verschuldung der einzelnen US-Bürger betrachtet? Um meine Staatsverschuldung pro Kopf mache ich mir auch keine Gedanken, aber die eigenen muss ich letztendlich zurück zahlen. Und wenn das nicht mehr geht, bzw. der Kreditrahmen ausgeschöpft ist, und vielleicht noch die Zinsen wieder anfangen zu steigen (die niedrigen Zinsen derzeit sind auch nur eine vorübergehende Erscheinng), wie will ich da als Patriot noch konsumieren und meine Wirtschaft ankurbeln?

Das sehe ich eher als Problem: Wie schaffen es die Amis weiter ihre Produkte zu kaufen und die Wirtschaft in Gang zu bringen, wenn der Aufschwung ohne zusätzliche Arbeitsplätze erfolgt und so mancher Familienpapi eher um seinen Job bangen darf, während in den Medien der Aufschwung herbeigeredet wird?
American Oppress und Konsorten haben sicher auch keine Lust am Ende haufenweise faule Kredite abzuschreiben, damit Herr Bush wiedergewählt wird.

Viele Grüße

PFTR
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich halte die Staatsverschuldung sowohl in Amerika als auch in Europa natürlich langfristig für dramatisch. Nicht so sehr für das Gebilde Staat, sondern für diejenigen die in dem jeweiligen Staat wohnen, weil diese letztendlich die Konsequenzen aus dieser Staatsverschuldung tragen werden müssen. Jedes Ungleichgewicht wird über kurz oder lang ausgeglichen werden müssen. Die Masse der Bürger werden letztendlich die Leidtragenden dieser Politik sein, weil man dieser Masse Ihrer Ersparnisse berauben wird, sei es durch Staatsbankrot oder, was ich für wahrscheinlicher halte, durch Inflation. Seit Einführung des EUR ist die Inflation schon dramatisch angestiegen, wass jeder im eigenen Geldbeutel merken dürfte, auch wenn die offiziellen Zahlen natürlich ganz anders aussehen.

Die Gedankenlosigkeit mit der man hierzulande die Kleinanleger immer noch im Rentenfonds schickt läßt mich nur mit dem Kopf schütteln. Mir geht es dabei nicht darum, ob dies aus Renditegesichtspunkten gut oder schlecht ist, sondern darum, dass diese jedem zugänglichen Zahlen der Verschuldung und die Frage 'wer zahlt das eigentlich mal zurück und was passiert wenn wir es nicht mehr zahlen können' so gut wie keine Beachtung finden. Vielleicht gut so, denn wer kann noch mit gesundem Menschenverstand eine Anleihe der USA kaufen. Probleme werden verdrängt, weil es sich so besser leben lässt.

Diese Gedanken haben kaum Einfluss auf meine täglichen Tradingentscheidungen und ich befürchte auch nicht den sprichwörtlichen Untergang der Welt. Ich fühle mich aber besser, sei dem ich weiß, dass es im worst case ziemlich bitter werden kann, und ich darauf vorbereitet bin.

mfg Jens

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo Jens.

Der beste Schutz vor langfristiger Geldentwertung, ist die Anlage in Sachwerten. Dazu gehören "gute" Aktien (!), Immobilien, Edelmetalle.

Die Wahrscheinlichkeit einer galoppierenden Inflation ist in den G7-Staaten sehr gering. Dieses ist allerdings der Fall in vielen der so genannten latein- und südamerikanischen "Bananenrepubliken", 1993 in Jugoslawien oder 1923 im Deutschen Reich der Fall gewesen.

Alle diese galoppierenden Inflationen hatten eines gemeinsam: Der Staat war absolut (!) überschuldet, sowohl intern wie auch extern und sämtliche Reserven (!) in Devisen bzw. Gold waren verbraucht.

Ich denke erst wenn dieses Stadium in einem Staat erreicht ist, sollte man von einem Staatsbankrott mit den entsprechenden Folgen reden. Alles andere ist übertriebene Panikmache, wie die aktuelle Panik um das "Twin-Defizit" in den USA. Bitte schön was sind 5 % Verschuldung ? Man soll sich nicht von den gigantischen Zahlen erschrecken lassen. Die USA sind auch entsprechend Gross.

Viele Grüsse

Franjo

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hier noch ein Link zu einer sehr interessanten "Research-Seite" der "Federal Reserve of Cleveland".

http://www.clevelandfed.org/research/index.htm

Darunter unter anderem sehr interessant: "Forex and the liquidity trap".

Ciao

Franjo

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Franjo

"Der Staat war absolut (!) überschuldet, sowohl intern wie auch extern und sämtliche Reserven (!) in Devisen bzw. Gold waren verbraucht."

Hast Du Zahlen über die Pro-Kopf Verschuldung damals im Deutschlen Reich?
Bzgl. fehlender Goldreserven macht mir eine Meldung zu schaffen, die ich vor einer Weile gelesen habe, wo sogar die Schweizer im Parlament eine Anfrage laufen hatten, wo in den USA bitte ihre Goldreserven seien und wie sie u.U. zurück geliefert werden könnten. Gab mir irgendwie zu denken.

Viele Grüße

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo gautama2,

zur damaligen Situation im Deutschen Reich, möchte ich Dir den folgenden Link empfehlen.

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http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/innenpolitik/inflation/

(Inflation im Deutschen Reich bis 1923)

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Wo genau die Goldreserven der USA liegen ist offiziell eigentlich kein Geheimnis.

In Fort Knox.;o)

Auch dazu habe ich einen interessanten Link des US-Department of Treasury.

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http://www.ustreas.gov/education/fact-sheets/currency/fort-knox.html
(About fort Knox)

http://www.ustreas.gov/education/faq/international/goldsilver.html
(Antworten auf einige Fragen)

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Sehr interessant sind die Daten, die man über folgende Links einsehen kann

http://www.imf.org/external/np/sta/ir/colist.htm
(Länderliste mit Daten über deren Devisen- bzw. Goldreserven)

http://www.imf.org/external/np/sta/ir/usa/eng/curusa.htm
(Im speziellen die Reserven der USA)

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Machs gut und viele Grüsse

Ciao

Franjo

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